Donnerstag, 13. August 2009

wutanfall

Was mich wirklich stinkwütend macht, dachte ich heute schon frühmorgens in der S-Bahn auf dem Weg zu Arbeit 2, was mich in der Tat immer wie wütender und empörter werden lässt, ist die stillschweigende Voraussetzung, dass wir Kinder einfach so nebenbei aufziehen müssen, so neben Arbeit, neben verschiedenen Arbeiten sogar und wenn wir grosses Glück haben, schauen liebe Menschen zu unseren Kindern in dieser Zeit. Mit etwas weniger Glück sind sie einfach irgendwo betreut, die Kinder, oder sogar einfach allein zu Hause und wir machen irgendeine Arbeit, die wir meist ohne uns ernsthaft zu befragen sehr viel wichtiger finden, als allzuviel Zeit mit den Kindern zu verbringen. Mir würde die Decke auf den Kopf fallen, sagen wir, und lachen betont locker. Ich würde verkümmern, raunen wir unseren Freundinnen zu.
Es ist nicht so, dass man immerzu neben den Kindern sein müsste. Aber man sollte da sein dürfen, genau so selbstverständlich, wie man weg sein soll. Man könnte vielleicht im Garten arbeiten und wenn die Kinder im Haus oder am anderen Ende des Gartens rufen, wäre man da und man würde nicht fast immer gehetzt rufen, jetzt wart doch mal, ich hab jetzt grad keine Zeit, weil der Garten ja kein dringendes Termingeschäft wäre oder eine Lektion oder ein Bericht, der in dreissig Minuten fertig sein muss. Idealistin, kichern an dieser Stelle die Bekannten und kreischen ein bisschen, man kann das Rad der Zeit doch nicht zurückdrehen.
Aber langsamer drehen lassen, vielleicht, das würde schon reichen, antworte ich, aber das hören sie schon nicht mehr, denn sie sind längst bei der nächsten Sache, mit dem nächsten Projekt beschäftigt.
Aber wenn die Kinder uns über den Kopf gewachsen sind und mit rauhen Stimmen durch das leere Haus rufen und mit schweren Stiefeln andere gegen den Kopf treten, dann fürchten wir uns und überlegen, dass wir vielleicht öfter hätten zuhören und sie nicht nur Französischvokabeln hätten abfragen sollen. Mon Dieu, jetzt können sie zwar ganz passabel das passé composé, aber sonst wissen wir nicht viel von ihnen. Und waren sie nicht erst gerade noch so winzig klein und schutzbedürftig und haben herzzerreissend geweint, wenn sie nur einen Augenblick von uns getrennt waren?
Aber das Weinen kam von dem Kind im Abteil gegenüber und ich stand auf und stieg aus und ging arbeiten.


gelesen:


Michael Robotham
Sag, es tut dir leid


Simone Buchholz
Bullenpeitsche


John Williams
Stoner


Stephen King
Doctor Sleep


Paul Auster
Winter Journal

Suche

 

be my guest

mailto: chamaeleon123@hotmail.com countonyou: X-Stat.de

Featuring:

Das CHAMÄLEON wechselt natürlich ständig die Farbe. Es läuft öfters rot an vor Wut wenn es wieder einmal an allem schuld sein soll, wird höchstens gelb vor Neid wenn es Reiseberichten anderer Leute zuhört oder ist ab und zu blau, weil es immer mal wieder die Luft anhalten soll. Der KLEINE BÄR ist mittlerweile gar nicht mehr sooo klein und muss derzeit hauptsächlich mit List und allerlei Tücke von seinem Nintendo Wii weg und zu den übrigen Freuden des Lebens hingeführt werden. Er verbringt gerne viel Zeit in seiner kuschligen Bärenhöhle und hält Schule für eine schlimme Verschwendung seiner Zeit. Der Bär ist von sanftem Charakter, aber ausserdordentlich eigensinnig. Und manchmal brummt er gehörig. Der KLEINE WOLF ist für jede Aktivität zu haben - ausser manchmal für Geschirrspülmaschine ausräumen. Er legt gerne weite Strecken zurück, auch in Wander- oder Schlittschuhen - und jagt unermüdlich nach süssem Naschwerk. Ab und zu knurrt er grimmig, heult wild und zeigt die Zähne. Macht aber gar nichts. Der LIEBSTE schliesslich ist eben einfach der Liebste. Meistens jedenfalls. Ferner wären da noch das überaus treue SCHLECHTE GEWISSEN. Und natürlich ERNST...

Web Counter-Modul


(...)
aaaargh!
aha!
Bär & Wolf GmbH
Bücher
Buchorakel
daily soap
eigentlich
Erinnerung an...
Erkenntnisse
gelesen
getting older
HAHA!
moviestar
oh, my love
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren