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Ich bin jetzt also eigentlich erwerbslos, obwohl ich ja eigentlich genau dasselbe arbeite wie zuvor - nur einfach anders. Sehr seltsam. Jedenfalls: das heisst Bewerbungen schreiben, sich an Bewerbungssgesprächen im professionellen Plauderton selbst vermarkten.
Und Absagen einstecken lernen. Im Gegensatz zu jüngeren Menschen ist sich das die Generation 40+ ja nicht gerade gewohnt. Wer bisher einen Job hatte und ihn über mehrere Jahre behalten konnte, musste mit grosser Wahrscheinlichkeit bisher nicht fliessbandartig Bewerbungen zur Post bringen. Als ich meine Ausbildung machte, war Jugendarbeitslosigkeit so was von kein Thema. Und auch später staksten wir uns in der Gewissheit durch den Arbeitsmarkt: irgendwas gibts immer.
Als ich vor einigen Tagen beim Einkaufen einen Arbeitskollegen aus jenen goldenen Zeiten traf, erschrak ich deshalb sehr. Er ist arbeitslos seit Jahren, ausgesteuert, gesundheitlich schwer angeschlagen. "Ich mache alles", sagte er, als er mich nach Jobs und alten Kontakten fragte. Ich bemühte mich um aufmunternde Worte und geriet innerlich ins Zittern. Vielleicht, dachte ich, ist Optimismus jetzt einfach nicht mehr angesagt und ich sollte mich endlich zünftig sorgen. Der ersten Absagefloskel via Mail konnte ich deshalb nicht mit der geballten Abwehrkraft eines normalen beruflichen Selbstwertgefühls begegnen. Ich ahne, was es heissen könnte, demnächst jede Woche mit solchen Floskeln konfrontiert zu sein. Vielleicht sollte ich einen Selbstvermarktungskurs buchen. Oder unseren Hausrat auf ricardo verschachern, übergangsweise.
Und Absagen einstecken lernen. Im Gegensatz zu jüngeren Menschen ist sich das die Generation 40+ ja nicht gerade gewohnt. Wer bisher einen Job hatte und ihn über mehrere Jahre behalten konnte, musste mit grosser Wahrscheinlichkeit bisher nicht fliessbandartig Bewerbungen zur Post bringen. Als ich meine Ausbildung machte, war Jugendarbeitslosigkeit so was von kein Thema. Und auch später staksten wir uns in der Gewissheit durch den Arbeitsmarkt: irgendwas gibts immer.
Als ich vor einigen Tagen beim Einkaufen einen Arbeitskollegen aus jenen goldenen Zeiten traf, erschrak ich deshalb sehr. Er ist arbeitslos seit Jahren, ausgesteuert, gesundheitlich schwer angeschlagen. "Ich mache alles", sagte er, als er mich nach Jobs und alten Kontakten fragte. Ich bemühte mich um aufmunternde Worte und geriet innerlich ins Zittern. Vielleicht, dachte ich, ist Optimismus jetzt einfach nicht mehr angesagt und ich sollte mich endlich zünftig sorgen. Der ersten Absagefloskel via Mail konnte ich deshalb nicht mit der geballten Abwehrkraft eines normalen beruflichen Selbstwertgefühls begegnen. Ich ahne, was es heissen könnte, demnächst jede Woche mit solchen Floskeln konfrontiert zu sein. Vielleicht sollte ich einen Selbstvermarktungskurs buchen. Oder unseren Hausrat auf ricardo verschachern, übergangsweise.
chamäleon123 - 19. Dez, 10:47