Dienstag, 7. Januar 2014

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Um halb elf sehr müde sein.
Sich aufs Schlafen freuen.
Noch rasch runter in die Küche, was trinken gehen.
Nur noch 5 Minuten in den 'Tatort' von gestern Abend reinschauen.
Wirklich.

Um Viertel nach Mitternacht ins Bett sinken.
Wissen, dass es morgen sehr hart wird, das mit der Konzentration und der Gelassenheit.
Selber schuld sein.
Gähnen.

Sonntag, 5. Januar 2014

chamäleon reloaded - was bisher geschah

Nein, gute Vorsätze sind es nicht, die mich wieder einmal zu einem Beitrag motivieren, der mehr ist als die "gelesen"-Liste zu aktualisieren. Aber Wolf und Bär sind mittlerweile wirklich sehr gross und ihre Bonmots hier zu dokumentieren, kommt einer andauernden Indiskretion immer näher. Auch wenn nach wie vor fast niemand weiss, dass ich Rumpelstilzchen äh, Chamäleon heiss. Aber ganz ehrlich: mein Leben ist, wie das der meisten Leute, ziemlich langweilig für Aussenstehende. Was nicht heisst, dass ich selbst es langweilig finde. Aber von sich selbst zu berichten, ist immer ein wenig so, als erzählte man jemandem seine Ferienerlebnisse. Nach 2,3 Sekunden zeigen sich beim Gegenüber erste Anzeichen einer Gesichtslähmung, während man selbst immer mehr in Fahrt gerät und die best-of-Events gleich noch einmal erlebt.
Aber es ist so: ich liebe, lebe und arbeite, versuche, ein möglichst guter Mensch zu sein, scheitere täglich mehrmals und freue mich über Augenblicke, in denen es zu gelingen scheint. Ich bin über alle Massen gerne mit dem Wolf und dem Bären zusammen, mit dem Liebsten, meinem Familienclan und mit Freunden. Aber ich bin auch sehr gerne alleine. Ich lese, schreibe, räume das sehr alte Haus auf ohne jemals fertig zu werden. Ich reise wahnsinnig gerne und gehe ebenso wahnsinnig ungerne an Parties oder andere Blubber-Anlässe. ich bin gleichzeitig faul und fleissig, glücklich und melancholisch, kompliziert und pragmatisch. Darüber schreibe ich hier. Dies - ausdrücklich - als Warnung.
Trotzdem hier - wie in jeder guten Soap - ein Update: was bisher geschah.
  • Wolf: 1 Meter 73 gross, Bär: 1 Meter 84. Der Wolf erholt sich gerade von seiner Degradierung in die unterste Leistungsschulstufe und weist die brüskierende Fehleinschätzung der betreffenden Lehrperson auf seine Weise nach: er katapultiert sich mit Bestnoten wieder eine Klasse höher und lernt seine you-can-get-it-if-you-really-want-Lektion fürs Leben. Im Moment ruht er sich aber ein wenig auf seinen Lorbeeren aus und schaut öfters mal zu tief in den PC-Bildschirm. Zeit für strenge Ermahnungen! Der Bär ist in der letzten Schulklasse und freut sich wirklich sehr auf die Flucht aus der beengenden Biederkeit der sehr kleinen Stadt. Er will weiterhin zur Schule, auch wenn er fürs Gymi zu faul ist (sagt er selber) und will Lehrer oder Grafiker werden.
  • Der Liebste beschäftigt sich mit seiner Work-Life-Balance, weil er a) möglicherweise bald Co-Boss seiner Firma wird und b) der bisherige Co-Boss fast ein Jahr lang durch ein Burn-Out ausgeknockt worden ist. Männer glauben ja an sowas erst, wenn andere Männer direkt vor ihrer Nase leiden.
  • Und bei mir? Arbeit 1: jeden Januar trügerische Illusionen, das ganze Chaos endlich mal mit klarer Struktur und eisernem Willen bändigen zu können. Im Februar Kapitulation. Same procedure as every year, James! Arbeit 2: nach einer unterqualifizierten Kollegin arbeite ich jetzt mit einer überqualifizierten und entwickle eine Akademikerphobie. Arbeit 3: Zickenkrieg und Kitschalarm im Team. Zum Glück sonst alles in Ordnung. Arbeit 4: Sparflamme. Keine Zeit. Fehlt mir aber in regelmässigen Anständen sehr extrem. Reise in Planung: Berlin, Hamburg und London-Südengland-Wales. Bisher.

Sonntag, 20. Oktober 2013

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Lesestoff in Kurzfassung:

Benjamin Percy: Wölfe der Nacht - Grossvater (harter Knochen), Vater (intellektueller Softie) und Sohn gehen zwecks Jagen, Fluchen und Saufen in die Wildnis und begegnen dem wilden Tier im Wald und jenem in sich selbst. Derweil bedroht ein irrer Afghanistanveteran zuhause die Mutter.
Vieles noch ein bisschen unausgegoren und manchmal etwas holprig. Aber interessante Einblicke in die männliche Psyche, flüssig zu lesen und mit einem anständigen Spannungsbogen.

Henning Susebach: Liebe Sophie! - Vater findet, seine Tochter arbeite zuviel für die Schule und habe zuwenig Zeit für das Leben. Alle, die in irgend einer Form mit Schule, Kindern, Jugendlichen, Eltern zu tun haben: lesen!

Gillian Flynn: Gone Girl - Das perfekte Opfer - Perfekte Frau verschwindet spurlos, verdächtiger Ehemann gerät ins Visier der Ermittler. Hymnisch gelobt - für mich fade Zuckerwatte, die sich nach dem Lesen sofort in Nichts auflöst.

Sven Regener: Magical Mystery oder: Die Rückkehr des Karl Schmidt - Karl Schmidt, nach einem Nervenzusammenbruch irrtümlich als Junkie therapiert, büchst aus der Wohngruppe aus und managt eine Tournee seiner irren Techno-Kumpels von früher. Sven Regener halt. Sehr klug, sehr lustig, sehr schräg - sogar, wenn man wie ich mit Techno nichts am Hut hat.

Val McDermid: Der Verrat und Jussi Adler-Olsen: Erwartung - In beiden Krimis verschwinden Kinder und werden verzweifelt gesucht. Beide Krimis waren langweilig, ohne jeden Tiefgang und im Fall des hymnisch gehypten Adler-Olsen erst noch mit seichtem Witz getränkt.

Donnerstag, 25. Juli 2013

Drama-King

Der Liebste hat ja ein original italienisches Temperament. Das äussert sich am anschaulichsten, wenn irgend ein technisches Gerät in unserem Haushalt nicht richtig funktioniert. Dann wird er furioso, aber porca miseria! Heute wars das Telefon. Es rauscht und knarzt und unterbricht Gespräche, wie es ihm gerade passt. Fast scheint es, als habe es ein eigenes Geräte-Leben und piepse geradezu höhnisch, wenn man wieder einmal mitten im Satz abgewürgt wird. Der Liebste ringt die Hände wie in der Oper. Schmeisst das Telefon in den Garten, ungelogen. Regt sich auf und auf und auf. Er wittert eine Verschwörung. Stottert nicht das Autoradio ständig und die Fernsehprogramme verschieben sich wie von selbst? Und die Kaffeemaschine blinkt arrogant "entkalken!", immer bei ihm! Der Wecker! Der Kühlschrank! Der Ventilator! Alle machen einfach, was sie wollen, es gibt keine Hoffnung, nichts wird je wieder tadellos funktionieren, nichts. Er ärgert sich masslos, plant eine Zukunft im Wald, ohne jede Technik, die ihm das Leben zur Hölle macht! Ruhe! Frieden! Ein einfaches, aber glückliches Leben...!
"Jaja.", sagt der Wolf mit sanfter Stimme, und schaut kurz vom PC auf. "Okee.", brummt der Bär beschwichtigend und starrt wieder in sein Telefonino. Ich rapportiere das Geschehen auf dem Tablet. Glaubt mir ja sonst keiner, später.

Freitag, 28. Juni 2013

Walden, Planungsphase

Das ideale Blockhaus habe ich im Visier. Ist auch einfacher winterfest zu machen als so ein Ding aus Holz, bei dem es immer durch alle Ritzen pfeift.
Bleibt die Frage des Ortes. Wenn jemand eine Haus-, oder Landwartin für ein Grundstück sucht, gerne an einem Fluss oder Seelein, abseits von Menschenmassen und Behörden...

Donnerstag, 20. Juni 2013

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Meine Güte. Ich meine: eine Bücherbilanz von Ende 2012 als letzten Beitrag. Ansonsten: lauter Fragmente, im Kopf, als Texte, als Pläne, als Projekte, als anstehende und dringend zu erledigende Arbeiten, Gross- und Kleinigkeiten. Das beweist anschaulich, dass all meine 1-, 2-, 3- und weiteren Arbeiten einfach zu viel sind. In der Planungsabteilung meines Gehirns herrscht ein alarmierendes Durcheinander, die ausführenden Körperteile warten verwirrt auf richtungsweisende Signale. Neidisch lese ich immer wieder ein paar Seiten Thoreau und möchte das auch: eine Hütte in den Wäldern. Reflektieren. Nachdenken. Lesen. Schreiben. Schon bald müsste ich allerdings Feuerholz hacken, die Bären von den Vorräten fern halten, Frischfleisch jagen und haltbar machen und die Hütte für den Winter abdichten. Und erst einmal müsste ich ziemlich viel Neues lernen; jagen zum Beispiel kann ich gar nicht, ganz zu schweigen von der Verarbeitung von etwas, das man nicht als abgepacktes Geschnetzeltes aus dem Kühlschrank nehmen kann. Überhaupt: der Kühlschrank. Es ist ja alles gar nicht einfach in der Wildnis und Bilder aus "Into the Wild" kommen mir in den Sinn. Was, wenn ich Zahnweh bekäme oder mir beim Holzhacken mit der Axt ins Bein hacken würde? Dazu kommt der geografische Aspekt. Zöge ich mich in meiner näheren Umgebung in die Wälder zurück, gäbe es zwar keine Bären. Dafür aber stirnrunzelnde Forstwarte, wahrscheinlich endlose Ströme neugieriger Spaziergänger und über kurz oder lang die Behörden. Und der Yukon ist, leider, weit weg und deshalb allein schon in finanzieller und organisationstechnischer Hinsicht unrealistisch als Standort.
Es wäre also alles noch viel komplizierter, als es bereits ist. Besser, ich bleibe hier, koche dem Wolf und dem Bären etwas ordentliches zum Mittagessen und erledige dann endlich dieses Dings von Arbeit 4, damit ich das nicht am Wochenende büssen muss. Dann sitze ich unter den Apfelbaum und denke nach.

Sonntag, 28. April 2013

Viel zu spät, aber egal:

Ein Top-Jahrgang war es nicht, mein Lesejahr 2012. Ich las so vor mich hin, über lange Wochen ganz zufrieden, aber so richtig begeistert hat mich nichts davon. Meine Titelauswahl war offensichtlich ab und zu von Freud`schen Motiven gesteuert (Helen Walsh: „Ich will schlafen!“ – na ja, kein bleibender Eindruck, lieber hätte ich geschlafen statt gelesen!) und mittendrin rüttelte mich >"Nur eine Ohrfeige" (Christos Tsiolkas)</a etwas auf. Auch David Vann ("Die Unermesslichkeit") war wirklich gut, aber bis ich zu Anne Enright ("Anatomie einer Affäre") kam, blieb mein Enthusiasmus gedämpft. Danach kam Arbeit 4 und zum ersten Mal seit wirklich sehr vielen Jahren schlief ich regelmässig nachts beim Lesen ein - ein Phänomen, das mir bisher fremd war.
Zum Glück fanden mich aber im Lauf des Jahres doch noch einige Bücher, die auf meine Top-Liste 2012 gehören. >„Erschiess die Apfelsine“ von Mikael Niemi </a hat mir so gut gefallen, dass ich sofort die "Populärmusik aus Vittula“ nochmals lesen musste und auch beim dritten Mal mit einer Mischung aus akutem Nordlandfernweh und dauerndem Lachen grossartig fand. Dann eine Liebesgeschichte: „Leon und Louise“ von Alex Capus berührte mich, ebenso „Die Geschichte von Mutter und Vater“ des norwegischen Autors Edvard Hoem. Bar jeder Romantik, aber sehr gut war "Bessere Zeiten“ von Susanna Alakoski – mittlerweile verfilmt von Pernilla August mit Stieg-Larsson-Star Noomi Rapace.
Als ich das Nordlandfernweh endlich stillen konnte, hat mich die Trilogie von Anne B. Radge auf dem Beifahrersitz immer wieder zum Lachen gebracht: „Das Lügenhaus“, „Einsiedlerkrebse“ und „Hitzewelle“ – auch wenn man beim dritten Band dann langsam genug von News aus dem Schweinestall hat. Bei der Fahrt durch die Finnmark dann „Little Bee“ von Chris Cleave – hier hat mich die Verknüpfung von lockerem Erzählstil und knallharten Fakten zu Asylpolitik und politischer Lage in Nigeria ziemlich beeindruckt.
Wieder zurück im Alltag dann ein sehr stilles und poetisches Buch: “Ich nannte ihn Krawatte“ von Milena Misiko Flasar. Und eines, bei dem ich zum ersten Mal – noch eine Premiere – während des Lesens Tränen vergossen habe: John Green: „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“. . So richtig atemlos begeistert las ich endlich mal „Die Wand“ von Marlen Haushofer – manchmal braucht es eben eine Verfilmung, damit ein Titel auf der sehr langen Leseliste schlagartig nach vorne rückt. Den Film habe ich aber noch nicht gesehen: wenn mir ein Buch so sehr gefallen hat, ersetze ich die Bilder im Kopf ungern durch Kinoimpressionen. Zu Julie Otsuka: „Wovon wir träumten“ hat mich die kluge Empfehlung von Hildegard Keller im Literaturclub geführt und sie hatte recht: ein besonderes Buch mit einer Geschichte, die sich in einem Winkel des Gedächtnisses festsetzt.
Viele schlechte Krimis habe ich nach einigen Seiten gelangweilt weggelegt - zum Glück stiess ich auf die O`Loughlin Reihe von Michael Robotham, die mich in Raten bestens unterhalten hat. Fasziniert habe ich auch Claire DeWitt bei ihren Recherchen in New Orleans begleitet (Sara Gran: „Die Stadt der Toten“) .
Zum Schluss, im Dezember, gabs mit John Lanchester: „Kapital“ noch einen richtigen Begeisterungs-Knüller. Und die Lesebegeisterung kühlte nicht ab, sondern trug mich mit David Mitchell: „Die tausend Herbste des Jacob de Zoet“ ins neue Jahr. Das perfekte Feiertags-Buch: umfangreich, gescheit, exotisch und auch noch lehrreich. Und wesentlich spannender als die Altersheim-Silvesterparty, an der ich – sonst keine Partyverachterin - mit dem Liebsten und Wolf und Bär war und augenverdrehend auf Schlag Zwölf wartete – und darauf, dass ich endlich nach Hause und weiterlesen konnte..

Mittwoch, 24. April 2013

So Sätze

"Obwohl er erst Anfang 30 war, hiess er Herrmann, was auf ein freudloses Elternhaus schliessen liess."
Aus: Johanna Adorján: Meine 500 besten Freunde


gelesen:


Michael Robotham
Sag, es tut dir leid


Simone Buchholz
Bullenpeitsche


John Williams
Stoner


Stephen King
Doctor Sleep


Paul Auster
Winter Journal

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Featuring:

Das CHAMÄLEON wechselt natürlich ständig die Farbe. Es läuft öfters rot an vor Wut wenn es wieder einmal an allem schuld sein soll, wird höchstens gelb vor Neid wenn es Reiseberichten anderer Leute zuhört oder ist ab und zu blau, weil es immer mal wieder die Luft anhalten soll. Der KLEINE BÄR ist mittlerweile gar nicht mehr sooo klein und muss derzeit hauptsächlich mit List und allerlei Tücke von seinem Nintendo Wii weg und zu den übrigen Freuden des Lebens hingeführt werden. Er verbringt gerne viel Zeit in seiner kuschligen Bärenhöhle und hält Schule für eine schlimme Verschwendung seiner Zeit. Der Bär ist von sanftem Charakter, aber ausserdordentlich eigensinnig. Und manchmal brummt er gehörig. Der KLEINE WOLF ist für jede Aktivität zu haben - ausser manchmal für Geschirrspülmaschine ausräumen. Er legt gerne weite Strecken zurück, auch in Wander- oder Schlittschuhen - und jagt unermüdlich nach süssem Naschwerk. Ab und zu knurrt er grimmig, heult wild und zeigt die Zähne. Macht aber gar nichts. Der LIEBSTE schliesslich ist eben einfach der Liebste. Meistens jedenfalls. Ferner wären da noch das überaus treue SCHLECHTE GEWISSEN. Und natürlich ERNST...

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