Sonntag, 28. Mai 2006

Ach, Frau Berg

Seit der Lektüre des „Magazins“ wissen wir jetzt: Unsere liebe Frau Berg mag nicht, wenn Menschen, die ihr lieb sind ihren Job aufgeben und Babys kriegen. „Und dann doch nicht die Leitung von irgendwas übernehmen, weil ich weiss erst seit dem Baby, was Leben ist und so weiter.“ , jammert sie. Vielleicht ist sie sehr gerissen, die liebe Frau Berg, und weiss genau: mit billiger Polemik gegen den säkularisierten Stand des Mutterseins lassen sich noch immer Reaktionen hervorrufen, auch wenns gehässige sind.
Und vielleicht muss ich meine gluckenhafte, instinktgesteuerte Lebenseinstellung nun überdenken: viel mehr als die Zeichnungen meiner Nachwuchskünstler sollte mich die Excel-Tabelle meines um zwei Jahre jüngeren Chefs interessieren und ich müsste mich endlich mal wieder angelegentlich um Büro-Ellbogenrangeleien und damit um meine serbelnde Karriere kümmern. Als Ziel winkt dann immerhin die Leitung von irgendetwas und damit die Gunst der hippen Frau Berg.
Aber halt, brüllt mein Unterbewusstsein hektisch, und erinnert mich an eine denkwürdige Tatsache: das einzige Buch, das ich in meinem ganzen Leben bei klarem Verstand und wachem Bewusstsein in den Abfall geschmissen habe, war eines von Frau Berg. Das Risiko, dass meine heranwachsenden Nachwuchsleser die handliche Gebrauchsanweisung zu „Wie versinke ich möglichst rasch in eine tiefe Depression und mache mir die Tatsache bewusst, dass die Welt, das Leben und alle Menschen nichts als ein ekliger Haufen Scheisse sind?“ in die Hände kriegen und damit ihre pubertäre Krise mit Impressionen malerisch geschilderter Suizide und Massenmorde aufpeppen könnten, war mir eine Spur zu gross. Auch wenn ich damit in der Wertschätzung der ätherischen Sibylle noch weiter sinke. Sie mag nämlich auch Leute nicht, die sagen: "Es ist so pessimistisch zu sagen, dass die Welt ein Scheisshaufen ist." Immerhin: Frau Berg liest gerne die Gala. Da besteht doch Grund zur Hoffnung, oder?


gelesen:


Michael Robotham
Sag, es tut dir leid


Simone Buchholz
Bullenpeitsche


John Williams
Stoner


Stephen King
Doctor Sleep


Paul Auster
Winter Journal

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Das CHAMÄLEON wechselt natürlich ständig die Farbe. Es läuft öfters rot an vor Wut wenn es wieder einmal an allem schuld sein soll, wird höchstens gelb vor Neid wenn es Reiseberichten anderer Leute zuhört oder ist ab und zu blau, weil es immer mal wieder die Luft anhalten soll. Der KLEINE BÄR ist mittlerweile gar nicht mehr sooo klein und muss derzeit hauptsächlich mit List und allerlei Tücke von seinem Nintendo Wii weg und zu den übrigen Freuden des Lebens hingeführt werden. Er verbringt gerne viel Zeit in seiner kuschligen Bärenhöhle und hält Schule für eine schlimme Verschwendung seiner Zeit. Der Bär ist von sanftem Charakter, aber ausserdordentlich eigensinnig. Und manchmal brummt er gehörig. Der KLEINE WOLF ist für jede Aktivität zu haben - ausser manchmal für Geschirrspülmaschine ausräumen. Er legt gerne weite Strecken zurück, auch in Wander- oder Schlittschuhen - und jagt unermüdlich nach süssem Naschwerk. Ab und zu knurrt er grimmig, heult wild und zeigt die Zähne. Macht aber gar nichts. Der LIEBSTE schliesslich ist eben einfach der Liebste. Meistens jedenfalls. Ferner wären da noch das überaus treue SCHLECHTE GEWISSEN. Und natürlich ERNST...

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aaaargh!
aha!
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Buchorakel
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getting older
HAHA!
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