los lobos
Von Kindsbeinen an daran gewohnt, ausserordentlich überschwenglich gelobt zu werden, tappe ich nun sozusagen loblos durchs Leben. Denn wer mit Lobeshymnen bedacht durch die Kindheit wuchs, hört einzelne, normale Lobe gar nicht mehr so richtig. Ein lobenswertes "fand ich sehr gut" verblasst neben einer 10minütigen Aufzählung meiner Fähigkeiten zu einem faden Etwas. Und so zweifle ich auf der Stelle sämtliche lapidaren "Gut" bis "Sehr gut" an und ein simples "Okay" stürzt mich in zähneknirschende Ungewissheit sokratischen Ausmasses: "Scio me nescire!" murmle ich dann vor mich hin und schlage ich den Kopf entmutigt auf die Tastatur auf die Rückenlehne der Couch.
Nicht, dass ich die ausgiebigen Lobe aus der Kinderzeit nicht heute noch gerne hören würde, oh nein. Aber der Übergang zum augenbrauenhochzuckenden Löbchen des Liebsten alle vier Monate fällt schwer und zum Glück gíbt es Wölfe und Bären mit Beurteilungsgesprächen direkt aus der Wildnis. "Manchmal bist Du schon ein bisschen megaunnnett und doof.", sagen die zwei zuweilen. "Aber wir finden Dich die liebste Mama auf der ganzen Welt und die Schönste".
Das Überschwengliche liegt eben in der Familie.
Nicht, dass ich die ausgiebigen Lobe aus der Kinderzeit nicht heute noch gerne hören würde, oh nein. Aber der Übergang zum augenbrauenhochzuckenden Löbchen des Liebsten alle vier Monate fällt schwer und zum Glück gíbt es Wölfe und Bären mit Beurteilungsgesprächen direkt aus der Wildnis. "Manchmal bist Du schon ein bisschen megaunnnett und doof.", sagen die zwei zuweilen. "Aber wir finden Dich die liebste Mama auf der ganzen Welt und die Schönste".
Das Überschwengliche liegt eben in der Familie.
chamäleon123 - 26. Mai, 21:07