Donnerstag, 21. Januar 2010

wortlos

Geh weg. Sage ich zu Ernst. Er sitzt auf unserem neuen Sofa und lächelt süffisant. Die Gelassenheit hockt auf dem alten Holzschemel und schweigt. „Nun.“ sagt Ernst und ich will ihm gar nicht zuhören aber es nützt nichts. „Woher dann solche Tage? Die Kinder bringen miese Noten heim und alle Ermahnungen fallen welk zu Boden, kaum haben sie Deinen Mund verlassen, weil Du selber traurig den Staub auf der Treppe anschaust und Dich über die fast nicht mehr funktionierende Heizung frostig blau ärgerst, jedenfalls an den Füssen, jedenfalls beinahe.“
„Hm.“ sagt Ernst weiter und ignoriert die Gelassenheit, die jetzt milde lächelt und ich denke böse, dass sie mir jetzt mal gestohlen bleiben kann mit ihrem ewigen: das ist doch nicht so wichtig. Es ist eben doch wichtig, denn wer sonst macht sonst Arbeit 1 und 2 und putzt das alte, schöne, aber ewigstaubige Haus und kauft Äpfel ein und Milch und noch ein paar andere Sachen und wäscht und redetundredetundredet. Lao-Tse mahnt ja auch zum Schweigen, aber der Liebste schweigt schliesslich schon genug und wer sonst ermuntert zum Lernen und zum Schlagzeugüben und liest vor und kündigt die nahende Schulstunde an und badet genüsslich plätschernd im Selbstmitleid? Wer? Ernst lacht laut und zuckt die Achseln, die Gelassenheit lächelt vergeistigt. Die hat ja auch keine Ahnung, denke ich und schaue böse. Vor lauter Wut im Bauch kann ich nicht schlafen und auch sonst kommt man zu nichts. Drogen kommen nicht in Frage, ich bin zu vernünftig, insgeheim, und scheue Kater und Kontrollverlust gleichermassen. Vielleicht Sport? Das würde Dir so passen, sage ich trotzig zur Gelassenheit, vielleicht später. Und so sitzen wir, stundenlang, und schauen einander an. Es nützt ja doch nichts.


gelesen:


Michael Robotham
Sag, es tut dir leid


Simone Buchholz
Bullenpeitsche


John Williams
Stoner


Stephen King
Doctor Sleep


Paul Auster
Winter Journal

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Das CHAMÄLEON wechselt natürlich ständig die Farbe. Es läuft öfters rot an vor Wut wenn es wieder einmal an allem schuld sein soll, wird höchstens gelb vor Neid wenn es Reiseberichten anderer Leute zuhört oder ist ab und zu blau, weil es immer mal wieder die Luft anhalten soll. Der KLEINE BÄR ist mittlerweile gar nicht mehr sooo klein und muss derzeit hauptsächlich mit List und allerlei Tücke von seinem Nintendo Wii weg und zu den übrigen Freuden des Lebens hingeführt werden. Er verbringt gerne viel Zeit in seiner kuschligen Bärenhöhle und hält Schule für eine schlimme Verschwendung seiner Zeit. Der Bär ist von sanftem Charakter, aber ausserdordentlich eigensinnig. Und manchmal brummt er gehörig. Der KLEINE WOLF ist für jede Aktivität zu haben - ausser manchmal für Geschirrspülmaschine ausräumen. Er legt gerne weite Strecken zurück, auch in Wander- oder Schlittschuhen - und jagt unermüdlich nach süssem Naschwerk. Ab und zu knurrt er grimmig, heult wild und zeigt die Zähne. Macht aber gar nichts. Der LIEBSTE schliesslich ist eben einfach der Liebste. Meistens jedenfalls. Ferner wären da noch das überaus treue SCHLECHTE GEWISSEN. Und natürlich ERNST...

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(...)
aaaargh!
aha!
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Buchorakel
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getting older
HAHA!
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