Dienstag, 29. April 2008

simultan spontan

Was ich auch nicht verstehe, echt, ist die Sache mit dem Spontansein. Ich bin sowas von unspontan, ich werde nicht gerne überrascht und ich mag es nicht, wenn am Sonntag um ein Uhr nachmittags spontan mal Leute vorbeikommen und fröhlich "Hallo" rufen im Korridor. Ich werde auch nicht gerne eingeladen, ganz spontan und wer jetzt von mir denkt, ich sei eine ganz und gar seltsame Zeitgenossin, so ist mir das ehrlich gesagt, ganz gleich: man kennt mich ja nicht, hier.
Jedenfalls: das mit dem Spontansein ist mir ein Rätsel. Denn tagaus tagein verlangt mir das Leben mit einem Wolf und einem Bären, einem Liebsten und einem Ernst, einem alten Haus und einem wilden Garten und dazu zwei Arbeiten vor allem eines ab: akribische Planung der gegebenen und umsichtige Vorausplanung der allfällig möglichen und vielleicht eintreffenden Vorfälle. Ich muss alles und jedes in Betracht ziehen, muss blitzschnell umdisponieren, wenn die Musikstunde des Wolfes ausfällt oder der Bär von der Schule heimkommt und sagt, er brauche jetzt sofort 23 leere Joghurtbecher und ein weisses T-Shirt in Grösse 164 und ich eigentlich unbedingt und auf Biegen und Brechen in der nächsten halben Stunde ein ansehnliches Stück Arbeit 2 beendet haben muss. Da ist nämlich auch niemand spontan, auf der Chefetage, und sagt milde: Och, halb so wild. Hetz Dich mal nicht so ungesund ab und lass Dir Zeit. Nein.
Trotzdem gilt Spontansein als eine grosse Tugend und man erntet nichts als Anerkennung, wenn man alles sofort beiseitewerfen kann, was man gerade in Händen hält (Kochkelle, Buch, Aktentasche, das Brett, das man normalerweise vor dem Kopf trägt) und spontan auf ein Gläschen in die Kulturbar kommt oder zum Tanzen oder eben als Gastgeberin spontan die Torte aus dem Kühlschrank holt und gutgelaunt auf den Tisch zaubert. Denn man soll ja nicht nur spontan, sondern auch fröhlich und aufgestellt sein, dankbar gar, wenn man mit Aktivitätsvorschlägen hinterrücks überrumpelt wird.
Ach. Uebrigens - hat nicht jemand Lust auf ein Gläschen, so ganz spontan?


gelesen:


Michael Robotham
Sag, es tut dir leid


Simone Buchholz
Bullenpeitsche


John Williams
Stoner


Stephen King
Doctor Sleep


Paul Auster
Winter Journal

Suche

 

be my guest

mailto: chamaeleon123@hotmail.com countonyou: X-Stat.de

Featuring:

Das CHAMÄLEON wechselt natürlich ständig die Farbe. Es läuft öfters rot an vor Wut wenn es wieder einmal an allem schuld sein soll, wird höchstens gelb vor Neid wenn es Reiseberichten anderer Leute zuhört oder ist ab und zu blau, weil es immer mal wieder die Luft anhalten soll. Der KLEINE BÄR ist mittlerweile gar nicht mehr sooo klein und muss derzeit hauptsächlich mit List und allerlei Tücke von seinem Nintendo Wii weg und zu den übrigen Freuden des Lebens hingeführt werden. Er verbringt gerne viel Zeit in seiner kuschligen Bärenhöhle und hält Schule für eine schlimme Verschwendung seiner Zeit. Der Bär ist von sanftem Charakter, aber ausserdordentlich eigensinnig. Und manchmal brummt er gehörig. Der KLEINE WOLF ist für jede Aktivität zu haben - ausser manchmal für Geschirrspülmaschine ausräumen. Er legt gerne weite Strecken zurück, auch in Wander- oder Schlittschuhen - und jagt unermüdlich nach süssem Naschwerk. Ab und zu knurrt er grimmig, heult wild und zeigt die Zähne. Macht aber gar nichts. Der LIEBSTE schliesslich ist eben einfach der Liebste. Meistens jedenfalls. Ferner wären da noch das überaus treue SCHLECHTE GEWISSEN. Und natürlich ERNST...

Web Counter-Modul


(...)
aaaargh!
aha!
Bär & Wolf GmbH
Bücher
Buchorakel
daily soap
eigentlich
Erinnerung an...
Erkenntnisse
gelesen
getting older
HAHA!
moviestar
oh, my love
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren