zicke, intolerante

Toleranz, haha, Toleranz ist etwas, das ich mir wie viele andere auch sehr gerne auf die Fahne schreiben würde. Ich finde mich tolerant, grundsätzlich jedenfalls: gegenüber Muslimen (hoch im Kurs zur Zeit), Andersdenkenden, Homosexuellen oder Vegetariern. Man soll tolerant sein, predige ich salbungsvoll dem Wolf und dem Bären am Mittagstisch.
Bis...ja, bis sie ihre Kollegen heimbringen und sich - um den Kumpels gebührend zu imponieren - benehmen wie gewisse Hip-Hop-Pimps, yo, Mann. Sie flegeln und pöbeln und man sieht ihren Blick unsicher flackern dabei, denn sie wissen während all der Macho-Sprüche, die aus ihrem Mund quellen, dass sie sich damit aber so was von Ärger einhandeln. Egal, die Sprüche müssen sein, es ist wahrscheinlich so ein Männer-Rangordnungs-Dings, das ich nicht verstehe.
Ich habe allerdings auch nicht das geringste Bedürfnis, das zu hinterfragen oder gar zu begreifen- denn ich bin grad extrem intolerant und auch der Kollege geht mir tierisch auf die Nerven, denn er brüllt gerade wie ein Berserker herum.
Also schimpfe ich. Ich stemme die Arme in die Seiten wie die Cartoon-Parodie einer Mutter und mahne grollend und bestimmt zu Ruhe und Anstand. Aber der Kollege benutzt das Bett des Bären als Trampolin und verlangt kreischend nach Schokolade - ich würde ihn am liebsten senkeln und funkle ihn grimmig an. Dabei wollte ich doch immer tolerant sein, auch anderen Weltanschauungen (Pimps!) oder Lärmpegeln gegenüber. Es gäbe ja Ohrstöpsel. Aber nein. Meine Toleranz und Langmut zersplittert jäh, wenn der Kollege wieder loskreischt wie Oskar mit der Blechtrommel. Andere Bekannte von Wolf und Bär nerven mich durch penetrante Nörgelei ("mir ist laaaangweilig, dürfen wir feeeeernsehen?") oder durch blutrünstige Spiele ("wir würden jetzt allen Gefangenen Hände und Beine ab...")
Nein, sie sollen zuhause wieder fernsehen, dauerkreischen oder Angriff der Zombiemonster spielen, ich bin dann halt mal sehr intolerant!
muellerto - 14. Sep, 14:59

siehe auch hier - nur Mut!

chamäleon123 - 14. Sep, 15:20

Sie meinen, das ist nicht nur normal, sondern sogar notwendig?!
muellerto - 14. Sep, 19:01

Ganz genau: not-wendig. Und ausserdem ein Ausdruck Ihrer individuellen Freiheit. Erfahrene Zicken wissen das.
albannikolaiherbst - 14. Sep, 21:50

Sei'n Sie's.

Nicht immer ist Intoleranz unbegründet. (In manchem m u ß man intolerant sein; in manchem müssen wir uns positionieren. An Macho-Sprüchen nervt schon alleine die Dummheit: es ist das Leere daran, jenseits des Kampfs. )

Unbekannterweise herzlich:
ANH

chamäleon123 - 15. Sep, 07:37

dumm ist er ja nicht, der Sprücheklopfer. Im Gegenteil sogar so schlau, dass er genau weiss, wie er mich in 0,87628 Sekunden auf die Palme bringt....
Pubertät halt.
romeomikezulu - 14. Sep, 21:55

Nur weiter so! Diese Art der Intoleranz ist sowas von begrüßenswert...
Und wenn "die klare Kante" noch so schwer durchzusetzen ist - watt mutt datt mutt :-)

chamäleon123 - 15. Sep, 07:38

...und es ist ja nicht so, dass ich konsequent wäre. Leider nur intolerant, quasi als Vorstufe...
Lilli legt los - 16. Sep, 16:16

Was bei den unausstehlichen Freunden des kleinen Strolches geholfen hat: hinterher wurde ER dafür bestraft, wie sich der Gast benommen hatte. Schliesslich sei er dafür verantwortlich, dass seine Freunde die Regeln einhalten, die es bei uns zu Hause gibt. Und SELBSTVERSTÄNDLICH konnte er die Freunde erneut einladen, denn wir wollen ihn in der Wahl seiner Kumpel ja nicht beeinflussen (liest man doch immer, dass das nur zu Trotzhaltungen führt)... was tatsächlich dazu geführt hat, dass er jetzt von selbst einschreitet (und mit viel besserer Wirkung, als wenn ein Erwachsener schimpft), wenn seine Kumpels über die Stränge schlagen.

Und nennen Sie es nicht schimpfen: nenne Sie es Regeln aufstellen, ganz ohne schlechtes Gewissen. Denn Regeln sind gut, für Kinder und alle Menschen überhaupt. Auch wenn Sie sich dabei unausstehlich vorkommen - das ist ein Nebeneffekt, der bald verfliegt.

chamäleon123 - 20. Sep, 23:13

Ehrlich gesagt war ICH an dem Tag tatsächlich unausstehlich und nicht wirklich der Kumpel des Bären..Wie immer ist Arbeit 2 daran schuld, man hat dann einfach keine Nerven mehr. Blöd, das.


gelesen:


Michael Robotham
Sag, es tut dir leid


Simone Buchholz
Bullenpeitsche


John Williams
Stoner


Stephen King
Doctor Sleep


Paul Auster
Winter Journal

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Das CHAMÄLEON wechselt natürlich ständig die Farbe. Es läuft öfters rot an vor Wut wenn es wieder einmal an allem schuld sein soll, wird höchstens gelb vor Neid wenn es Reiseberichten anderer Leute zuhört oder ist ab und zu blau, weil es immer mal wieder die Luft anhalten soll. Der KLEINE BÄR ist mittlerweile gar nicht mehr sooo klein und muss derzeit hauptsächlich mit List und allerlei Tücke von seinem Nintendo Wii weg und zu den übrigen Freuden des Lebens hingeführt werden. Er verbringt gerne viel Zeit in seiner kuschligen Bärenhöhle und hält Schule für eine schlimme Verschwendung seiner Zeit. Der Bär ist von sanftem Charakter, aber ausserdordentlich eigensinnig. Und manchmal brummt er gehörig. Der KLEINE WOLF ist für jede Aktivität zu haben - ausser manchmal für Geschirrspülmaschine ausräumen. Er legt gerne weite Strecken zurück, auch in Wander- oder Schlittschuhen - und jagt unermüdlich nach süssem Naschwerk. Ab und zu knurrt er grimmig, heult wild und zeigt die Zähne. Macht aber gar nichts. Der LIEBSTE schliesslich ist eben einfach der Liebste. Meistens jedenfalls. Ferner wären da noch das überaus treue SCHLECHTE GEWISSEN. Und natürlich ERNST...

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