Sonntag, 1. Januar 2012

bye, year.

Auch der rituelle, besinnliche und von unrealistischen guten Vorsätzen gespickte Jahresrück- und -ausblick fiel der Prokrastination zum Opfer. Statt schreibend mein Leben zu reflektieren verbrachte ich in den Feiertagen lieber nächtliche Stunden mit Hallgrim Ørn Hallgrimsson und träumte anschliessend von schwermütigen Isländern und langen Reisen nordwärts. Zwar hatte ich dieser Tage auch Zeit zum Lesen - aber so richtig in den Bann zog mich kein Buch, nachdem mich "Die Unsterblichen" dermassen deprimiert hatten (nein, nicht unbedingt ein schlechtes Buch, aber gewiss auch kein tröstliches). Und am letzten Tag des Jahres sass ich nicht in philosophischer Stimmung an meinem Schreibpult, sondern putzte ein wenig und verschickte dazwischen zerstreute SMS: bitte bring 6 schampagnergläser mit ; denk an parmesan! rimuss! ; vanille oder stracciatella, was jetzt!!!???.
Um sieben kamen die Freunde, die Männer kochten Spaghetti alle vongole und die Frauen sassen etwas müde am Tisch, knackten Pistazien für die beiden Jüngsten (3) in der Runde und besprachen kurz die aktuellen Beschwerden (Eisenmangel, Erschöpfungsdepression, Panikattacken und sonst noch so Frauenzeug). Der Bär war beleidigt, weil er am Kindertisch sitzen musste, die Jüngsten schütteten Cola auf den Boden und fütterten den Ferienhund mit Nüsschen. Ich kam mir - wie eigentlich fast das ganze vergangene Jahr über - vor wie die Protagonistin in einem Kaurismäki-Film und fühlte mich deshalb verpflichtet, etwas völlig Unerwartetes zu machen. Es fiel mir aber nichts ein und betrinken kam auch nicht in Frage, wegen der vielen Kinder. Wir spielten also Lotto. Alle gewannen und fast hätten wir Mitternacht samt Glockengeläut noch verpasst. Froh stiess ich mit allen an, denn ehrlich gesagt: diesem launischen und über weite Strecken ziemlich deprimierenden und beängstigenden 2011 weinte ich keine Träne nach. Nach all dem Anstossen und Küssen und Glückwünschen waren alle sehr müde, ausser die Kinder und Jugendlichen. Zäh hielten wir also durch bis morgens um zwei. Um halb vier erwachte ich vor dem Fernseher. Die Blues Brothers wurden gerade mit Bierflaschen beworfen, auf seiner Decke schnarchte leise der Hund.


gelesen:


Michael Robotham
Sag, es tut dir leid


Simone Buchholz
Bullenpeitsche


John Williams
Stoner


Stephen King
Doctor Sleep


Paul Auster
Winter Journal

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Featuring:

Das CHAMÄLEON wechselt natürlich ständig die Farbe. Es läuft öfters rot an vor Wut wenn es wieder einmal an allem schuld sein soll, wird höchstens gelb vor Neid wenn es Reiseberichten anderer Leute zuhört oder ist ab und zu blau, weil es immer mal wieder die Luft anhalten soll. Der KLEINE BÄR ist mittlerweile gar nicht mehr sooo klein und muss derzeit hauptsächlich mit List und allerlei Tücke von seinem Nintendo Wii weg und zu den übrigen Freuden des Lebens hingeführt werden. Er verbringt gerne viel Zeit in seiner kuschligen Bärenhöhle und hält Schule für eine schlimme Verschwendung seiner Zeit. Der Bär ist von sanftem Charakter, aber ausserdordentlich eigensinnig. Und manchmal brummt er gehörig. Der KLEINE WOLF ist für jede Aktivität zu haben - ausser manchmal für Geschirrspülmaschine ausräumen. Er legt gerne weite Strecken zurück, auch in Wander- oder Schlittschuhen - und jagt unermüdlich nach süssem Naschwerk. Ab und zu knurrt er grimmig, heult wild und zeigt die Zähne. Macht aber gar nichts. Der LIEBSTE schliesslich ist eben einfach der Liebste. Meistens jedenfalls. Ferner wären da noch das überaus treue SCHLECHTE GEWISSEN. Und natürlich ERNST...

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(...)
aaaargh!
aha!
Bär & Wolf GmbH
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Buchorakel
daily soap
eigentlich
Erinnerung an...
Erkenntnisse
gelesen
getting older
HAHA!
moviestar
oh, my love
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