Sonntag, 21. November 2010

prosit wildes leben

Es ist noch nicht einmal Weihnachten und bereits bahnt sich eine Silvesterkrise an. Bei uns alten Hasen ist es nämlich seit etlichen Jahren an Silvester so: gezeichnet von der Weihnachtsfeiertagen (zuviel Essen, sehr viele Besuche von und bei Verwandten, Gottikindern, Freunden, zuviel Rotwein und spritzige Apérogetränke - wir sind das einfach nicht mehr so gewohnt!) rufen wir einander zwei Tage vor Silvester müde an und fragen: Was machen wir?
Meistens wissen wir es nicht so recht. Da gibt es gute Ansätze und auch weniger gute. Egal. Das neue Jahr kommt und wir sind nicht unglücklich, wenn wir es statt mit Pauken und Trompeten mit Tischbomben, Dinner for one und Kinderwein begrüssen.

Trotzdem. Wir alten Hasen könnten jetzt wieder feiern, theoretisch, bevor die Kinder in sehr absehbarer Zeit selber auf die Piste gehen und wir dann bange zuhause sitzen, nichts trinken, weil wir vermutlich morgens um 4 angetrunkene Teenager sicher von irgendeiner wilden Party nach Hause chauffieren werden und bis dahin nicht schlafen können vor lauter Sorge, dass sie doch selber nach Hause fahren oder sich zu einem betrunkenen Fahrer ins Auto setzen.

Wir könnten, wenn wir wollten, also heuer feiern, so richtig irgendwie, wie in früheren Zeiten, mit Musik, Drinks und ohne Kinder, die um 11 Uhr müde werden oder heimlich die Reste aus den Champagnerflaschen schlürfen. Eine wilde Party in einem stillgelegten Industriegebäude, coole Leute, gute Stimmung - das schwebt uns vor. Leider sind die stillgelegten Industrielofts wahrscheinlich schon besetzt - so genau wissen wir gar nicht mehr, ob es überhaupt noch welche gibt. Musik und Drinks liessen sich organisieren, und coole Leute kennen wir zwar ein paar, aber die wollen nicht in der sehr kleinen Stadt feiern, sondern downtown irgendwo. Und überhaupt. Auch nach 14 Jahren ohne die geringste wilde Party wissen wir noch glasklar, dass man nach dem Feiern grässliche Kopschmerzen hat und einen wüsten Klumpen in der Magengegend. Und man zerbricht sich den Kopf darüber, ob man tatsächlich morgens um drei auf dem Tisch getanzt hat - und mit wem. Vor allem aber weiss man: man muss trotzdem aufräumen, putzen, Aschenbecher leeren und Rückstände aller Art wegwischen. Zudem wären wir wahrscheinlich um 11 Uhr müde und würden keinen Champagner mehr trinken, weil wir wüssten, dass wir davon Magenbrennen bekämen. Unter anderem.

Wir sind, könnte man sagen, im Moment eher auf der vernünftigen Seite. Warum nicht ein paar Tischbomben kaufen und Dinner for one? fragen wir einander mit hochgezogenen Augenbrauen. Demnächst wollen, murmeln wir, die Kinder sowieso ohne uns feiern und wir sind allein zu Hause. Dann, beteuern wir und prosten uns mit Resten von Glühwein milde zu, können wir endlich wieder wilde Parties feiern, wie früher.


gelesen:


Michael Robotham
Sag, es tut dir leid


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Das CHAMÄLEON wechselt natürlich ständig die Farbe. Es läuft öfters rot an vor Wut wenn es wieder einmal an allem schuld sein soll, wird höchstens gelb vor Neid wenn es Reiseberichten anderer Leute zuhört oder ist ab und zu blau, weil es immer mal wieder die Luft anhalten soll. Der KLEINE BÄR ist mittlerweile gar nicht mehr sooo klein und muss derzeit hauptsächlich mit List und allerlei Tücke von seinem Nintendo Wii weg und zu den übrigen Freuden des Lebens hingeführt werden. Er verbringt gerne viel Zeit in seiner kuschligen Bärenhöhle und hält Schule für eine schlimme Verschwendung seiner Zeit. Der Bär ist von sanftem Charakter, aber ausserdordentlich eigensinnig. Und manchmal brummt er gehörig. Der KLEINE WOLF ist für jede Aktivität zu haben - ausser manchmal für Geschirrspülmaschine ausräumen. Er legt gerne weite Strecken zurück, auch in Wander- oder Schlittschuhen - und jagt unermüdlich nach süssem Naschwerk. Ab und zu knurrt er grimmig, heult wild und zeigt die Zähne. Macht aber gar nichts. Der LIEBSTE schliesslich ist eben einfach der Liebste. Meistens jedenfalls. Ferner wären da noch das überaus treue SCHLECHTE GEWISSEN. Und natürlich ERNST...

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