jetzt im kino

hanni

Die sind Schuld, dass ich mehr oder weniger freiwillig ins Internat ging. Es war dann nicht annähernd so lustig, wie in den Büchern und meinen Teenagerträumen. Dabei waren die gar nicht rosa, ehrlich.
brigitte - 22. Apr, 12:12

und ich wär so gern in ein internat (in england!) und durfte nicht.

Lilli legt los - 26. Apr, 17:20

Erzählen Sie doch mal! Ich kenn ja auch nur Burg Möwenfels, und da soll es ganz toll sein...

chamäleon123 - 26. Apr, 19:58

Ich sag nur soviel: das Internat war katholisch. Nicht, was Sie jetzt denken. Aber nicht gerade himmlisch. Verbitterte Strenge und katholische Bigotterie meets 100 junge Frauen, manche davon mitten in der pubertärsten Rebellinnenzeit. Dazu kommt: ich schliesse nicht, ähm, leichtfertig Freundschaften. Nicht mal im Internat.
Lilli legt los - 26. Apr, 21:16

Vielleicht dafür im Internet? Ist nur ein Buchstabe Unterschied!
chamäleon123 - 26. Apr, 22:27

ja, durchaus!
testsiegerin - 26. Apr, 22:50

ich wollte wegen denen auch ins internat, aber meine eltern haben es nicht erlaubt. und am liebsten mochte ich roberta, auch bobby genannt. die fand ich voll cool.
hach, war das schön, die hanni und nanni-zeit.

muellerto - 27. Apr, 07:43

Ich war auch im Internat, mit 17, aber das war nicht katholisch, sondern gehörte zu einer Berufsschule, 300km weg von zu Hause, was damals sieben Stunden Zugfahrt bedeutete.

Mit den Freundschaften verhielt es sich irgendwie anders. Der Graben verlief mehr zwischen dem Internat und der Schule. Im Internat lief es eigentlich ganz gut und fast familiär. Aber in der Schule waren die aus dem Internat immer die Fremden, selbst Lehrern gegenüber, "Nein, wir rechnen das hier aber so und so!" - das hab ich gehasst. Es gab beispielsweise eine Leistungsklasse, die jedes Jahr neu gebildet wurde, in die aber kein einziger aus dem Internat je hineinkam. Völlig ausgeschlossen, ganz gleich, wie es um die Leistungen stand. Dabei waren wir im Internat durchaus solche, die in vielen Dingen eine höhere Selbständigkeit hatten und haben mussten, als jene, die noch zu Hause bei den Eltern wohnten.

chamäleon123 - 27. Apr, 09:48

Bei uns gab es bloss Interne, aufgeteilt in Brave und Raucherinnen, die hinter der grossen Tanne beim Tennisplatz (ich glaube, es war ein Tennisplatz. Oder war das auf Schloss Mövendings?) täglich mehrmals die grosse Revolte gegen die Pinguine planten. Was bleibt einem in einer erzieherischen Umgebung, in der selbst bei bösen Gedanken das Fegefeuer droht?
chamäleon123 - 27. Apr, 09:51

Waren denn die Internatsschüler Söhne und Töchter bessersituierter Eltern als die der Schüler? Oder umgekehrt? Oder hatte es nichts mit dem sozialen Gefälle zu tun, sondern mit dem "ihr seid nicht wie wir"?
muellerto - 27. Apr, 11:30

Nein, in der DDR gab's in dieser Frage kein nennenswertes soziales Gefälle. Bei dem, was mal aus einem wurde, spielte die soziale Herkunft (oder gar die finanzielle Situation der Eltern) keine grosse Rolle.

Es hatte mehr etwas mit dem Nicht-so-wie-wir-Sein zu tun. Man sprach einen anderen Dialekt, hatte andere Erfahrungen, kannte ein paar andere regionale Bräuche und Dinge, favorisierte andere Fussballvereine, sagte vielleicht auch mal "bei uns" oder "zu Hause", sprach also unbewusst von der Fremde - sie war einem selbst ja nicht fremd! - man nahm an Wochenendveranstaltungen (Disco) nicht teil, weil man üblicherweise nach Hause gefahren war und verbrachte natürlich im Internat auch viel Zeit miteinander und weniger mit Einheimischen. Man setzte sich auch mit anderen Schwierigkeiten auseinander, eben beispielsweise mit dem Zugfahren, das jeden Freitag, wenn der Unterricht bis 14 Uhr ging (und dann noch überzogen wurde), ein ernstes Thema wurde, das, wenn die Eisenbahn wieder einmal Ausfälle hatte, auch am Montag Morgen noch immer bestand, während es die Einheimischen eben gar nicht betraf.

Die Schule hatte zudem zwei Lehrklassen gebildet, eine aus Einheimischen und eine (weitgehend) aus Auswärtigen. Diese Konzeption war von vornherein Mist. Es gab vom ersten Tag an eine gute und eine Problemklasse, und man verfolgte die Strategie, alle auftauchenden Probleme pauschal vor allem mit Härte anzugehen. Erst im dritten Lehrjahr dann, als die Abiturprüfungen vorbei waren und man durch Fleiss und Ausdauer bewiesen hatte, dass Herkunft kein Makel ist, wurde es ein bisschen anders, aber da verbrachte man dann auch weniger Zeit in der Schule und mehr Zeit im Betrieb. Im Betrieb arbeiteten viele Ingenieure, die selbst weit weg studiert hatten, manche im Ausland, und für die die Herkunft kein Kriterium war, höchstens eins zu interessanten Gesprächen.


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Das CHAMÄLEON wechselt natürlich ständig die Farbe. Es läuft öfters rot an vor Wut wenn es wieder einmal an allem schuld sein soll, wird höchstens gelb vor Neid wenn es Reiseberichten anderer Leute zuhört oder ist ab und zu blau, weil es immer mal wieder die Luft anhalten soll. Der KLEINE BÄR ist mittlerweile gar nicht mehr sooo klein und muss derzeit hauptsächlich mit List und allerlei Tücke von seinem Nintendo Wii weg und zu den übrigen Freuden des Lebens hingeführt werden. Er verbringt gerne viel Zeit in seiner kuschligen Bärenhöhle und hält Schule für eine schlimme Verschwendung seiner Zeit. Der Bär ist von sanftem Charakter, aber ausserdordentlich eigensinnig. Und manchmal brummt er gehörig. Der KLEINE WOLF ist für jede Aktivität zu haben - ausser manchmal für Geschirrspülmaschine ausräumen. Er legt gerne weite Strecken zurück, auch in Wander- oder Schlittschuhen - und jagt unermüdlich nach süssem Naschwerk. Ab und zu knurrt er grimmig, heult wild und zeigt die Zähne. Macht aber gar nichts. Der LIEBSTE schliesslich ist eben einfach der Liebste. Meistens jedenfalls. Ferner wären da noch das überaus treue SCHLECHTE GEWISSEN. Und natürlich ERNST...

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