Mittwoch, 13. August 2008

heute in technocolor

Das mit dem Farben wechseln wird uns Chamäleons übrigens mitnichten als nützliche Fähigkeit nachgesagt. Manche von uns leiden nämlich deshalb an einer chronischen Farbenwechselerschöpfung, die sich in einem blässlichen Dauerbeige manifestiert: Schluss mit knalligem Rot und spritzigem Grün! Der Farbenwechsel erfolgt in der Regel nicht gemächlich und nur in Notfällen, wie dies die Natur vorgesehen hätte. Nein: im Alltag wechseln wir gleich mehrmals täglich die Farbe komplett und dies nicht nur, wenn wir uns auch äusserlich unseren mannigfaltigen Funktionen perfekt anpassen wollen.
bunt
Ich etwa plaudere beim Einkaufen mit einer perfekten Hausfrau – kurz danach gehe ich gramerfüllt heim in unser chaotisches Eigenheim und schreibe sehr lange to-do-Listen, mit deren Hilfe ich all unseren Räumen in nur 76876 Tagen zur Zen-würdigen Klarheit verschaffen will. Freunde ich mich mit einer klugen Philosophin an, habe ich nach drei Gesprächen die nagende Gewissheit: ich weiss, dass ich nichts weiss. Und lese hektisch „Seneca für Gestresste“. Lese ich im Blog einer engagierten Politikerin, schwappt die Scham über meine dürftigen Anstrengungen für eine bessere Welt wie eine Welle über mich. Diskutiere ich mit einem emsigen Leser, plagt mich das Gefühl, die falschen Bücher zu lesen. Treffe ich auf eine vorbildliche Mutter, verzweifle ich über meine gelegentliche Ungeduld mit Wolf und Bär und wenn Frau Topfit die Strasse entlang joggt und mir topfit zuwinkt, nun..
Natürlich könnte ich all diese Gedankengänge einfach dem Schlechten Gewissen in die Schuhe schieben und auch Ernst hat wohl seine Wurstfinger wieder mal im Spiel. Aber in Wahrheit ist es eben typisch Chamäleon: immer flugs die Farbe wechseln und sich schön unsichtbar machen dabei. Da hilft wohl nur: Farbe bekennen.


gelesen:


Michael Robotham
Sag, es tut dir leid


Simone Buchholz
Bullenpeitsche


John Williams
Stoner


Stephen King
Doctor Sleep


Paul Auster
Winter Journal

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mailto: chamaeleon123@hotmail.com countonyou: X-Stat.de

Featuring:

Das CHAMÄLEON wechselt natürlich ständig die Farbe. Es läuft öfters rot an vor Wut wenn es wieder einmal an allem schuld sein soll, wird höchstens gelb vor Neid wenn es Reiseberichten anderer Leute zuhört oder ist ab und zu blau, weil es immer mal wieder die Luft anhalten soll. Der KLEINE BÄR ist mittlerweile gar nicht mehr sooo klein und muss derzeit hauptsächlich mit List und allerlei Tücke von seinem Nintendo Wii weg und zu den übrigen Freuden des Lebens hingeführt werden. Er verbringt gerne viel Zeit in seiner kuschligen Bärenhöhle und hält Schule für eine schlimme Verschwendung seiner Zeit. Der Bär ist von sanftem Charakter, aber ausserdordentlich eigensinnig. Und manchmal brummt er gehörig. Der KLEINE WOLF ist für jede Aktivität zu haben - ausser manchmal für Geschirrspülmaschine ausräumen. Er legt gerne weite Strecken zurück, auch in Wander- oder Schlittschuhen - und jagt unermüdlich nach süssem Naschwerk. Ab und zu knurrt er grimmig, heult wild und zeigt die Zähne. Macht aber gar nichts. Der LIEBSTE schliesslich ist eben einfach der Liebste. Meistens jedenfalls. Ferner wären da noch das überaus treue SCHLECHTE GEWISSEN. Und natürlich ERNST...

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(...)
aaaargh!
aha!
Bär & Wolf GmbH
Bücher
Buchorakel
daily soap
eigentlich
Erinnerung an...
Erkenntnisse
gelesen
getting older
HAHA!
moviestar
oh, my love
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