Es ist nicht persönlich gegen Dich, aber...

Also mit der Kritik ist das so eine Sache. Viele behaupten von sich, sie hätten "keine Probleme mit konstruktiver Kritik". Nur: wann ist Kritik konstruktiv? Ist es zum Beispiel konstruktiv, wenn ich zum Wolf oder zum Bären laut sage: "Duschen! Eure Haare sind fettig!"? Nein, das ist Erziehung. Wird häufig mit konstruktiver Kritik verwechselt, ist aber auch oft herablassend.

Wenn nun ein Erwachsener während einer Sitzung die Gelegenheit mal so nutzt, um so richtig unkonstruktive Kritik loszuwerden und gleich im Plenum an die Frau zu bringen, reagiere ich ähnlich wie der Bär und der Wolf. Ich nicke, scheinbar verständnisvoll und offen gegenüber Kritik. Gehört sich ja so. Innerlich aber herrscht zähneknirschende Wut. Der Wolf holt mich nach gehässigen Erziehungsvoten manchmal wieder sanft auf den Boden zurück, in dem er ironisch sagt: "Ja, edle Herrin und Gebieterin." Er liest viele Fantasyromane. Der Wolf dagegen fletscht die Zähne und knurrt.

Nachts, lange nach der Sitzung, ärgerte ich mich über Kritik und Reaktion gleichermassen. Weder ist mir ein ironisches Bonmot eingefallen, noch habe ich ordentlich geknurrt. Hätte ich dem Kritiker die Zähne zeigen sollen? Oder ihn mit Gelassenheit abstrafen? Jedenfalls ist mir einmal mehr die psychosoziale Sinnlosigkeit der allermeisten in der Geschäftswelt abgehaltenen Sitzungen bewusst geworden: 90 Prozent dieser Geschäftstreffen könnten
a) in einem Viertel der Zeit speditiv abgehalten werden
b) werden als Podium für Mimosen (ich) und Profilneurotiker (Kritiker) auf Kosten der ohnehin schon serbelnden Wirtschaft missbraucht und
c) sind eher beschäftigungstherapeutische statt arbeitsunterstützende Massnahmen. Ich werde mich künftig als Protokollschreiberin im Hintergrund halten und auf den Stockzähnen lachen.


gelesen:


Michael Robotham
Sag, es tut dir leid


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Bullenpeitsche


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Stoner


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Das CHAMÄLEON wechselt natürlich ständig die Farbe. Es läuft öfters rot an vor Wut wenn es wieder einmal an allem schuld sein soll, wird höchstens gelb vor Neid wenn es Reiseberichten anderer Leute zuhört oder ist ab und zu blau, weil es immer mal wieder die Luft anhalten soll. Der KLEINE BÄR ist mittlerweile gar nicht mehr sooo klein und muss derzeit hauptsächlich mit List und allerlei Tücke von seinem Nintendo Wii weg und zu den übrigen Freuden des Lebens hingeführt werden. Er verbringt gerne viel Zeit in seiner kuschligen Bärenhöhle und hält Schule für eine schlimme Verschwendung seiner Zeit. Der Bär ist von sanftem Charakter, aber ausserdordentlich eigensinnig. Und manchmal brummt er gehörig. Der KLEINE WOLF ist für jede Aktivität zu haben - ausser manchmal für Geschirrspülmaschine ausräumen. Er legt gerne weite Strecken zurück, auch in Wander- oder Schlittschuhen - und jagt unermüdlich nach süssem Naschwerk. Ab und zu knurrt er grimmig, heult wild und zeigt die Zähne. Macht aber gar nichts. Der LIEBSTE schliesslich ist eben einfach der Liebste. Meistens jedenfalls. Ferner wären da noch das überaus treue SCHLECHTE GEWISSEN. Und natürlich ERNST...

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(...)
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HAHA!
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