new wave
Im Bekanntenkreis - jene Leute, die man gerade mal so kennt und meist im Abstand von genau einem Jahr an Geburtstagsfesten von Freunden trifft - im Bekanntenkreis gibt es zur Zeit einen neuen Babyboom. Wir alten Hasen sitzen mitterweile gelassen am Tisch, trinken Rotwein und reden minutenlang mit den Freunden, ohne unterbrochen zu werden. Nur manchmal kommen der Bär, der Wolf oder andere mittelgrosse Raubtiere vorbei und fragen abwechslungsweise nach Essen, Trinken oder wie lange man eigentlich noch bleibe.
Die Bekannten ihrerseits stehen sozusagen kurz vor den Wehen oder verbringen die Party damit, umherdackelnden Anderthalbjährigen hinterherzudackeln und sie vor Unglück und Verderben (auf dem Herd blubbernde Suppentöpfe! giftige Beeren! knurrende Hunde! Plattensammlungen in weniger als 50 cm Höhe!) zu bewahren. Wir schauen gelassen zu und wenn uns danach ist, nehmen wir so einen Kleinen an die Hand und führen ihn zur Kuchentheke. Genau wissen wir nicht mehr, ob sie in dem Alter schon Kuchen essen sollten, aber das Kind wirds schon wissen, denken wir.
Natürlich hüten wir uns davor, weise Ratschläge zu geben oder gar über Wehen zu reden. Wir wollen ja schliesslich nicht rüberkommen wie Tante Margrith mit ihren Haushalttipps, sondern wie entspannte Frauen, die ihre Aufmerksamkeit zumindest an Festen wieder interessanteren Dingen widmen können als vollen Windeln, Znüniböxli oder Geburtsvorbereitungskursen. Darüber wollen wir auch nicht reden, sondern über andere Dinge: Bücher. Reisen. Arbeit. Oder vielleicht über Schulnoten oder die Pubertät, die heutzutage immer früher...aber das bereden wir alten Hasen bilateral, unter uns. Also debattieren wir über die Warhol-Ausstellung oder das Engadin und lächeln aus der Ferne, wenn der Knirps seine Schwester haut oder sich der Katze nähert. Wir können, wie gesagt, auch wieder aufmerksam zuhören, wenn jemand uns etwas fragt. "Frau Chamäleon", wandte sich also eine der Bekannten unlängst vertrauensvoll an mich, "sicher weisst Du in diesem Themenbereich Rat." Ich lauschte, verständnisvoll nickend.
"Wie", raunte die Bekannte, "bringe ich verflucht nochmal meine Muffins aus den Förmchen, ohne dass sie zerbröckeln?"
Die Bekannten ihrerseits stehen sozusagen kurz vor den Wehen oder verbringen die Party damit, umherdackelnden Anderthalbjährigen hinterherzudackeln und sie vor Unglück und Verderben (auf dem Herd blubbernde Suppentöpfe! giftige Beeren! knurrende Hunde! Plattensammlungen in weniger als 50 cm Höhe!) zu bewahren. Wir schauen gelassen zu und wenn uns danach ist, nehmen wir so einen Kleinen an die Hand und führen ihn zur Kuchentheke. Genau wissen wir nicht mehr, ob sie in dem Alter schon Kuchen essen sollten, aber das Kind wirds schon wissen, denken wir.
Natürlich hüten wir uns davor, weise Ratschläge zu geben oder gar über Wehen zu reden. Wir wollen ja schliesslich nicht rüberkommen wie Tante Margrith mit ihren Haushalttipps, sondern wie entspannte Frauen, die ihre Aufmerksamkeit zumindest an Festen wieder interessanteren Dingen widmen können als vollen Windeln, Znüniböxli oder Geburtsvorbereitungskursen. Darüber wollen wir auch nicht reden, sondern über andere Dinge: Bücher. Reisen. Arbeit. Oder vielleicht über Schulnoten oder die Pubertät, die heutzutage immer früher...aber das bereden wir alten Hasen bilateral, unter uns. Also debattieren wir über die Warhol-Ausstellung oder das Engadin und lächeln aus der Ferne, wenn der Knirps seine Schwester haut oder sich der Katze nähert. Wir können, wie gesagt, auch wieder aufmerksam zuhören, wenn jemand uns etwas fragt. "Frau Chamäleon", wandte sich also eine der Bekannten unlängst vertrauensvoll an mich, "sicher weisst Du in diesem Themenbereich Rat." Ich lauschte, verständnisvoll nickend.
"Wie", raunte die Bekannte, "bringe ich verflucht nochmal meine Muffins aus den Förmchen, ohne dass sie zerbröckeln?"
chamäleon123 - 24. Sep, 08:02