Hallo, Sie da!
Es soll ja Menschen geben, die wichtige Mails einfach so mir nichts Dir nichts schreiben und – zack – auch tatsächlich abschicken. Das gelingt mir trotz jahrelanger angestrengter Uebung nicht. Ich überlege monatelang, skizziere den ungefähren Wortverlauf auf kleine Zettel und erstelle lange Tabellen von den Dingen, die ich unbedingt mitteilen möchte.
Steht das fest, komme ich zum wirklich schwierigen Teil: der Anrede. Schreibe ich nun „Lieber Herr Wichtig“ verwerfe ich das auf der Stelle wieder, denn: tönt das „Lieber“ in diesem Fall nicht plump, allzu vertraulich, ja geradezu anbiedernd? Also: „sehr geehrter“, aber das wiederum klingt altbacken und ich will durchaus nicht gerade staubtrocken, sondern modern, dynamisch und gegebenenfalls voll easy rüberkommen. Sonst hat man schon im Voraus verspielt und die Heizölrechnung (sauteuer!) will ja auch heuer wieder bezahlt sein.
Ich tippe „Werter Herr..“ in die Tasten und lache laut auf. Das tönt, mit Verlaub, als würde Fürst Wesskanolinski bei Dostojewski ein Billet an seinen Pächter schreiben. "Hallo Herr... geht ja nun gar nicht und obwohl „Hi Herr...“ möglicherweise tatsächlich voll easy ankommen würde – so easy will ich gar nicht wirken, eigentlich.
Also doch altmodisch? „Guten Tag Herr“ hat so was Beleidigtes, Schnippisches und „Hej Herr ..“ tönt geschrieben unschön und passt nur in Schweden. „Ach, Herr..“ verbietet sich entschieden, weil: weinerlich und depressiv und bei „Grüezi Herr..“ verkrampft sich mein Nacken und die Gänsehaut kriecht mir den Rücken hoch. Aber das Mail muss sein, nicht zuletzt, weil ich es versprochen habe, erst gestern. Die Vorschläge des Bären „He, Sir“ oder einfach „Ciao!“ sind voll krass daneben in diesem Fall und nicht hilfreich.
Ich muss wohl erst einmal ein paar kluge Leute um Rat fragen. „Liebe Frau Schlau“ werde ich schreiben.
Oder doch besser: „Verehrteste!“?
Steht das fest, komme ich zum wirklich schwierigen Teil: der Anrede. Schreibe ich nun „Lieber Herr Wichtig“ verwerfe ich das auf der Stelle wieder, denn: tönt das „Lieber“ in diesem Fall nicht plump, allzu vertraulich, ja geradezu anbiedernd? Also: „sehr geehrter“, aber das wiederum klingt altbacken und ich will durchaus nicht gerade staubtrocken, sondern modern, dynamisch und gegebenenfalls voll easy rüberkommen. Sonst hat man schon im Voraus verspielt und die Heizölrechnung (sauteuer!) will ja auch heuer wieder bezahlt sein.
Ich tippe „Werter Herr..“ in die Tasten und lache laut auf. Das tönt, mit Verlaub, als würde Fürst Wesskanolinski bei Dostojewski ein Billet an seinen Pächter schreiben. "Hallo Herr... geht ja nun gar nicht und obwohl „Hi Herr...“ möglicherweise tatsächlich voll easy ankommen würde – so easy will ich gar nicht wirken, eigentlich.
Also doch altmodisch? „Guten Tag Herr“ hat so was Beleidigtes, Schnippisches und „Hej Herr ..“ tönt geschrieben unschön und passt nur in Schweden. „Ach, Herr..“ verbietet sich entschieden, weil: weinerlich und depressiv und bei „Grüezi Herr..“ verkrampft sich mein Nacken und die Gänsehaut kriecht mir den Rücken hoch. Aber das Mail muss sein, nicht zuletzt, weil ich es versprochen habe, erst gestern. Die Vorschläge des Bären „He, Sir“ oder einfach „Ciao!“ sind voll krass daneben in diesem Fall und nicht hilfreich.
Ich muss wohl erst einmal ein paar kluge Leute um Rat fragen. „Liebe Frau Schlau“ werde ich schreiben.
Oder doch besser: „Verehrteste!“?
chamäleon123 - 15. Okt, 14:20