Mittwoch, 13. September 2006

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Mein Buchorakel, das funktioniert so: ich stelle eine Frage, meist eine ganz essentielle, eine grundsätzliche, eine, die mir unter den kurzgeschnittenen Nägeln brennt: Wird er immer so fürchterliche Witze erzählen? Wird mir eines Tages jemand eine Reise in die Karibik vor die Füsse legen? Bin ich eigentlich liebenswert? Retten die Weight Watchers mein Selbstwertgefühl? Warum gehen meine Zitronenmuffins (fettfrei!) nicht auf?
Dann mache ich die Augen zu. Zücke ein Buch, blind (okayokay: rechts stehen die Krimis. Da greife ich selten hin. Denn wem nützte ein Ratschlag wie Einmal hatte Geoff geschrieben, er könne sich vage an einen Kampf erinnern.?
Also blind zücke ich das Buch, links im Regal, schlage es auf, blind, und deute mit dem Finger auf eine Textstelle, blind. Da: der Orakelspruch. Die Antwort. Das Nachdenken. Die Erleuchtung. Die abgeklärte Weisheit.
Mein Buchorakel ist die einzige klitzekleine esoterische Anwandlung, der mein rationaler Geist heimlich die Hintertüre aufmacht und sie verschwörerisch zwinkernd hereinwinkt. Mir graut höchstens vor dem Tag, an dem ich mal Bukowski erwische, obwohl der ganz hinten steht. Oder den Reiseführer Yukon. Oder - schauder - die Weiber Nebel von Avalon.

Buchorakel II

Der Verschlepper sieht auf die Uhr, um zu wissen, wo er nicht hingehen darf, da man auf ihn wartet. An stillen Orten, die keiner kennt, verbringt er die Zeit, in der man ihn belästigen wollte. Sie vergeht sehr rasch, weil er nicht zu finden ist und sich gern die vorstellt, die nach ihm suchen. Für seine Unauffindbarkeit wird er hoch geachtet. Es wird angenommen, dass er sehr beschäftigt ist und da noch niemand erfahren hat, womit, muss man wohl glauben, dass es sich um besonders Wichtiges handelt.

Elias Canetti: Der Ohrenzeuge - Fünfzig Charaktere

ora et click

Manchmal ist die Ironie so fein, einem Hauch blauer Eiseskälte in der flimmernden Goldhitze des Altweibersommers gleich.
Wohlan. Lasset uns hier beten oder ein Kerzlein anzünden, auf dass uns leichter werde.


gelesen:


Michael Robotham
Sag, es tut dir leid


Simone Buchholz
Bullenpeitsche


John Williams
Stoner


Stephen King
Doctor Sleep


Paul Auster
Winter Journal

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Featuring:

Das CHAMÄLEON wechselt natürlich ständig die Farbe. Es läuft öfters rot an vor Wut wenn es wieder einmal an allem schuld sein soll, wird höchstens gelb vor Neid wenn es Reiseberichten anderer Leute zuhört oder ist ab und zu blau, weil es immer mal wieder die Luft anhalten soll. Der KLEINE BÄR ist mittlerweile gar nicht mehr sooo klein und muss derzeit hauptsächlich mit List und allerlei Tücke von seinem Nintendo Wii weg und zu den übrigen Freuden des Lebens hingeführt werden. Er verbringt gerne viel Zeit in seiner kuschligen Bärenhöhle und hält Schule für eine schlimme Verschwendung seiner Zeit. Der Bär ist von sanftem Charakter, aber ausserdordentlich eigensinnig. Und manchmal brummt er gehörig. Der KLEINE WOLF ist für jede Aktivität zu haben - ausser manchmal für Geschirrspülmaschine ausräumen. Er legt gerne weite Strecken zurück, auch in Wander- oder Schlittschuhen - und jagt unermüdlich nach süssem Naschwerk. Ab und zu knurrt er grimmig, heult wild und zeigt die Zähne. Macht aber gar nichts. Der LIEBSTE schliesslich ist eben einfach der Liebste. Meistens jedenfalls. Ferner wären da noch das überaus treue SCHLECHTE GEWISSEN. Und natürlich ERNST...

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(...)
aaaargh!
aha!
Bär & Wolf GmbH
Bücher
Buchorakel
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eigentlich
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Erkenntnisse
gelesen
getting older
HAHA!
moviestar
oh, my love
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