Sonntag, 17. Oktober 2010

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Mit weinerlicher Wehmut erinnerte ich mich heute an die Zeit, als Wolf und Bär noch winzig waren und mir auf Schritt und Tritt nachtappsten. Natürlich jammerte ich damals darüber, ich verdrehte die Augen und sagte theatralisch, ich hätte keine Minute mehr für mich alleine undsoweiter. Wenn ich mich heute auf die Couch setze, wo die beiden gerade "iCarly" schauen oder heimlich MTV, schauen sie mich mit diesem Blick an und fragen nach 2 Sekunden Warst du nicht am lesen? Ist das Buch nicht waaahnsinnig spannend?. Kurz: ich bin unerwünscht. Ich bin von Zeit zu Zeit sowas von extrem unerwünscht und das ist ja halt einfach so, wenn die wilden Kerle grösser werden und mit tiefer Stimme seltsame Witze erzählen (und der mittelkleine Wolf wähnt sich auch schon kurz vor der Pubertät, wegen grosser Bruder und so). Ich also seufzend hoch von der Couch und ab.
Wenn ich nun weinerlicher Stimmung bin wie gerade eben denke ich weinerlich: "It's a dirty job - but somebody has to do it" (John Wayne). Denn sie haben ja auch Gründe, mich weit weg zu wünschen, ausser Abnabelung und ähnlichem Unausweichlichem: Ich reisse den kleinen Wolf im Morgengrauen aus dem Schlaf (weil das der Wecker einfach nie schafft), liege dem Bären schon frühmorgens mit der Ordnung im Schulsack in den Ohren, frage lästig nach Schule und Noten nach dem Mittagessen, schwinge die Peitsche zu den Hausaufgaben, zwinge sie zum Schlagzeugüben, Duschen, Geschirrspülmaschineausräumen und Zähneputzen, erinnere unerbittlich an Turnzeug und Schlittschuhe. Ein Grauen. Wenn sie könnten, würden sie mir eine lange, lange Reise schenken, einfach so.
Nur eben: manchmal bin ich halt eben wieder persona gratissima; zum Zuhören, wenn der Lehrer fies war, zum Loben, wenn der Aufsatz Spitzenklasse war, zum Staunen über die Zeichnung, zu entzückten Rufen über die besten wilden Kerle der Welt, zum Diskutieren über alles mögliche, zum Fragen beantworten, zum Staunen. Undsoweiter. Und das ist halt auch einfach so und schon richtig. (Falsch ist die weinerliche Stimmung, aber das ist nur das Schlechte Gewissen nach einem verfaulenzten Tag).
Wolf und Bär und ich sind, denke ich ob dieser Selbsterkenntnis getröstet, im Grund wie Magnete. Ich erkenne nur nicht immer, welcher Pol gerade aktiv ist.


gelesen:


Michael Robotham
Sag, es tut dir leid


Simone Buchholz
Bullenpeitsche


John Williams
Stoner


Stephen King
Doctor Sleep


Paul Auster
Winter Journal

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Featuring:

Das CHAMÄLEON wechselt natürlich ständig die Farbe. Es läuft öfters rot an vor Wut wenn es wieder einmal an allem schuld sein soll, wird höchstens gelb vor Neid wenn es Reiseberichten anderer Leute zuhört oder ist ab und zu blau, weil es immer mal wieder die Luft anhalten soll. Der KLEINE BÄR ist mittlerweile gar nicht mehr sooo klein und muss derzeit hauptsächlich mit List und allerlei Tücke von seinem Nintendo Wii weg und zu den übrigen Freuden des Lebens hingeführt werden. Er verbringt gerne viel Zeit in seiner kuschligen Bärenhöhle und hält Schule für eine schlimme Verschwendung seiner Zeit. Der Bär ist von sanftem Charakter, aber ausserdordentlich eigensinnig. Und manchmal brummt er gehörig. Der KLEINE WOLF ist für jede Aktivität zu haben - ausser manchmal für Geschirrspülmaschine ausräumen. Er legt gerne weite Strecken zurück, auch in Wander- oder Schlittschuhen - und jagt unermüdlich nach süssem Naschwerk. Ab und zu knurrt er grimmig, heult wild und zeigt die Zähne. Macht aber gar nichts. Der LIEBSTE schliesslich ist eben einfach der Liebste. Meistens jedenfalls. Ferner wären da noch das überaus treue SCHLECHTE GEWISSEN. Und natürlich ERNST...

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(...)
aaaargh!
aha!
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Bücher
Buchorakel
daily soap
eigentlich
Erinnerung an...
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gelesen
getting older
HAHA!
moviestar
oh, my love
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