Montag, 1. September 2008

Eltern, sprecht!

Elternsprechstunden gehören, ich erwähnte das bereits, zu den überaus unerfreulichen Aspekten des Elterndaseins. Selbst wenn die Schulleistungen von Wolf und Bär im absolut grünen Bereich liegen, so tauschen der Liebste und ich doch immer, immer, immer einen jener erschöpften Elternblicke, wenn einer von uns aus einer Elternsprechstunde nach Hause kommt.
Kürzlich zum Beispiel musste ich singen und tanzen. Wirklich. Ich meine: liebe LehrerInnen. Warum lasst Ihr uns nicht einfach einen kleinen Fragebogen ausfüllen? Warum müssen wir immer basteln? Zeichnen? Singen? Mit einem angestrengten Lächeln in die Hände klatschen und "Heirassa!" rufen? Uns vorstellen und so peinliche Sätze sagen wie: "Also. Grüezi (peinlich berührtes Lächeln), mein Name ist Soundso M. Chamäleon und ich wünsche mir für meinen kleinen Wolf (peinliche Denkpause, denn man wünscht sich ja unendlich viel für Wölfe und Bären), dass er mutig und stark bleibt." Andere sagen: dass Chiara-Vanessa viel lernt. Dass Donovan sein Inneres Kind nie verliert. Oder : dass Lars ins Gymi kommt und später Bankdirektor und ein erfolgreicher Börsenjongleur wird, wie sein Papa. Das denken sie zwar nur, aber sie meinen es.
Aber Basteln, Klatschen und Wünsche preisgeben ist Unterstufe. Auf der Mittelstufe geht es um nichts anderes als um den Ernst des Lebens und jetzt soll gefälligst auch der Bär mal merken, dass eine Schulkarriere kein Honigschlecken ist. Sonst kann er dann im Zirkus tanzen, an der Kette und mit Nasenring, wenn er sich nicht zusammenreisst. Man merkt rasch: die Methoden sind rüder. Der Blick zum Liebsten nach der Strafpredigt eine Spur hilfloser. Und man muss sich schon ziemlich Mühe geben, um nicht an seinem erzieherischen Basiskönnen zu zweifeln, nur weil der Bär keine ordentliche Kurzhaarfrisur hat und deshalb nie zuhört.
Deshalb führen wir nun eine Strichliste, der Liebste und ich: wer drei Elternabende ohne nachhaltige seelische Schäden überstanden hat, darf sich einen Tag elternfrei nehmen. Um, zum Beispiel, zum Frisör zu gehen. Kann ja der Berufskarriere nur förderlich sein, so ein ordentlicher Haarschnitt.


gelesen:


Michael Robotham
Sag, es tut dir leid


Simone Buchholz
Bullenpeitsche


John Williams
Stoner


Stephen King
Doctor Sleep


Paul Auster
Winter Journal

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Das CHAMÄLEON wechselt natürlich ständig die Farbe. Es läuft öfters rot an vor Wut wenn es wieder einmal an allem schuld sein soll, wird höchstens gelb vor Neid wenn es Reiseberichten anderer Leute zuhört oder ist ab und zu blau, weil es immer mal wieder die Luft anhalten soll. Der KLEINE BÄR ist mittlerweile gar nicht mehr sooo klein und muss derzeit hauptsächlich mit List und allerlei Tücke von seinem Nintendo Wii weg und zu den übrigen Freuden des Lebens hingeführt werden. Er verbringt gerne viel Zeit in seiner kuschligen Bärenhöhle und hält Schule für eine schlimme Verschwendung seiner Zeit. Der Bär ist von sanftem Charakter, aber ausserdordentlich eigensinnig. Und manchmal brummt er gehörig. Der KLEINE WOLF ist für jede Aktivität zu haben - ausser manchmal für Geschirrspülmaschine ausräumen. Er legt gerne weite Strecken zurück, auch in Wander- oder Schlittschuhen - und jagt unermüdlich nach süssem Naschwerk. Ab und zu knurrt er grimmig, heult wild und zeigt die Zähne. Macht aber gar nichts. Der LIEBSTE schliesslich ist eben einfach der Liebste. Meistens jedenfalls. Ferner wären da noch das überaus treue SCHLECHTE GEWISSEN. Und natürlich ERNST...

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(...)
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