empathy 2.0
Fast habe ich keine Zeit zum Schreiben, denn ich muss nahezu hauptberuflich die Termine des kleinen Wolfes koordinieren: Physiotherapie, Röntgenuntersuchung, Besprechung beim Orthopäden. Der Arme hat sich den Arm gebrochen - ein Sturz vom Fahrrad und ein unglücklicher Zusammenstoss mit einem Brückengeländer. Jetzt trägt er ein flauschiges Ortho-Gilet und das ist nicht das einzige Fremdwort, das der kleine Wolf in diesen Tagen und Wochen lernen durfte. Er kann jetzt: Oberarmluxation, Humerusfraktur, Epiphysenfuge, Physiotherapie, Kirschnerdrähte.
Bereits kann er einhändig essen und computerspielen, nur bei den Hausaufgaben oder ähnlichen Verrichtungen bekundet er ab und zu Mühe. Leider ist vorläufig nix mehr mit Trampolinspringen oder Holzschwertkämpfen, er hofft aber auf drahtlose Ferien am Meer. Wir auch. Der kleine Wolf ist sehr tapfer, aber Fahrrad fahren, sagt er, will er ganz bestimmt nie mehr.
Ganz nebenbei hat er ausserdem den generell eher unterschätzten Wert der Empathie schätzen gelernt. Der Wolf unterscheidet die Menschen jetzt in drei Gruppen: jene, die mitfühlend fragen, was ihm denn passiert sei, wie lange er denn noch in diesem Verband undsoweiter und aufmunternd ojeh, du Armer, das wird bald wieder gut murmeln. Solche, die zwar fragen, was er da habe, die Antwort aber als Stichwort für haarsträubende Schilderungen eigener Erfahrungen mit schrecklichen Brüchen und fürchterlichen Komplikationen verstehen. Und solche, die kein Wort über das temporäre Handycap des kleinen Wolfes verlieren.
Bereits kann er einhändig essen und computerspielen, nur bei den Hausaufgaben oder ähnlichen Verrichtungen bekundet er ab und zu Mühe. Leider ist vorläufig nix mehr mit Trampolinspringen oder Holzschwertkämpfen, er hofft aber auf drahtlose Ferien am Meer. Wir auch. Der kleine Wolf ist sehr tapfer, aber Fahrrad fahren, sagt er, will er ganz bestimmt nie mehr.
Ganz nebenbei hat er ausserdem den generell eher unterschätzten Wert der Empathie schätzen gelernt. Der Wolf unterscheidet die Menschen jetzt in drei Gruppen: jene, die mitfühlend fragen, was ihm denn passiert sei, wie lange er denn noch in diesem Verband undsoweiter und aufmunternd ojeh, du Armer, das wird bald wieder gut murmeln. Solche, die zwar fragen, was er da habe, die Antwort aber als Stichwort für haarsträubende Schilderungen eigener Erfahrungen mit schrecklichen Brüchen und fürchterlichen Komplikationen verstehen. Und solche, die kein Wort über das temporäre Handycap des kleinen Wolfes verlieren.
chamäleon123 - 7. Jun, 14:31