wer gewinnt (l)
Der Liebste und ich spielen zur Zeit wieder einmal mit grosser Hingabe das unter Paaren beliebte und unter Elternpaaren sehr beliebte Spiel „Wer ist das ärmste Schwein?“. Sieger wird jeweils, wer am anschaulichsten demonstrieren kann, dass er unter der Last des Alltags nahezu zusammenbricht und dass schon das kleinste Fitzelchen Zusatzarbeit zuviel zu werden droht.
Der Liebste und ich - wir sind beide Meister darin. „Es wird mir alles zuviel“ stöhne ich etwa theatralisch nach einem Tag voller Arbeit 3, zur Zeit in der nervenzerreissenden Intensivphase kurz vor dem Abschluss. Mit gesenktem Kopf stehe ich anschliessend eine Weile in der Küche – und warte, bis der Liebste, vom Mitleid für die unermüdlich arbeitende Frau an seiner Seite übermannt, mir die Pastapackung aus der Hand nimmt und liebevoll sagt Komm, ich mach das. Ich warte vergebens. Der Liebste sitzt am Esstisch und liest Zeitung und gähnt. Das ist seine Art, mir dezent mitzuteilen, dass er schon seit viertelnachfünf morgens auf den Beinen ist und den ganzen Tag ebenfalls in einer nervzerreissenden Intensivphase verbracht hat. Dazu noch in einer wöchentlich wiederkehrenden.
Ein Punkt für ihn, höchste Zeit für die Haushaltskarte. Ich wechsle unter lautem Knistern den Abfallsack (obwohl er erst halbvoll ist) und wische den Küchenboden feucht auf. Dann schimpfe ich ein wenig mit dem Wolf und dem Bären, weil alles rumliegt und niemand ausser mir je in diesem Haus etwas wegräumt.
Jetzt steht auch der Liebste auf und sieht sich gequält um. Spielt er etwa den Kopfwehjoker aus? Zu spät, ich konnte schon vor Stunden mit heftigen Kopfschmerzen trumpfen, als er mich von Arbeit 3 abholte – dies zweifellos mit dem Hintergedanken, dass er dann nicht selber kochen muss.
Auch mein geschickt ausgespielter Kopfwehtrumpf versagt aber, ich koche trotzdem ohne seine Hilfe, scheppere ordentlich mit den Pfannen und lasse ein bisschen Pastawasser herumspritzen. Geschähe ihm recht, wenn ich mich jetzt auch noch verbrühen würde. Er repariert derweil mit stummem Vorwurf in der Miene (seine beste Waffe: das hartnäckige Schweigen) das Trottinett des Wölfchens und den Schulsack des Bären.
Schnell decke ich den Tisch, bevor er mir zuvorkommt und täusche einen heftigen Schwindelanfall vor. Leider beachtet mich niemand. Er liegt jetzt auf der Couch und hält sich den Kopf. Ha! Rasch erzähle ich von meinem bevorstehenden Einsatz bei Arbeit 1 – ein Job, den selbst der Bär mühelos erledigen könnte und der meinen Berufsstolz empfindlich trifft. Der Liebste nickt und rettet sich in einen Hustenanfall. Ermattet sinke ich in den Sessel neben der Couch. Heute ist mal unentschieden.
Der Liebste und ich - wir sind beide Meister darin. „Es wird mir alles zuviel“ stöhne ich etwa theatralisch nach einem Tag voller Arbeit 3, zur Zeit in der nervenzerreissenden Intensivphase kurz vor dem Abschluss. Mit gesenktem Kopf stehe ich anschliessend eine Weile in der Küche – und warte, bis der Liebste, vom Mitleid für die unermüdlich arbeitende Frau an seiner Seite übermannt, mir die Pastapackung aus der Hand nimmt und liebevoll sagt Komm, ich mach das. Ich warte vergebens. Der Liebste sitzt am Esstisch und liest Zeitung und gähnt. Das ist seine Art, mir dezent mitzuteilen, dass er schon seit viertelnachfünf morgens auf den Beinen ist und den ganzen Tag ebenfalls in einer nervzerreissenden Intensivphase verbracht hat. Dazu noch in einer wöchentlich wiederkehrenden.
Ein Punkt für ihn, höchste Zeit für die Haushaltskarte. Ich wechsle unter lautem Knistern den Abfallsack (obwohl er erst halbvoll ist) und wische den Küchenboden feucht auf. Dann schimpfe ich ein wenig mit dem Wolf und dem Bären, weil alles rumliegt und niemand ausser mir je in diesem Haus etwas wegräumt.
Jetzt steht auch der Liebste auf und sieht sich gequält um. Spielt er etwa den Kopfwehjoker aus? Zu spät, ich konnte schon vor Stunden mit heftigen Kopfschmerzen trumpfen, als er mich von Arbeit 3 abholte – dies zweifellos mit dem Hintergedanken, dass er dann nicht selber kochen muss.
Auch mein geschickt ausgespielter Kopfwehtrumpf versagt aber, ich koche trotzdem ohne seine Hilfe, scheppere ordentlich mit den Pfannen und lasse ein bisschen Pastawasser herumspritzen. Geschähe ihm recht, wenn ich mich jetzt auch noch verbrühen würde. Er repariert derweil mit stummem Vorwurf in der Miene (seine beste Waffe: das hartnäckige Schweigen) das Trottinett des Wölfchens und den Schulsack des Bären.
Schnell decke ich den Tisch, bevor er mir zuvorkommt und täusche einen heftigen Schwindelanfall vor. Leider beachtet mich niemand. Er liegt jetzt auf der Couch und hält sich den Kopf. Ha! Rasch erzähle ich von meinem bevorstehenden Einsatz bei Arbeit 1 – ein Job, den selbst der Bär mühelos erledigen könnte und der meinen Berufsstolz empfindlich trifft. Der Liebste nickt und rettet sich in einen Hustenanfall. Ermattet sinke ich in den Sessel neben der Couch. Heute ist mal unentschieden.
chamäleon123 - 27. Jan, 08:20