Sonntag, 7. Dezember 2008

ja, eben!

Das Uebel zu vergrößern, verstehen Wenige mit Auswahl, Verstand und Nutzen zu lesen. Sie ergreifen mit leichem Sinne das Schlechte wie das Gute; lesen ohne Prüfung und legen das Buch hinweg, ohne zu fragen oder zu wissen, was sie durch die Mühe des Lesens für Geist und Herz gewonnen haben. Aber Tausenden ist das Lesen keine Mühe, sondern ein Spiel, ein Zeitvertreib, eine Schwelgerei, besonders wenn es auf bloßes Beschäftigen und Kitzeln ihrer Einbildungskraft, und auf durchaus nichts Höheres abgesehen ist. Wie Kinder alles Nützliche bei Seite setzen, um wunderbare Mährchen anzuhören, die ihnen durch Erweckung von mancherlei Gefühlen und Selbsttäuschungen ergötzlich sind: so wird aus gleichem kindischen Hang bei vielen Erwachsenen das Lesen zur Leidenschaft.

Wie viele leben, verdorben durch den Fehler der Lesesucht, welche für ihren nachmaligen Stand und Beruf nicht passen; Weiber, die in den Freuden und Leiden und Sorgen des ehelichen Standes und bürgerlichen häuslichen Alltagslebens keine Genugthuung überspannter Erwartungen, keine Nahrung ihrer Einbildungskraft und Empfindelei finden, und Alles, aber nicht das gelernt haben, was zu richtiger Beurtheilung ihrer Lage, zur wirthschaftlichen Hausfrau, zur treuen Pflege des Gatten, zur weisen Leitung des Gesindes, zur zweckmäßigen Behandlung der Kinder gehört.


Heinrich Zschokke; Eine Warnung vor den Gefahren der Lesesucht In: Stunden der Andacht zur Beförderung wahren Christenthums und häuslicher Gottesverehrung. Fünfter Band. Andachtsbuch für die Jugend. Sechste verbesserte Original-Ausgabe. Aarau (Heinrich Remigius Sauerländer) 1821

bitte warten

Herr Cicero muss warten, Herr Diaz, und Frau Schwager, Herr Precht und Herr Montaigne, Herr Baker von National Geographic und jetzt auch noch Herr Willemsen und Frau Atwood: man sollte die Hände von Krimis lassen, weil manche, kaum hat man 23 Seiten gelesen, einen wahrhaft absurden Suchtreflex auslösen. Am liebsten möchte man sich mit literweise Grüntee (gesund!) und Weihnachtsguetzli (ungesund!) in die Mansarde zurückziehen und möglichst rasch die insgesamt etwa 2400 Seiten von Herrn Larsson (siehe links) lesen, bloss um zu wissen, wie die Story endet. Alles scheint lahmgelegt, halbherzig erledigt man Arbeit 1 und 2 und faltet zwischendurch ein wenig Wäsche. Das ist doch aber eigentlich sehr seltsam und der Bär würde mahnend den Finger hochhalten, wüsste er um die Sogwirkung des Krimigenres, und sagen: "Vielleicht bist Du süchtig!"


gelesen:


Michael Robotham
Sag, es tut dir leid


Simone Buchholz
Bullenpeitsche


John Williams
Stoner


Stephen King
Doctor Sleep


Paul Auster
Winter Journal

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Featuring:

Das CHAMÄLEON wechselt natürlich ständig die Farbe. Es läuft öfters rot an vor Wut wenn es wieder einmal an allem schuld sein soll, wird höchstens gelb vor Neid wenn es Reiseberichten anderer Leute zuhört oder ist ab und zu blau, weil es immer mal wieder die Luft anhalten soll. Der KLEINE BÄR ist mittlerweile gar nicht mehr sooo klein und muss derzeit hauptsächlich mit List und allerlei Tücke von seinem Nintendo Wii weg und zu den übrigen Freuden des Lebens hingeführt werden. Er verbringt gerne viel Zeit in seiner kuschligen Bärenhöhle und hält Schule für eine schlimme Verschwendung seiner Zeit. Der Bär ist von sanftem Charakter, aber ausserdordentlich eigensinnig. Und manchmal brummt er gehörig. Der KLEINE WOLF ist für jede Aktivität zu haben - ausser manchmal für Geschirrspülmaschine ausräumen. Er legt gerne weite Strecken zurück, auch in Wander- oder Schlittschuhen - und jagt unermüdlich nach süssem Naschwerk. Ab und zu knurrt er grimmig, heult wild und zeigt die Zähne. Macht aber gar nichts. Der LIEBSTE schliesslich ist eben einfach der Liebste. Meistens jedenfalls. Ferner wären da noch das überaus treue SCHLECHTE GEWISSEN. Und natürlich ERNST...

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(...)
aaaargh!
aha!
Bär & Wolf GmbH
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daily soap
eigentlich
Erinnerung an...
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gelesen
getting older
HAHA!
moviestar
oh, my love
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