bildersturm
Man hat ja ständig Bilder im Kopf, je nach Bedarf in nostalgischem Sepia, sanften Pastelltönen oder aber fröhlich bunt. Man sucht zum Beispiel, endlich, ein neues Sofa aus und sieht sich (Pastell), mit Wolf und Bär und Liebstem darauf fläzend, sich in Harmonie ein bisschen aneinander kuschelnd, fröhlich witzelnd einen Film schauen zusammen. Oder man hilft jemandem beim Umziehen, und stellt sich vor (fröhlich bunt), wie alle Helfer im Anschluss zusammen Spaghetti essen - eine Oase der Harmonie inmitten von Zügelkisten. Oder man kauft Weihnachtsgeschenke ein für Wolf und Bär, stellt sich vor, wie sie sich freuen werden und erinnert sich (Sepia) an die Weihnachten der eigenen Kindheit mit fiebriger Vorfreude auf das Christkind.
Natürlich ist dann alles ganz anders. Der Liebste uns ich werden uns garantiert streiten, wenn das Sofa geliefert wird und nicht so aussieht, wie im Laden und in unseren Köpfen. Und der Film? Der Bär will endlich Herr der Ringe sehen und der Wolf darf noch nicht und fühlt sich deswegen unwohl, sie werden einander wüste Namen geben, ich werde einen Grossteil meiner Erziehungsgrundsätze in Frage stellen und der Liebste wird entnervt die Augen verdrehen. Beim Umzug gibt es schon während der Kistenschlepperei Streit, weil alle müde und genervt sind, man verschwindet, ohne sich zu verabschieden und die Spaghetti verkochen ungekocht. Die Weihnachtsgeschenke schliesslich – wann ist man je sicher, ob die Freude wirklich echt ist oder die Kinder zu verwöhnt? Und etwas bange schaut man dem Fest entgegen, weil man weiss: das Konfliktpotential unter dem Christbaum ist ungleich grösser als beim Zügeln.
Am besten bleibt man deshalb sachlich, übt sich in mitfühlendem Schweigen und ersetzt die tückischen Bilder im Kopf durch harmonisches Schneegestöber.
Natürlich ist dann alles ganz anders. Der Liebste uns ich werden uns garantiert streiten, wenn das Sofa geliefert wird und nicht so aussieht, wie im Laden und in unseren Köpfen. Und der Film? Der Bär will endlich Herr der Ringe sehen und der Wolf darf noch nicht und fühlt sich deswegen unwohl, sie werden einander wüste Namen geben, ich werde einen Grossteil meiner Erziehungsgrundsätze in Frage stellen und der Liebste wird entnervt die Augen verdrehen. Beim Umzug gibt es schon während der Kistenschlepperei Streit, weil alle müde und genervt sind, man verschwindet, ohne sich zu verabschieden und die Spaghetti verkochen ungekocht. Die Weihnachtsgeschenke schliesslich – wann ist man je sicher, ob die Freude wirklich echt ist oder die Kinder zu verwöhnt? Und etwas bange schaut man dem Fest entgegen, weil man weiss: das Konfliktpotential unter dem Christbaum ist ungleich grösser als beim Zügeln.
Am besten bleibt man deshalb sachlich, übt sich in mitfühlendem Schweigen und ersetzt die tückischen Bilder im Kopf durch harmonisches Schneegestöber.
chamäleon123 - 20. Dez, 11:57