daily soap

Freitag, 1. Februar 2013

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Mädelsabende wären ja an sich eine gute Sache. Wir gackern dann, wie es sich gehört, jammern ein wenig über Kinder, Jobs, Haushalt und die Männer und probieren angestrengt, vor 22 Uhr nur sehr dezent zu gähnen und auf die Uhr zu schauen. Aber am nächsten Tag fühlen wir uns viel besser als sonst, weil: wir sind nicht alleine, wir teilen quasi alles.
Aber : es ist fast unmöglich, einen Termin zu finden. Seit drei Jahren, kein Witz, reden die Gastronomin, die Historikerin und ich davon, mal einen Abend in der Bergbeiz abzustürzen und wir bekommen alle drei diesen träumerischen Blick, wenn wir uns diesen Abend vorstellen. Gackernd hochwandern, dann ein Schnäpschen oder zwei, ein währschaftes Znacht ohne Kalorienhysterie und dann noch ein, zwei weitere Schnäpschen zum Espresso. Nein, wir wollen uns nicht per se einfach plump betrinken. Wir wollen vergessen, dass wir am übernächsten Tag wieder Aufgabenkontrollieren, mit den Arbeiten jonglieren, die staubige Hütte auf Vorderfrau bringen und andere Kalamitäten anpacken müssen.
Das wir selbst einen derart banalen Anlass zum Mega-Freundinnen-Event hochstilisieren und trotzdem nur davon reden und reden und reden zeigt: Irgendwie sind wir total frustriert, aber nicht so richtig. Wir hadern, aber wir sind zu müde, um alles zu ändern.
Leider sind wir auch zu erschöpft für eine richtige Terminplanung. Denn als wir uns das letzte Mal trafen (Spontan! Ähm, zufällig, vor dem Einkaufscenter.) vereinbarten wir auf der Stelle einen Kinotermin für Montag mit dem Hüttenabsturz und einem Wochenende in Paris oder Amsterdam als weitere Optionen. Bereits zwei Stunden später kam das erste SMS: Elternabend, so sorry, total vergessen. Verschieben? Die zweite Absage war eine längere Geschichte mit der pubertierenden Tochter - wer kann da böse sein, wenn eine Frau Prioritäten setzen muss? Und ehrlich gesagt war ich ganz froh - ich hatte ganz vergessen, dass ich am Montag ja mit dem kleinen Wolf Französisch lernen sollte. Paris und Schnäpschen - ach je.

Montag, 26. November 2012

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Zwar dauert es noch ein Weilchen bis zum Silvester, aber immerhin haben wir am Wochende - wir waren zu Gast bei der Gastronomin und ihrem Liebsten - schon mal unsere Partypläne gegenseitig durchkreuzt. UNd wie jedes Jahr macht es plötzlich - Schwupp - und man muss gute Vorsätze und eine anständige Projektplanung für das Neue Jahr zücken. Ich habe da so einige Ideen, aber ich bin noch unschlüssig, ob ich das neue Jahr zum Jahr der Gesundheit oder zum Jahr der Chaoseindämmung ernennen soll. So ein Schwerpunktjahr, fand ich plötzlich im Juli, als ich an einem norwegischen Fjord endlich ein wenig Zeit zum Nachdenken hatte, so ein Jahresschwerpunkt hat irgendwie was und ich bestimmte das laufende Jahr flugs zum Jahr der Berufsneuorganisation.
Ist ja wahr - ich habe meine Berufe neu kombiniert, zusammengemischt und auch wenn sich das das eher zufällig und ziemlich überstürzt zum Guten fügte und sich die Harmonisierungsphase noch ein wenig hinziehen könnte, muss doch ein für 2013 neuer Schwerpunkt her.
Endlich mal Ordnung, allüberall im sehr alten Haus und im Gartendschungel und mit all meinem Kram wäre schon sehr befreiend - soeben habe ich 45 Minuten lang eine Mappe mit extrem wichtigen Notizen gesucht und bin dabei auf unbezahlte Rechungen, Ferienfotos von 1989, ein sehr gutes Rezept für indisches Lamm und ein halbes Vermögen in norwegischen Kronen gestossen - aber erst auf die Mappe, als ich schon überlegte, ob ich einfach nur noch den Kopf auf die Tischplatte schlagen soll. Ja, Unordnung ist der ewiger Fluch der kreativen Sammlerin, die sich nach zenmässiger Klarheit sehnt.
Trotzdem wird es wohl die Gesundheit sein. So mit mehr Sauerstoff, weniger Zucker und ähnlichen Überwindungs-Challenges. Ächz. Aber ich muss da durch. Und erst wenn Gehirn und Zellen wieder gehörig durchgestaubt sind, gehts an die Schubladen. So sei es.

Sonntag, 16. September 2012

Wie bitte?

Früher waren da ja mal Sonntagsausflüge: Wandern, Museum (Naturhistorisches), Jahrmärkte, Ausflugsrestaurants. Heute liegen wir alle ermattet in den Seilen am siebten Tag der Woche. Wir ruhen. Ausgiebig. Als Eltern kleinerer Kinder kann man sich ja sowas gar nicht mehr vorstellen: Ausschlafen bis Viertelnachneun. Kaffee. Erste Debatten über die Themen der Sonntagszeitungen. Nochmals Kaffee. Lesen. Lesen. Lesen. Kaffee. Imbiss. Bisschen online gehen. Lesen. Im Garten etwas herumschnipseln, nur so, dann ermattet in den Liegestuhl sinken. Lesen. Kochen. Tatort. Schlafen.

Wolf, Bär und der Liebste machen dasselbe - wenn auch mit Variationen bei Getränken, Unterhaltungsmedium, Debatten und Schnipseln. Und leider meistens ohne Kochen.

Nur: mich ganz entspannt der Musse hinzugeben, schaffe ich leider nicht. Geplagt vom ewig schlechten Gewissen der unperfekten Hausfrau klappere ich zwischendurch auch ein wenig mit dem Geschirr in der Küche, putze hier und da ein Stäubchen oder zwei weg und seufze sehr tief beim Anblick des Wäscheberges. Niemand hört mich. Ich sage laut: "So schön, dieses Wetter!" Alle sind mucksmäuschenstill. Eine Türe knallt zu. Ich schleppe, extralaut ächzend, einen weiteren Wäschekorb in die Waschküche. Die Stille wird noch intensiver. Deshalb gehe ich an dieser Stelle meist in den Garten und schnipsle wütend. Fluche grummelnd vor mich hin. Beklage mein Schicksal als Desperate Housewife - nie habe ich mich um diesen schmutzigen und undankbaren Job als Haushälterin offiziell beworben! Dann setzt die Trotzphase ein. Ich schmeisse die Heckenschere in den Keller, lege eine rosa Socke in die Waschmaschine zu den weissen Hemden des Liebsten und mich selbst auf den Liegestuhl. Erst grummelnd. Dann entspannt und gelassen: ich übe weghören - Intensivkurs für häusliche Führungskräfte.
Klappt immer besser.
Wie bitte?

Mittwoch, 12. September 2012

Es ist nicht persönlich gegen Dich, aber...

Also mit der Kritik ist das so eine Sache. Viele behaupten von sich, sie hätten "keine Probleme mit konstruktiver Kritik". Nur: wann ist Kritik konstruktiv? Ist es zum Beispiel konstruktiv, wenn ich zum Wolf oder zum Bären laut sage: "Duschen! Eure Haare sind fettig!"? Nein, das ist Erziehung. Wird häufig mit konstruktiver Kritik verwechselt, ist aber auch oft herablassend.

Wenn nun ein Erwachsener während einer Sitzung die Gelegenheit mal so nutzt, um so richtig unkonstruktive Kritik loszuwerden und gleich im Plenum an die Frau zu bringen, reagiere ich ähnlich wie der Bär und der Wolf. Ich nicke, scheinbar verständnisvoll und offen gegenüber Kritik. Gehört sich ja so. Innerlich aber herrscht zähneknirschende Wut. Der Wolf holt mich nach gehässigen Erziehungsvoten manchmal wieder sanft auf den Boden zurück, in dem er ironisch sagt: "Ja, edle Herrin und Gebieterin." Er liest viele Fantasyromane. Der Wolf dagegen fletscht die Zähne und knurrt.

Nachts, lange nach der Sitzung, ärgerte ich mich über Kritik und Reaktion gleichermassen. Weder ist mir ein ironisches Bonmot eingefallen, noch habe ich ordentlich geknurrt. Hätte ich dem Kritiker die Zähne zeigen sollen? Oder ihn mit Gelassenheit abstrafen? Jedenfalls ist mir einmal mehr die psychosoziale Sinnlosigkeit der allermeisten in der Geschäftswelt abgehaltenen Sitzungen bewusst geworden: 90 Prozent dieser Geschäftstreffen könnten
a) in einem Viertel der Zeit speditiv abgehalten werden
b) werden als Podium für Mimosen (ich) und Profilneurotiker (Kritiker) auf Kosten der ohnehin schon serbelnden Wirtschaft missbraucht und
c) sind eher beschäftigungstherapeutische statt arbeitsunterstützende Massnahmen. Ich werde mich künftig als Protokollschreiberin im Hintergrund halten und auf den Stockzähnen lachen.

Freitag, 16. Dezember 2011

stürmische zeiten

Gerade sitze ich mit Joachim im Glashaus. Das sollte man mit so stürmischen Typen nicht tun, aber es ist sehr abenteuerlich. Joachim ist ziemlich aufbrausend, bereits hat er eine unserer Gartenbänke ins Blumenbeet geschmissen und den Sonnenschirm, den der Liebste noch immer nicht verräumt hat, quer über den Sitzplatz positioniert. Als Mahnmal für unsere zaudernde Ordentlichkeit wahrscheinlich. Aus dem Glashaus - eigentlich ein nachträglich angebauter Erker mit uralten Fenstern auf drei Seiten als Erweiterung des Wohnzimmers - habe ich eine gute Sicht auf die Tanne neben dem Haus, die jetzt sehr bedrohlich schwankt. Sollte sie auf den Erker stürzen, könnte ich mich wahrscheinlich noch rechtzeitig mit einem Sprung auf die Couch in Sicherheit bringen. Nur der PC wäre dann futsch. Die Glyzine kratzt mit ihren entlaubten Zweigen aufsässig an den Erkerfenstern, die Vögel, die sonst nebenan an den übriggebliebenen Beeren der Rebe und den Zweigen des Feigenbaums picken, haben sich in Sicherheit gebracht. Denn Joachim tobt, er weht riesige Plastikplanen in unseren Garten und eine grosse Spanplatte liegt auf der angrenzenden Wiese. Vielleicht sollte ich den kleinen Wolf heute mit dem Velohelm zur Schule schicken.

Dienstag, 20. September 2011

tut mir weh

Der Bär hört jetzt Rammstein . Und ich bemühe mich, ordentlich schockiert zu sein. Man soll eben bei heranwachsenden Raubtieren auch musikmässig nicht immer alles ganz ok finden, sondern sich regelmässig auch mal ein wenig empören, unbedingt! Ich muss die ja nicht ganz und gar verstehen, diese Texte und diese plakative Provokation, und solange Frau Roche auf den Bestsellerlisten herumkrakeelt, kann ich sowieso keine vernünftigen Argumente gegen die Neue Deutsche Härte in Songtexten vorbringen.
Nur beim kleinen Wolf habe ich flugs den Internetfilter etwas angepasst, seit er sich ebenfalls Rammstein-Clips zu Gemüte führt. Er soll sich etwas eigenes zum Provozieren suchen. Später.

Sonntag, 7. August 2011

move it!

11.00 Uhr: Die Gastronomin ruft an und schlägt eine Bergtour vor. Hm, also ein Bergtürchen, eher, zwei Familien mit am Anfang der Tour extrem mürrischen Teenagern so anderthalb Stunden steil rauf, dann Most und Speckteller in der SAC-Hütte, Teenager spätestens jetzt fröhlich, Aussicht über die Heimat und runter. Ich: lesend im Bett. Der Liebste sagt, ich würde zurückrufen.
11.10 Beratung: Wolf: Ja okaaay. Bär: Igitt, nicht schon wieder wandern (letztesmal ist 2 Monate her, mindestens). Wolf: Ja, wandern ist voll Mist, ich will nicht. Liebster: ächz, seufz, keine Ahnung. Ich: schimpfen_pyradonis
11.20 Telefon an die Gastronomin: Entscheidung fiel 2:1 bei einer grummelnden Enthaltung, wir kommen nicht mit.
11.21 Ich: Turnschuhe, Velohelm - für demonstratives Sonntagsvelofahren. Packe ein Buch ein und stelle mir vor, wie ich in Ruhe ein Stündchen fahre und dann auf einer Bank ein Stündchen lese. Erwäge als Proviant ein Fläschchen Sekt.
11.22 Bär: Ich komme mit.
11.23 Wolf: Jammer, stöhn. Ich: seufz (kein Buch, kein Sekt)
11.24 Ich: Und tschüss! (Bär steht, zwar ohne Helm, aber Wowh! tatsächlich draussen mit Fahrrad bereit)
11.25 Liebster & Wolf: Wo geht denn ihr hin? Wir wollen auch mit...
11.45 Familienausflug mit Fahrrad, so anderthalb Stunden auf und ab, mit Geplänkel und ohne Speckteller.

Donnerstag, 4. August 2011

ausschlafen.

Top twelve of early morning sounds - Anfang August 2011:

1. Rotkehlchen 5.20 Uhr
2. erste Lastwagen und Autos auf der Kantonsstrasse 5.25 Uhr
3. Amsel 5.45 Uhr
4. Kirchenglocken, katholische 6.00 Uhr
5. mehr Lastwagen und Autos 6.20 Uhr
6. Presslufthammer von links, 30 Meter entfernt: Renovationsarbeiten am Schulhaus 8.00 Uhr
7. Meisselgeräusche von Fassadenrenovation vier Häuser weiter 8.02 Uhr
8. Nachbar wischt Vorplatz 8.04 Uhr
9. Beginn des Schlittenhundeheulchors drei Häuser weiter 8.06 Uhr
10. Dachabdichtung mit zischendem Flammgerät, Neubau, 100 Meter Luftlinie: 8.07 Uhr
11. Zeterndes Chamäleon 8.08 Uhr
12. Extra laut mahlende Kaffeemaschine 8.15 Uhr

Sonntag, 10. April 2011

tierisch

Neulich, an Kasse 2: Die Dame zieht flink meine Waren über den Scanner. Ich betrachte derweil fasziniert ihre Haarpracht. Das Deckhaar ist weiss, die untere Schicht schwarz. Die Frau ist sehr freundlich, schaut aber konzentriert-grimmig. Isegrimmig. Sie ähnelt, mit Verlaub, ein wenig einem Dachs. Ich kichere ein bisschen, so innerlich. Und schaue auf ihr Namensschild. Sie heisst: Frau Fuchs.
Dachskopf

Donnerstag, 23. Dezember 2010

das bisschen haushalt

Leider konnte ich nicht den ganzen Beitrag sehen, weil ich zwischendurch eine Ladung Wäsche aufhängen, den Einkaufszettel für das Weihnachtsmenu schreiben und zwei Pfannen schrubben musste, die der Liebste im Abwaschtrog deponiert hat, weil er vorgestern Abendessen kochen musste.
Erhellend war mein Fernsehabend trotzdem.
Auch wenn ich spontan sehr neidisch wurde auf ein französisches Paar, das sich beim Bügeln abwechselnd Romane vorliest. Abwechselnd. A b w e c h s e l n d.


gelesen:


Michael Robotham
Sag, es tut dir leid


Simone Buchholz
Bullenpeitsche


John Williams
Stoner


Stephen King
Doctor Sleep


Paul Auster
Winter Journal

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Featuring:

Das CHAMÄLEON wechselt natürlich ständig die Farbe. Es läuft öfters rot an vor Wut wenn es wieder einmal an allem schuld sein soll, wird höchstens gelb vor Neid wenn es Reiseberichten anderer Leute zuhört oder ist ab und zu blau, weil es immer mal wieder die Luft anhalten soll. Der KLEINE BÄR ist mittlerweile gar nicht mehr sooo klein und muss derzeit hauptsächlich mit List und allerlei Tücke von seinem Nintendo Wii weg und zu den übrigen Freuden des Lebens hingeführt werden. Er verbringt gerne viel Zeit in seiner kuschligen Bärenhöhle und hält Schule für eine schlimme Verschwendung seiner Zeit. Der Bär ist von sanftem Charakter, aber ausserdordentlich eigensinnig. Und manchmal brummt er gehörig. Der KLEINE WOLF ist für jede Aktivität zu haben - ausser manchmal für Geschirrspülmaschine ausräumen. Er legt gerne weite Strecken zurück, auch in Wander- oder Schlittschuhen - und jagt unermüdlich nach süssem Naschwerk. Ab und zu knurrt er grimmig, heult wild und zeigt die Zähne. Macht aber gar nichts. Der LIEBSTE schliesslich ist eben einfach der Liebste. Meistens jedenfalls. Ferner wären da noch das überaus treue SCHLECHTE GEWISSEN. Und natürlich ERNST...

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