aaaargh!

Sonntag, 2. Mai 2010

digitales scheitern

Projekt:
die Handys von Wolf und Bär mit Musik bestücken

Hardware:

1 Sony Ericsson Handy (Bär)
1 lg Handy (Wolf)
1 iTunes-Ordner auf PC
2 iPod (Chamäleon & Bär)

Software:

2 heruntergeladene Konvertierungsprogramme in unverständlichem Fachchinesisch

Zustand nach 3 Stunden:

Handys unbespielt, iTunes-Ordner beinahe gelöscht und 2 mal neu geordnet, Gefühl der kompletten technischen Überforderung, leichte Paranoiagefühle durch übertechnisierte Umgebung, grosse Verwunderung über die Komplexität eines angeblich so einfachen Vorgangs: Musik. auf. ein. Mobiltelefon. drauftun. und der Beschränktheit der eigenen Aufnahme- und Anwenderfähigkeit.

Donnerstag, 22. April 2010

jetzt im kino

hanni

Die sind Schuld, dass ich mehr oder weniger freiwillig ins Internat ging. Es war dann nicht annähernd so lustig, wie in den Büchern und meinen Teenagerträumen. Dabei waren die gar nicht rosa, ehrlich.

Montag, 29. März 2010

neighbours Vol. 98734987

Als ich meine Nachbarin zum ersten Mal traf, machte sie einen sarkastischen Witz und ich freute mich sehr darüber. Nachbarn, dachte ich, sind etwas Wichtiges und Nachbarinnen mit etwas schrägem Humor sind geradezu unbezahlbar. Wir scherzten also über Baum- und Hausgeister und erst nach dem zweiten Witzchen meinerseits merkte ich, dass mein Gegenüber nicht amüsiert war. Es war ihr ernst mit den Geistern, es war ihr sogar sehr ernst, denn sie arbeitete, unter anderem, als Geistheilerin und Feng-Shui-Beraterin. Ich schluckte leer, denn die Nachbarin war nicht nur meine ziemlich unmittelbare Nachbarin, sondern sie hatte einen Sohn an der Hand, der genauso alt wie der kleine Bär damals war.

Der Kleine, nennen wir ihn Attila, klammerte sich an den kleinen Bären mit der Inbrunst eines gelangweilten Einzelkindes. Attilas älterer Bruder war nicht nur 15 Jahre älter als er, sondern hatte auch ein Faible für Videospiele. Und der kleine Attila, davon konnte ich mich bald selber überzeugen, schien manche Blut- und Eingeweide-Games schon im zarten Vorschulalter gelehrig verinnerlicht zu haben. Fortan spielte er mit dem kleinen Bären Enthaupten und Aufschlitzen in unserem Sandkasten und natürlich war der Bär über alle Massen begeistert. Als auch der kleine Wolf im Schwertschwingeralter war, wurde er sofort in die Geheimnisse der Orks, Hexenkönige und Drachen eingeweiht und das Gemetzel ging im Garten der Nachbarin weiter, als ich ein drastisches Innereienverbot aussprach und Attilas blutrünstige Fantasien in bekömmlichere Bahnen lenken wollte. Die Nachbarin mochte Magier und Kobolde und ihre Ruhe, die Spiele blieben ungestört.

Trotz harmonisierender Inneneinrichtung trennte sich die Nachbarin nach ein paar Jahren vom Nachbarn und zog samt Attila, seinem Spielkonsolenbruder und dem Feng-Shui-Zimmerbrunnen ein paar Ortschaften weiter. Attila, mittlerweile ein kleiner Erstklässler, schaute 98237987mal „Herr der Ringe“ und köpfte mit seinen Konsolenknöpfen 6788 Millionen Gegner unds verbrachte die Wochenenden im Nachbarhaus bei seinem Vater, dazwischen rief er bei uns an, um Treffen mit dem kleinen Bären zu vereinbaren. Täglich, auch Sonntags, wir entwickelten erste Anzeichen einer Attila-Paranoia und starrten schon morgens hohläugig auf das Telefon. Ignorieren nutzte nichts, denn kaum bewegte sich ein Vorhang an des Bären Fenster verliess Attila seinen nachbarlichen Beobachterposten und klingelte 3,5 Sekunden später an unserer Haustüre. Er blieb, bis man ihn nach Hause schickte und wenn man ihn nicht nach Hause schickte, schlief er eben neben dem Bett der Bären auf einer Matratze und niemand rief an, um zu fragen, wo er wohl sei. Wir waren, das konstatierten wir im Lauf der Jahre mehrmals wöchentlich wutschnaubend, stillschweigend als flexible und ausserordentlich praktische Kinderbetreuungsmöglichkeit gebucht. Ich führte „so-geht-das-ja-nicht“ und „ich-hätte-wirklich-gerne-dass“ Gespräche mit Attilas Eltern, sie hörten mir freundlich zu, gaben mir Tipps für mehr Gelassenheit und Attila rief eine ganze Woche lang nur noch zweimal täglich an.

Der kleine Bär, ein sehr freundlicher Bär, weiss nicht so recht, was er von der Sache halten soll. Die Anrufe und die vielen Besuche sind ihm lästig, brummt er, aber die Konsolenspiele im unbeelterten Nachbarhaus– man ist ja kein Heiliger und drückt auch gerne mal so ein paar Orks weg. Und der Bär ist ein loyaler Freund. Er hält zu Attila, auch wenn dieser nervt und der Bär der ewigen Massakergespräche etwas überdrüssig ist. Und er sagt nicht gerne „Nein“, obwohl ich ihm versichere, dass das ein ebenso wichtiges Wort ist wie „Ja klar.“ Attila verbringt jetzt die Frühjahrsferien im Nachbarhaus, derweil der Vater tagsüber arbeitet und die Mutter Kurse zur Harmonisierung der häuslichen Energieströme durchführt. Wir sind ja da. Aber vielleicht frage ich sie mal, ob noch ein Kursplatz frei ist.

Freitag, 5. März 2010

messie's song

Aber ja. Ich knechte den Bären, weil er sein Französischheft dauernd vergisst, nicht Gitarre übt und die Termine für die Schultests verwechselt. Erziehung nenne ich das hochtrabend und lese kluge Bücher darüber. Nur nachts, wenn der Wolf längst schläft und der Bär noch heimlich im Bett liest, frage ich mich: wer erzieht mich? Ich lerne verzweifelt für eine Prüfung bei Arbeit 3, den Anmeldetermin habe ich nachgereicht, weil ich ihn, ups, glatt verschwitzt habe und die Termine für die Prüfung am Montag habe ich zwar irgendwo, aber ich weiss im Moment nicht gerade, wo. Wenigstens habe ich alle übrigen Unterlagen, auch wenn ich sie erst einmal zwei Wochen lang ordnen musste.
Dabei bin ich eigentlich sehr zuverlässig. Ich bin berüchtigt für meine Pünktlichkeit, meistens jedenfalls (falls ich den Autoschlüssel finde und der Liebste rechtzeitig heimkommt) und Termine bei Arbeit 2 und 3 halte ich penibel ein. Ich denke an alle Elternsprechstunden und an die meisten Geburtstage und habe Monate vorher blendende Ideen für Geschenke - auch wenn ich sie dann erst am letzten Tag zwei Minuten vor Ladenschluss kaufe. Gewissenhaft notiere ich Bonmots, Mailadressen und Kennzahlen, um die Zettel schon zwei Stunden später verzweifelt zu suchen, meist vergebens. Ich ordne sogar meine Festplatte - leider löschte ich als erstes irgendeinen Tontreiber, so dass mein PC jetzt stumm bliebt und ich mich täglich 873487mal einen Sekundenbruchteil über meine Unfähigkeit ärgere. Mehrmals im Monat erwäge ich die Kündigung von Arbeit 2 und 3, um in einem etwas speziellen Sabbatical das alte Haus endlich einmal vom Keller bis zum Estrich aufzuräumen. Aber nie bleibt mir Zeit, lieber schreibe ich Blogbeiträge oder raufe mir verzweifelt die Haare, die auch schon wieder geschnitten werden müssten. Die Telefonnummer des Coiffeurs habe ich irgendwo gespeichert. Wo nur?

Mittwoch, 10. Februar 2010

pst.

Also Schweigen ist auch keine Lösung. Wenn der Liebste schweigt und ich schweige zurück, spricht das ja für sich.

Mittwoch, 27. Januar 2010

sule isd komblitzirt

Mit dem Schweigen geht es etwas besser, denn der Bär ist im Skilager und da fällt schon mal ein gutes Drittel Redeschwall weg. Zudem hat der Liebste eine schweigsame Phase, das gibt es ab und an und beunruhigt mich nicht ein bisschen. Aber natürlich rede ich immer noch viel zuviel und muss mich noch sehr bessern.
Als schweigsame Erzieherin bin ich immerhin in guter Gesellschaft - denn manche Lehrkräfte, scheint mir, reden heutzutage auch nicht mehr so gerne mit den Kindern oder vielleicht kommen sie nicht mehr zu Wort in den Klassenzimmern vor lauter HeMann! und machen lieber Striche zur Strafe. Oder sie lassen die Unartigen nicht mitturnen - eine seltsame Strafe, scheint mir, aber davon verstehe ich ja nichts. Ratlosigkeit und Unverständnis war auch das vorherrschende Gefühl, als der kleine Wolf heute seinen Beurteilungsbogen heimbrachte. So heissen die Zeugnisse heutzutage und sie sind eine äusserst komplizierte Angelegenheit mit lauter Kreuzchen und Bemerkungen, deren Motivations- oder Informationsgehalt sich weder dem kleinen Wolf, noch mir erschlossen hat. "Der kleine Wolf ist ein anständiger Schüler" wurde ihm unter anderem beschieden, schriftlich, aber: er muss an sich arbeiten, wenn er sich noch verbessern will. Nur: woran denn? Ob er nun die Oberschenkelmuskulatur noch etwas trainieren sollte, ob er schöner schreiben soll oder besser aufpassen: wir wissen es nicht. Wir werden wohl die Lehrkraft fragen müssen, vielleicht mit Zeichensprache.

Donnerstag, 21. Januar 2010

wortlos

Geh weg. Sage ich zu Ernst. Er sitzt auf unserem neuen Sofa und lächelt süffisant. Die Gelassenheit hockt auf dem alten Holzschemel und schweigt. „Nun.“ sagt Ernst und ich will ihm gar nicht zuhören aber es nützt nichts. „Woher dann solche Tage? Die Kinder bringen miese Noten heim und alle Ermahnungen fallen welk zu Boden, kaum haben sie Deinen Mund verlassen, weil Du selber traurig den Staub auf der Treppe anschaust und Dich über die fast nicht mehr funktionierende Heizung frostig blau ärgerst, jedenfalls an den Füssen, jedenfalls beinahe.“
„Hm.“ sagt Ernst weiter und ignoriert die Gelassenheit, die jetzt milde lächelt und ich denke böse, dass sie mir jetzt mal gestohlen bleiben kann mit ihrem ewigen: das ist doch nicht so wichtig. Es ist eben doch wichtig, denn wer sonst macht sonst Arbeit 1 und 2 und putzt das alte, schöne, aber ewigstaubige Haus und kauft Äpfel ein und Milch und noch ein paar andere Sachen und wäscht und redetundredetundredet. Lao-Tse mahnt ja auch zum Schweigen, aber der Liebste schweigt schliesslich schon genug und wer sonst ermuntert zum Lernen und zum Schlagzeugüben und liest vor und kündigt die nahende Schulstunde an und badet genüsslich plätschernd im Selbstmitleid? Wer? Ernst lacht laut und zuckt die Achseln, die Gelassenheit lächelt vergeistigt. Die hat ja auch keine Ahnung, denke ich und schaue böse. Vor lauter Wut im Bauch kann ich nicht schlafen und auch sonst kommt man zu nichts. Drogen kommen nicht in Frage, ich bin zu vernünftig, insgeheim, und scheue Kater und Kontrollverlust gleichermassen. Vielleicht Sport? Das würde Dir so passen, sage ich trotzig zur Gelassenheit, vielleicht später. Und so sitzen wir, stundenlang, und schauen einander an. Es nützt ja doch nichts.

Freitag, 15. Januar 2010

tief durchatmen

Ach, der Alltag. Und da kommen noch welche und sagen lächelnd "carpe diem" und man möchte ihnen den ganzen Krasunkel gleich um die Ohren...Aber vielleicht ist es nur der Januar, dieser arme Monat, den niemand so richtig mag. Und wenn man so ganzganz ehrlich ist, holt einem der Krasunkel ja nur einfach ein, weil man ihn den ganzen Dezember kurzerhand auf die lange Bank geschoben hat, zugunsten von Arbeit 2 und Gelassenheit. Ha, die Gelassenheit! Ein launischer Gast. Schon sitzt sie mit Ernst tuschelnd in einer Ecke. Wahrscheinlich lässt sie sich überreden, ihm wieder das Feld zu überlassen.
Da haben wir aber auch noch ein Wörtchen mitzureden.

Sonntag, 20. Dezember 2009

Denkzettel

Gestern gelernt: Wenn zwei sich streiten, soll die Dritte einfach nur die Schnauze halten.

Dienstag, 8. Dezember 2009

eben

"Schon während des Redens merkte ich, wie mich das Reden peinlich machte."
Wilhelm Genazino: Mittelmässiges Heimweh


gelesen:


Michael Robotham
Sag, es tut dir leid


Simone Buchholz
Bullenpeitsche


John Williams
Stoner


Stephen King
Doctor Sleep


Paul Auster
Winter Journal

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Featuring:

Das CHAMÄLEON wechselt natürlich ständig die Farbe. Es läuft öfters rot an vor Wut wenn es wieder einmal an allem schuld sein soll, wird höchstens gelb vor Neid wenn es Reiseberichten anderer Leute zuhört oder ist ab und zu blau, weil es immer mal wieder die Luft anhalten soll. Der KLEINE BÄR ist mittlerweile gar nicht mehr sooo klein und muss derzeit hauptsächlich mit List und allerlei Tücke von seinem Nintendo Wii weg und zu den übrigen Freuden des Lebens hingeführt werden. Er verbringt gerne viel Zeit in seiner kuschligen Bärenhöhle und hält Schule für eine schlimme Verschwendung seiner Zeit. Der Bär ist von sanftem Charakter, aber ausserdordentlich eigensinnig. Und manchmal brummt er gehörig. Der KLEINE WOLF ist für jede Aktivität zu haben - ausser manchmal für Geschirrspülmaschine ausräumen. Er legt gerne weite Strecken zurück, auch in Wander- oder Schlittschuhen - und jagt unermüdlich nach süssem Naschwerk. Ab und zu knurrt er grimmig, heult wild und zeigt die Zähne. Macht aber gar nichts. Der LIEBSTE schliesslich ist eben einfach der Liebste. Meistens jedenfalls. Ferner wären da noch das überaus treue SCHLECHTE GEWISSEN. Und natürlich ERNST...

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