Dienstag, 23. September 2008

minus 173817326

Immer wenn ich übermütig zu werden drohe, vor lauter Freude am Leben oder so, gehe ich auf meine Bank. Denn meistens habe ich dann aus lauter Uebermut und Lebensfreude unser Konto überzogen und stehe eines Tages beschämt an der Supermarktkasse, von der es dröhnend blinkt: "Saldo zu klein". Die Kassenfrau schaut mich mütterlich an und mustert meinen zerschlissenen Mantel (9 Jahre alt) und meine Schuhe (7 Jahre alt). Armes Schwein, denkt sie - oder : doofe Chaotin.

Ein armes Schwein bin ich keinesfalls. Deshalb gehe ich trotzig auf die Bank und sage zur adrett gekleideten und akkurat frisierten und perfekt geschminkten Schalterfrau: "Schauen Sie mal auf den Saldo, bitte. Er ist zu klein. Warum bloss?" Sie schaut auf ihren Bildschirm und mich streng an. "Minus 234.90", sagt sie. "Oh", sage ich dann, jedesmal, und meine Lebensfreude schwindet dahin. "Dann habe ich wohl mit den Zahlungen...ich nehme einfach meine andere Karte." "Ja", flötet sie, und ich weiss: das wird sie abends ihrem Mann erzählen oder ihren Freundinnen, "schauen Sie nur: Avia Tankstelle, Migros, schon wieder Tankstelle und hier: Ikea!". Ich schweige zerknirscht. Denn: ich habe zwar andere Konti, aber keine andere Karte. Und ich fühle mich einen kleinen schäbigen Moment lang wie eine Zweitklässlerin, die ihre Aufgaben zwar gemacht hat - nur leider auf der falschen Seite im Rechnungsbuch. Und die Bankfrau denkt derweil deutlich hörbar: dumme Kuh: keine Kohle mehr auf dem Lohnkonto und dann zu IKEA. Pha.

Wahrscheinlich, denke ich zuhause, beim Kontrollieren des Bankauszuges (denn es könnte ja sein, dass tatsächlich ein Pisher all unsere Konti leergeräumt hat), wahrscheinlich ist es eine starke masochistische Ader, die mich immer wieder in die Schalterräume unserer Bank treibt. Das nächste Mal werde ich mich wenigstens nett frisieren und ordentlich Lidschatten auftragen. Und mal so richtig überziehen - auf dass die Schalterfrau hinter dem Make-Up wenigstens erschreckt erbleicht. Das wäre dann wohl meine, äh, sadistische Kontoseite.


gelesen:


Michael Robotham
Sag, es tut dir leid


Simone Buchholz
Bullenpeitsche


John Williams
Stoner


Stephen King
Doctor Sleep


Paul Auster
Winter Journal

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Das CHAMÄLEON wechselt natürlich ständig die Farbe. Es läuft öfters rot an vor Wut wenn es wieder einmal an allem schuld sein soll, wird höchstens gelb vor Neid wenn es Reiseberichten anderer Leute zuhört oder ist ab und zu blau, weil es immer mal wieder die Luft anhalten soll. Der KLEINE BÄR ist mittlerweile gar nicht mehr sooo klein und muss derzeit hauptsächlich mit List und allerlei Tücke von seinem Nintendo Wii weg und zu den übrigen Freuden des Lebens hingeführt werden. Er verbringt gerne viel Zeit in seiner kuschligen Bärenhöhle und hält Schule für eine schlimme Verschwendung seiner Zeit. Der Bär ist von sanftem Charakter, aber ausserdordentlich eigensinnig. Und manchmal brummt er gehörig. Der KLEINE WOLF ist für jede Aktivität zu haben - ausser manchmal für Geschirrspülmaschine ausräumen. Er legt gerne weite Strecken zurück, auch in Wander- oder Schlittschuhen - und jagt unermüdlich nach süssem Naschwerk. Ab und zu knurrt er grimmig, heult wild und zeigt die Zähne. Macht aber gar nichts. Der LIEBSTE schliesslich ist eben einfach der Liebste. Meistens jedenfalls. Ferner wären da noch das überaus treue SCHLECHTE GEWISSEN. Und natürlich ERNST...

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(...)
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