Montag, 8. Oktober 2007

Postapokalyptisches

Ich neige, das bekenne ich an dieser Stelle freimütig, zu einer gewissen Zerstreutheit. Ich gehe beispielsweise in den Keller und weiss, vor dem Vorratschrank stehend, nicht mehr, was ich holen wollte. Oder ich besteige auch schon mal den falschen Zug.
Heute aber, ich weiss es genau, ging ich wachen Geistes zur Post. Und erbleichte, als mich die Dame am Schalter nach erledigter Paketaufgabe freundlich lächelnd fragte: "Haben Sie eine Katze zuhause?" Dieser Satz schien mir so fehl am Platz Postschalter, dass ich mehrere Sekunden konsterniert vor mich hin starrte und dabei hektisch überlegte: ist dies

1. ein Traum, aus dem ich gleich schweissgebadet erwachen und schlaftrunken in die Küche wanken würde, um die Katze zu füttern

2. die Ankündigung einer Drohung, weil die Postdame einen Hinweis vom Tierschutzinspektorat erhalten hatte. "Uns ist zu Ohren gekommen", würde sie gleich sagen, "dass sie Ihre Katze seit Jahren bloss mit M-Budget-Futter ernähren. Ja schämen Sie sich denn nicht?" würde sie schreien, durch die ganze Post, und alle würden mich hasserfüllt anstarren und mich unaufhörlich mit Briefmarkenbefeuchtschwämmchen bewerfen.

3. eine verspätete Folge des übermässigen Konsums weicher Drogen in den wilden Jugendjahren?

Schuld-Gefühle

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Ja.
Am Wetter, daran, dass es eine Schule gibt und dass die Lehrerinnen doof sind, dass die Trinkflasche rinnt und dass man jeden Tag mehrmals Zähneputzen muss. Auch daran, dass man nicht den ganzen Tag Gameboy spielen oder Fernsehschauen darf und dass es Kranke und Arme gibt irgendwie auch.
Und vor allem, dass man duschen muss, regelmässig und Hausaufgaben, Aufräumen oder den Geschirrspüler ausräumen - garantiert von Müttern erfunden. Dann wären da noch Gemüse, Schlafenszeiten und der Wecker am Morgen. Handschuhe und Mütze-Anziehen, überhaupt: dass es kalt ist oder regnerisch oder zu heiss, dass es Mücken gibt und Zecken und unfreundliche Glaceverkäufer. Dass es Wanderungen gibt, bei denen man bergauf gehen muss und dass die Steinböcke sowieso zu weit weg sind. Dass man aufs WC muss, so eine Zeitverschwendung, und an den bösen Träumen auch gleich.
Dass man nicht sofort einen Nintendo DS bekommt, wenn man sich das doch so glühend wünscht und dass sich das Pokemon nicht mit einem Pokeball einfangen lassen wollte (Tja! Man lernt so das eine oder andere dazu!). Daran, dass der Fussballtrainer immer so laut schreit und dass Mädchen doof sind.
Und überhaupt.


gelesen:


Michael Robotham
Sag, es tut dir leid


Simone Buchholz
Bullenpeitsche


John Williams
Stoner


Stephen King
Doctor Sleep


Paul Auster
Winter Journal

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Featuring:

Das CHAMÄLEON wechselt natürlich ständig die Farbe. Es läuft öfters rot an vor Wut wenn es wieder einmal an allem schuld sein soll, wird höchstens gelb vor Neid wenn es Reiseberichten anderer Leute zuhört oder ist ab und zu blau, weil es immer mal wieder die Luft anhalten soll. Der KLEINE BÄR ist mittlerweile gar nicht mehr sooo klein und muss derzeit hauptsächlich mit List und allerlei Tücke von seinem Nintendo Wii weg und zu den übrigen Freuden des Lebens hingeführt werden. Er verbringt gerne viel Zeit in seiner kuschligen Bärenhöhle und hält Schule für eine schlimme Verschwendung seiner Zeit. Der Bär ist von sanftem Charakter, aber ausserdordentlich eigensinnig. Und manchmal brummt er gehörig. Der KLEINE WOLF ist für jede Aktivität zu haben - ausser manchmal für Geschirrspülmaschine ausräumen. Er legt gerne weite Strecken zurück, auch in Wander- oder Schlittschuhen - und jagt unermüdlich nach süssem Naschwerk. Ab und zu knurrt er grimmig, heult wild und zeigt die Zähne. Macht aber gar nichts. Der LIEBSTE schliesslich ist eben einfach der Liebste. Meistens jedenfalls. Ferner wären da noch das überaus treue SCHLECHTE GEWISSEN. Und natürlich ERNST...

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(...)
aaaargh!
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