Mittwoch, 15. Oktober 2008

Hallo, Sie da!

Es soll ja Menschen geben, die wichtige Mails einfach so mir nichts Dir nichts schreiben und – zack – auch tatsächlich abschicken. Das gelingt mir trotz jahrelanger angestrengter Uebung nicht. Ich überlege monatelang, skizziere den ungefähren Wortverlauf auf kleine Zettel und erstelle lange Tabellen von den Dingen, die ich unbedingt mitteilen möchte.
Steht das fest, komme ich zum wirklich schwierigen Teil: der Anrede. Schreibe ich nun „Lieber Herr Wichtig“ verwerfe ich das auf der Stelle wieder, denn: tönt das „Lieber“ in diesem Fall nicht plump, allzu vertraulich, ja geradezu anbiedernd? Also: „sehr geehrter“, aber das wiederum klingt altbacken und ich will durchaus nicht gerade staubtrocken, sondern modern, dynamisch und gegebenenfalls voll easy rüberkommen. Sonst hat man schon im Voraus verspielt und die Heizölrechnung (sauteuer!) will ja auch heuer wieder bezahlt sein.
Ich tippe „Werter Herr..“ in die Tasten und lache laut auf. Das tönt, mit Verlaub, als würde Fürst Wesskanolinski bei Dostojewski ein Billet an seinen Pächter schreiben. "Hallo Herr... geht ja nun gar nicht und obwohl „Hi Herr...“ möglicherweise tatsächlich voll easy ankommen würde – so easy will ich gar nicht wirken, eigentlich.
Also doch altmodisch? „Guten Tag Herr“ hat so was Beleidigtes, Schnippisches und „Hej Herr ..“ tönt geschrieben unschön und passt nur in Schweden. „Ach, Herr..“ verbietet sich entschieden, weil: weinerlich und depressiv und bei „Grüezi Herr..“ verkrampft sich mein Nacken und die Gänsehaut kriecht mir den Rücken hoch. Aber das Mail muss sein, nicht zuletzt, weil ich es versprochen habe, erst gestern. Die Vorschläge des Bären „He, Sir“ oder einfach „Ciao!“ sind voll krass daneben in diesem Fall und nicht hilfreich.
Ich muss wohl erst einmal ein paar kluge Leute um Rat fragen. „Liebe Frau Schlau“ werde ich schreiben.
Oder doch besser: „Verehrteste!“?


gelesen:


Michael Robotham
Sag, es tut dir leid


Simone Buchholz
Bullenpeitsche


John Williams
Stoner


Stephen King
Doctor Sleep


Paul Auster
Winter Journal

Suche

 

be my guest

mailto: chamaeleon123@hotmail.com countonyou: X-Stat.de

Featuring:

Das CHAMÄLEON wechselt natürlich ständig die Farbe. Es läuft öfters rot an vor Wut wenn es wieder einmal an allem schuld sein soll, wird höchstens gelb vor Neid wenn es Reiseberichten anderer Leute zuhört oder ist ab und zu blau, weil es immer mal wieder die Luft anhalten soll. Der KLEINE BÄR ist mittlerweile gar nicht mehr sooo klein und muss derzeit hauptsächlich mit List und allerlei Tücke von seinem Nintendo Wii weg und zu den übrigen Freuden des Lebens hingeführt werden. Er verbringt gerne viel Zeit in seiner kuschligen Bärenhöhle und hält Schule für eine schlimme Verschwendung seiner Zeit. Der Bär ist von sanftem Charakter, aber ausserdordentlich eigensinnig. Und manchmal brummt er gehörig. Der KLEINE WOLF ist für jede Aktivität zu haben - ausser manchmal für Geschirrspülmaschine ausräumen. Er legt gerne weite Strecken zurück, auch in Wander- oder Schlittschuhen - und jagt unermüdlich nach süssem Naschwerk. Ab und zu knurrt er grimmig, heult wild und zeigt die Zähne. Macht aber gar nichts. Der LIEBSTE schliesslich ist eben einfach der Liebste. Meistens jedenfalls. Ferner wären da noch das überaus treue SCHLECHTE GEWISSEN. Und natürlich ERNST...

Web Counter-Modul


(...)
aaaargh!
aha!
Bär & Wolf GmbH
Bücher
Buchorakel
daily soap
eigentlich
Erinnerung an...
Erkenntnisse
gelesen
getting older
HAHA!
moviestar
oh, my love
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren