aaaargh!

Sonntag, 29. November 2009

Gerne...

...würde ich noch vor Weihnachten ein Minarett in unserem Garten errichten lassen. Mit einer goldenen Sichel drauf. Einfach aus Prinzip.

Mittwoch, 16. September 2009

Palaver

Bei einem Gespräch dachte ich gestern intensiv an das untenstehende Zitat von Le Clézio. Vor allem an die erwähnten Schwierigkeiten, denn leider ist es so: ich kann nicht reden. Zwar bin ich der Sprache in anderen Formen durchaus mächtig, aber sobald meine Gedanken, Argumente und vor allem Emotionen via Stimmbänder kommuniziert werden sollen, kommt es zum Datenstau. Ich brabble, stottere, repetiere gebetsmühlenartig Unangebrachtes und dass ich dabei erregt und echauffiert mit den Armen fuchtle und mit den Händen gestikuliere wie eine erboste Süditalienerin, macht die Sache für mein Gegenüber auch nicht gerade angenehmer. Wird es sehr emotional, breche ich auch gerne in Tränen aus oder ich werde laut, ungeachtet der Örtlichkeit.
Könnte ich das alles aufschreiben - mein Leben wäre einfacher. Ich würde das Ganze in Ruhe durchlesen, gewisse Stellen etwas pointierter formulieren und manche sofort wieder streichen. Ich würde meinen Text strukturieren, gliedern, aufteilen und das Wichtigste am Anfang einbringen. Mit einem sorgfältig ausformulierten Schlusswort würde ich unsere Unterhaltung noch einmal kurz rekapitulieren, um dann je nach Gegenüber zu einer versöhnlichen oder messerscharfen Pointe anzusetzen.
In meinem Fall hiesse das Zitat demnach so: Wenn man schreibt, bedeutet das, dass man zum Glück dann nicht redet.

Mittwoch, 9. September 2009

fertigschluss

Konsequent zu sein mag wohl erziehungstechnisch absolut notwendig und korrekt sein. Trotzdem hat es immer so einen Beigeschmack von totalitärem Regime, das Konsequentsein. Woher weiss ich schliesslich, ob die mit harter Konsequenz einzuprägenden Regeln tatsächlich so richtig sind? Und dann dieses jovial schulterklopfende gute Gefühl am Ende einer ausgeführten Konsequenz. Dieses biedere sich aufrecht Hinstellen, stolz auf die konsequente Massnahme. Pfff. Morgen bin ich wieder fröhlich inkonsequent.

wilde

(wohl hat er die Krone an. ich bin aber grösser!)

Donnerstag, 27. August 2009

Rezession:

Vor lauter Abschiedsapéros gar nicht mehr zum Arbeiten kommen.

Dienstag, 23. Juni 2009

mängelliste

Irgendetwas fehlt meistens.
Strenge oder gütige Milde. Konsequenz. Humor. Ehrgeiz oder Versunkenheit. Genuss und Askese, abwechslungsweise. Gelassenheit, fast immer. Ruhe, Zeit. Das Gefühl, irgend etwas von alldem zumindest ziemlich richtig zu machen. Der Überblick. Realistische Perspektiven, was Arbeit 2 angeht. Pläne, diesbezügliche. Gute Vorsätze, die auch tatsächlich einzuhalten wären (ich meine: "Morgen werde ich ein besserer Mensch!" Tststs!). Zielstrebigkeit, Organisation. Eine "delete"-Taste für diese Nebel-Gedanken. Der gute Wille. (Ach Wille, der Ärmste! Nie ist er gut genug, auch er!). Anerkennung, manchmal Respekt. Zweifellos Intelligenz. Die Fähigkeit, den Mund zu halten.
Unter anderem.

Montag, 22. Juni 2009

bohrinsel

zahnarzt
Ich frage mich, ob in Zahnarztanästhetikum eine Art Ablöscherchemikalie drin ist. Aber ernsthaft.
Vielleicht ist es aber auch bloss das Sommerwetter.

Freitag, 27. März 2009

wortbach

Gar nicht schlecht schiene mir, wenn einem pro Tag nur ein bestimmtes Kontingent an Wörtern zugeteilt würde - so etwa 1732 würden vollauf reichen - und man dadurch öfters einfach schwiege, statt durch unkontrollierte Wortbäche jeden Rest an Respekt wegzufluten und sich selber dabei zuhören zu müssen, wie man wirre Sätze bildet und stammelnd völlig Unwichtiges in die kluge Runde wirft, nur um nicht als langweilige und denkträge Person zu erscheinen. Dafür erweckt man den unwiderruflichen Eindruck einer leicht hysterischen, verwirrten und gänzlich ungebildet Palavernden, redet sich unentwegt in ein dichtes Gestrüpp völlig banaler und auch noch falscher Worte und möchte am liebsten "Stopp!" rufen und lieber alles aufschreiben.

Aber ernsthaft.

Samstag, 21. Februar 2009

was täte bruce?

Heute wurde ich beleidigt. Ein mir bislang völlig unbekannter Herr hat mich, bei einer kurzen Begegnung anlässlich von Arbeit 2, nach einem kurzen Wortwechsel als "dumme Zwetschge" betitelt. Wäre ich Bruce Willis gewesen, ich hätte gelächelt und ihn mit einem gutgezielten Faust...aber ich bin bloss ein gerechtigkeitsfanatisches Chamäleon. Und nun, äh, konsterniert, denn: ich schwöre, ich habe kein Unrecht getan.
ce_2_3_zwetschge
Jetzt brüte ich über finsteren Racheplänen. Soll ich ihn verhexen? Der letzte, den ich mit meinem ganz persönlichen Chamäleonfluch belegt habe, befand sich immerhin 7 Monate später mitten in einer üblen Kampfscheidung. Deshalb: wer weiss? Oder ist das übertrieben für eine blosse Zwetschgenbeschimpfung, notabene eine sehr schmackhafte Frucht, nur ab und zu etwas sauer?
Ich bin unschlüssig. Es stehen zur Wahl:

a)stilles Runterschlucken nach ausgiebigem Zähneknirschen
b)Mail mit cc an zwei Gremien, in denen der Herr Einsitz hat und die einen nicht ganz undirekten Bezug zu Arbeit 2 haben
c)der Fluch
d)eine Karte, auf der stünde: Ihr schräger Ton hat mich verletzt. Schluchz.
e)ein hysterischer Telefonanruf nach drei Stunden (in denen ich mehrere Gläser Amarone (oder Slibovitz? Aus Zwetschgen?) trinke). Am Telefon werde ich ihn als ungerechten Narren beschimpfen und am Schluss, noch immer hysterisch, aufhängen. Man kann ja nicht einmal mehr theatralisch den Hörer auf die Gabel knallen heutzutage.
f)nichts, vergessen.

Donnerstag, 22. Januar 2009

marktwirtschaft, freie

Sein Bestes geben
dabei überrascht merken
dass es immer weniger wert ist
und selten gut genug.

Mittwoch, 21. Januar 2009

tumatsch

Es ist ja nicht nur der Smalltalk gemeinhin, den man einfach nicht mehr bewältigen kann, das Gerede an Parties, mit einem Glas in der Hand und blubbernden Worten wie Schaum vor dem Mund. Es sind all die vielen tausend Worte, die es an einem ganz normalen Tag so braucht, die einem plötzlich schwer wie Bleiklötze von den Lippen fallen. Zu Boden. Man kann froh sein, wenn die Füsse nicht getroffen werden von diesen Wortklötzen, den Wortbrocken, den teerig-schwarzen. Zum Beispiel der Briefträger: er klingelt, will eine Unterschrift, macht ein Sprüchlein übers Wetter, man pariert flott mit einer Floskel über die kalte Bise. Geschafft. Aber da schrillt das Telefon, einmal, zweimal, siebenmal am Tag und alle wollen nur eines: reden, erzählen, abklären, beantwortet haben, sofort. Und manchmal muss man sogar selber telefonieren und nachfragen, sich erkundigen, etwas endlich regeln.

Mit dem Wolf und dem Bären geht das alles leicht. Sie brummen oder summen fröhlich, das Erzählte, Gefragte, Gebrüllte, Geflüsterte ist wie wohlriechende Luft, Seifenblasen, frisches Quellwasser, wenn auch manchmal kalt. Und die Antworten perlen aus einem heraus – obwohl nicht immer jemand zuhört. Vielleicht gerade deswegen.

Allerdings: es hängt nicht vom Grad der Zuneigung ab zum Gesprächspartner. Es ist, als würden Worte inflationär eingesetzt, sie springen einem von Plakatwänden an, quellen aus dem Fernseher, wimmeln auf Zeitungsseiten, Nahrungsmittelpackungen, Werbebotschaften. Man möchte diesem Irrsinn mit Klarheit entgegentreten, Worte sparsam einsetzen, manchmal nur eine Frage stellen, aus echtem Interesse und aus wirklich warmer Anteilnahme - und am Schluss hat man 765 Dinge gefragt und selber wieder vom öden Job erzählt und von den Bazillen der Kinder. Dabei: wer will denn das wissen? Ein Satz genügte, höchstens fünf, aber wir müssen ja immer ganze Blasen volltexten. Möglicherweise ist alles Unglück auf dieser Welt zu einem nicht unerheblichen Teil darauf zurückzuführen, dass wir nicht mehr zuhören können, weil wir einfach zu voll von allem sind.





smalltalk


gelesen:


Michael Robotham
Sag, es tut dir leid


Simone Buchholz
Bullenpeitsche


John Williams
Stoner


Stephen King
Doctor Sleep


Paul Auster
Winter Journal

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Featuring:

Das CHAMÄLEON wechselt natürlich ständig die Farbe. Es läuft öfters rot an vor Wut wenn es wieder einmal an allem schuld sein soll, wird höchstens gelb vor Neid wenn es Reiseberichten anderer Leute zuhört oder ist ab und zu blau, weil es immer mal wieder die Luft anhalten soll. Der KLEINE BÄR ist mittlerweile gar nicht mehr sooo klein und muss derzeit hauptsächlich mit List und allerlei Tücke von seinem Nintendo Wii weg und zu den übrigen Freuden des Lebens hingeführt werden. Er verbringt gerne viel Zeit in seiner kuschligen Bärenhöhle und hält Schule für eine schlimme Verschwendung seiner Zeit. Der Bär ist von sanftem Charakter, aber ausserdordentlich eigensinnig. Und manchmal brummt er gehörig. Der KLEINE WOLF ist für jede Aktivität zu haben - ausser manchmal für Geschirrspülmaschine ausräumen. Er legt gerne weite Strecken zurück, auch in Wander- oder Schlittschuhen - und jagt unermüdlich nach süssem Naschwerk. Ab und zu knurrt er grimmig, heult wild und zeigt die Zähne. Macht aber gar nichts. Der LIEBSTE schliesslich ist eben einfach der Liebste. Meistens jedenfalls. Ferner wären da noch das überaus treue SCHLECHTE GEWISSEN. Und natürlich ERNST...

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