Mittwoch, 4. Mai 2011

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Über Geld redet man ja hierzulande nicht. Man hat's - oder eben nicht. Ich habe keine Ahnung, was meine Kolleginnen und Kollegen bei Arbeit 2 genau verdienen. Bei Arbeit 3 weiss ich zumindest den Stundenansatz meiner Mit-Arbeitenden.
Zusammengefasst finde ich dieses je nach Höhe des Salärs vornehme oder verschämte Schweigen über dessen Höhe ärgerlich: wie soll man je normal über Arbeit reden können, wenn sich eine Gesellschaft ziert, den ihr via Lohn beigemessenen Wert offen zu beziffern? Warum darf ich nicht wissen, wieviel die Charcuterieverkäuferin verdient, der Direktor meiner Bankfiliale, die Physiotherapeutin nebenan, der Journalist, der täglich viele Zeilen zu meiner Zeitungslektüre beiträgt? Würde ich mich neidisch ärgern, wenn ich wüsste, was mein oberster Chef verdient? Oder würde ich verzagt die Länge seiner Studienzeit und die Anzahl seiner Masters, Bachelors, Diplome und Zertifikate mit meinem Ausbildungsweg vergleichen?
Dass wir niemals offen über Geld reden, hat natürlich damit zu tun, dass wir uns nicht gerne in die Karten schauen lassen: wenn wir wenig verdienen, lässt das Rückschlüsse auf unsere Ausbildung zu. Wenn wir viel verdienen, geraten wir in den Verdacht, zu den Abzockern zu gehören. Dabei scheint mir allerdings manchmal, dass mitterweile vieles so gehörig aus den Fugen geraten ist, dass wir dieses Tabu jetzt endlich mal aufheben können. Längst entspricht der Lohn nicht mehr der Qualität der Ausbildung. Und umgekehrt auch nicht. Wir wissen gar nicht mehr, was ein gerechter Lohn für ehrliche Arbeit genau bedeuten soll. welche Arbeit ist noch ehrlich, welche eigentlich überflüssig? Und sind 12 Franken pro Stunde gerecht? Und 16000 Franken pro Stunde?
In einem Gespräch über Arbeit 2 und das Geldverdienen im Allgemeinen habe ich kürzlich behauptet, mein Lohn diene im Haushalt Liebster/Chamäleon vor allem für Luxusbedürfnisse wie Ferien, Schuhe oder das Gläschen weissen Burgunder unterm Apfelbaum. Man muss dazu wissen, dass ich quasi nicht rechnen kann und das ist keine Koketterie. Heute habe ich Rechnungen bezahlt: Krankenkasse, Dritte Säule, Zahnarzt, Hypothek, die Fähre für die Sommerferien (ha!). Und mich sehr geschämt für meine Äusserung: es waren insgesamt 5234 Franken. Meine Beine zittern noch immer.
Ich meine: der Liebste verdient 5900 Franken. Netto. Ich rund 2100 bei Arbeit 2 inklusive Nebenkanälen und monatlich etwa 500 bei Arbeit 3. Vielleicht sollte man nicht über die Familienfinanzen reden und sie gar verwalten, wenn der kleine Wolf besser rechnen kann als man selber. Jedenfalls: es schmilzt dahin, das Einkommen, als wär's Packeis im Bann der Klimaerwärmung. Und ich sollte meine Diskalkulie therapieren.


gelesen:


Michael Robotham
Sag, es tut dir leid


Simone Buchholz
Bullenpeitsche


John Williams
Stoner


Stephen King
Doctor Sleep


Paul Auster
Winter Journal

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Featuring:

Das CHAMÄLEON wechselt natürlich ständig die Farbe. Es läuft öfters rot an vor Wut wenn es wieder einmal an allem schuld sein soll, wird höchstens gelb vor Neid wenn es Reiseberichten anderer Leute zuhört oder ist ab und zu blau, weil es immer mal wieder die Luft anhalten soll. Der KLEINE BÄR ist mittlerweile gar nicht mehr sooo klein und muss derzeit hauptsächlich mit List und allerlei Tücke von seinem Nintendo Wii weg und zu den übrigen Freuden des Lebens hingeführt werden. Er verbringt gerne viel Zeit in seiner kuschligen Bärenhöhle und hält Schule für eine schlimme Verschwendung seiner Zeit. Der Bär ist von sanftem Charakter, aber ausserdordentlich eigensinnig. Und manchmal brummt er gehörig. Der KLEINE WOLF ist für jede Aktivität zu haben - ausser manchmal für Geschirrspülmaschine ausräumen. Er legt gerne weite Strecken zurück, auch in Wander- oder Schlittschuhen - und jagt unermüdlich nach süssem Naschwerk. Ab und zu knurrt er grimmig, heult wild und zeigt die Zähne. Macht aber gar nichts. Der LIEBSTE schliesslich ist eben einfach der Liebste. Meistens jedenfalls. Ferner wären da noch das überaus treue SCHLECHTE GEWISSEN. Und natürlich ERNST...

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(...)
aaaargh!
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