daily soap

Samstag, 20. Dezember 2008

baumschmücken mit loriot

baumschmuck

Mittwoch, 3. Dezember 2008

klopfklopf.

Auch eingefleischte Astrologie-Spötterinnen kommen manchmal nicht umhin, über die Treffsicherheit mancher Deutungen zu staunen. Gründet eine jahrzehntelange Affinität zu Winnetou und dem Letzten Mohikaner etwa doch auf Seelenverwandtschaft?

Mein Totem ist der Specht





Was ist Dein Totem?

Sonntag, 2. November 2008

Bingo! Oder?

Kürzlich war ich an einer geheimen Versammlung. Im muffigen Untergrund einer sehr grossen Zivilschutzanlage trafen sich 563456 Frauen, teilweise waren sie vermummt, alle blickten sie sich nervös um und keine von ihnen sprach mit der Sitznachbarin. Auf einem Banner stand in blutroten Buchstaben „Die Rezession ist weiblich“ und Helferinnen des örtlichen Frauenvereins verteilten Plastikbecher mit schalem Wasser und Totenbeinli-Kekse - ein Sponsoringbeitrag eines Grossverteilers.

Sie sind uns nicht egal“ war auf jedem der länglichen Biskuits in aufwändiger Backglasur zu lesen und nachdenklich kratzte ich mit den Schneidezähnen so lange auf der Keksoberfläche herum, bis das „nicht“ prompt unleserlich geworden war. „Ach, egal“, dachte ich, biss zu und lauschte der Rednerin, einer Gewerkschafterin, die sich über gerade über variable Arbeitszeitmodelle und negative Vermögenseffekte sehr ereiferte. Niemand sonst hörte ihr zu, denn wir waren alle nur aus zwei Gründen gekommen: wegen der Fleece-Decken aus Armeebeständen, die am Schluss der Veranstaltung gratis abgegeben werden sollten und natürlich wegen des Stellenlottos.

37 Teilzeitstellen sollten verlost werden – eine Aktion des Sponsorpartners, der die so generierten Arbeitskräfte unter anderem an den Kassen und im Reinigungssektor einzusetzen versprach. Dies für einen Stundenlohn von 16 Franken 20 abzüglich Essenspauschale, aber niemand von uns murrte – ausser ein paar der Damen in der zweitletzten Reihe, die bis kurz vor der ersten Entlassungswelle wenige Monate nach dem Grossen Kollaps bei besagtem Grossverteiler an Kasse und Staubsauger gearbeitet hatten und damals immerhin etwas mehr als das Doppelte verdienten.
Insgeheim rechneten wir aber alle bereits heimlich aus, was wir mit dem Stundenlohn von 12 Franken 35 netto alles so kaufen könnten: Winterschuhe (12,5 Stunden Arbeit). Schmerzmittel (unverzichtbar, seit wir alle die Krankenkassenprämien nicht mehr bezahlen können). Knapp einen Liter Heizöl. Eine neue Jacke für das Kind (8 Stunden Arbeit). Oder ein bisschen an die Steuerschulden, denn auch der Staat braucht natürlich unser Geld ziemlich dringend, obwohl fast niemand mehr in der Lage ist, die Steuern zu zahlen, seit die Lebensmittelpreise so markant gestiegen sind. Aber 68 Milliarden sind ja auch kein Pappenstiel.

Tja, meine Damen, sagte der Personalchef, als er schliesslich mit der Urne voller Wettbewerbstalons auf die Bühne trat und ein Raunen durch die Menge ging, nicht alle können gewinnen, haha! Wir lachten artig mit, denn so ein erster Eindruck kann entscheidend sein, das wussten wir noch aus der Zeit vor dem Grossen Kollaps. Zu den Grossverdienerinnen gehörte auch damals keine von uns, aber wir klammerten uns an unsere Teilzeitpensen wie Koalajunge an ihre Bärenmama. Bis eben der Grosse Kollaps kam und - natürlich – bereits nach wenigen Monaten nahezu alle Teilzeitpensen als allererstes mit sofortiger Wirkung aufgehoben wurden. Da standen wir nun, wir Frauen, und staunten und begannen sofort damit, unsere Blumenrabatten zu Kartoffelanbauflächen umzuspaten und Kohlrabi im Frühbeet anzusäen. Unsere Kinder gewöhnten sich an kratzige, selbstgenähte Kleider und die Männer bekamen jetzt wieder als einzige ein Steak auf den Teller am Wochenende – schliesslich mussten sie plötzlich all die Arbeit selber erledigen, seit Sekretärinnen, Putzfrauen, Assistentinnen, Telefonistinnen, Empfangsdamen und anderen verzichtbaren Mitarbeiterinnen fristlos gekündigt worden war. Natürlich wurde der Lohn der Männer aber nicht erhöht, wie die Steuern und Krankenkassenprämien, sondern gesenkt. Sachzwänge, Sie verstehen, hiess es.

Deshalb eben das Stellenlotto. Natürlich waren solche Veranstaltungen illegal, wer erwischt wurde, musste 23897 Stunden als Reinigungskraft in öffentlichen Gebäuden abverdienen und das war auch der Grund, weshalb diese als einzige noch einigermassen sauber waren. Überall sonst starrte es vor Dreck. Klar, es gab die Militanten SauberFrauen (MSF), die in kleinen Trupps durch die Städte zogen und in einer eindrucksvollen Performance jeweils einen Quadratmeter irgendeiner Strasse, eines Trams oder eines Gebäudes blitzsauber putzen um so „auf saubere Art die Scherben des kapitalistischen Systems zu beseitigen“, wie sie euphorisch skandierten, umrahmt von wilden Kampfansagen an budgethörige Abteilungsleiter und unfähige Chefs. Aber die MSF konnte nicht überall sein und so war es eben dreckig.

Soo, sagte der Personalchef jetzt mit einem ersten Zettel in der Hand, wollen wir mal sehen, meine Damen, wer die Glücklichen sind, haha. Leider sahen wir uns gezwungen, erklärte er weiter und lächelte ein joviales Personalcheflächeln, das Salär etwas anzupassen. Der Budgetdruck, Sie verstehen. Wir verstanden schon lange nichts mehr, ehrlich gesagt, aber wir nickten pflichtschuldig. Der Personalchef las einen ersten Namen. Eine Frau kreischte hysterisch auf und wurde sofort von ihren vermummten Sitznachbarinnen mit scheelen Blicken zum Schweigen gebracht. Dennoch kreischte eine zweite Frau jubelnd, eine dritte, bis der Mann auf der Bühne 37 Namen verlesen hatte. Meiner war leider nicht dabei. Aber einmal würde auch ich Glück haben, dachte ich trotzig und beobachtete den Personalchef, der jetzt mit beiden Händen akkurat einzeln verpackte Tampons und Damenbinden in die Menge warf. Ich hob eine der kleinen Packungen auf und zerknüllte sie wütend, bevor ich einen Blick darauf warf. „Wir nützen Sie aus..“, hiess es darauf, ganz verschwommen. Ich wischte mir die Tränen aus den Augen, die mir aus lauter Wut gekommen waren, glättete die Packung und las erneut. Natürlich hiess es : Wir schützen Sie - aus Überzeugung!“

Ich ging langsam nach Hause. Schon übermorgen würde ja das nächste Stellenlotto stattfinden.

Dienstag, 21. Oktober 2008

immer so Entscheidungen

Wegweiser4
  • Demut oder Entschlossenheit?
  • Risiko oder Sicherheit?
  • Konsequenz oder ein-Auge-zudrücken?
  • Ernst oder Leichtsinn?
  • Genuss oder Kasteiung?
  • aufwärts oder abwärts?
  • lesen oder schreiben?
  • schlafen oder ausgehen?
  • denken oder tun?
  • reden oder schweigen?
  • durchbeissen oder kapitulieren?
  • direkt oder auf Umwegen?

Montag, 12. Mai 2008

Tortendiktator

Ich und der Muttertag , wir beide haben ein sehr gespanntes Verhältnis. Ich finde ihn, grundsätzlich und Jahr für Jahr mehr, aufdringlich, seltsam und verklebt von jener zuckersüssen, unnachgiebigen Klebrigkeit, die es aus zu lange stehengelassenem schlechtem Gewissen, ranzigen Schuldgefühlen und einer ewigen Dankbarkeit mit der Zeit gibt.
So richtig verkracht habe ich mich aber mit dem Muttertag, als ich, ganz früher einmal, in einem kleinen Café als Serviertochter arbeitete, um mir ein Motorrad samt Helm und klobigen Stiefeln und Ferien in Firenze und Griechenland zu verdienen. Es war ein adrettes kleines Café, mit einem Flipperkasten für die jungen und einer Tortenvitrine für die alten Gäste. Die mittleren Gäste assen Eisbecher und tranken mit langen, vielfach gewundenen Röhrchen Cremiges aus bunten Gläsern. Es waren eben die Achzigerjahre.
Und am Muttertag kamen die Söhne, mit ihren Müttern am Arm, denn damals hatten noch nicht alle betagten Leute jene kleinen Rollwägelchen, auf die man sich stützen kann und die Töchter gingen wahrscheinlich anderswohin mit ihren Müttern oder luden sie zu sich nach Hause ein. Die Söhne aber kamen ins Café, lächelten ein caramelisiertes Dauerlächeln, samt und sonders, setzten ihre Mütter auf die gepolsterten Stühle und bestellten einen Espresso und die Coupekarte, denn damals gab es noch keine Lattemacchiato und Lattedoppio und Frappuccino und solches Zeug. Espresso war cool und die Mutter musste sich einen Coupe Danmark oder einen Romanoff mit Erdbeeren gönnen, denn die Söhne wollten sich nicht lumpen lassen, am Muttertag.
Einer dieser Söhne, ich habe ihn scharf beobachtet weil er ganz besonders grimmig dreinschaute wenn seine Mutter einmal nicht in seine Richtung schaute und am liebsten hätte ich ihm heissen Schwarztee über die Bundfaltenhosen gegossen, einer dieser Söhne verteidigte sein Muttertagsrecht auf stückchenweisen Ablass der ewigen Dankbarkeit mit Klauen und Zähnen und als seine Mutter auch nach mehrmaliger Aufforderung partout keine Torte aussuchen wollte und keine Glacékreation, verging ihm das bereits sehr schmallippige Lächeln vollends und er herrschte die betagte Mutter unbeherrscht an. Du bestellt jetzt so eine Torte, himmelherrgottnochmal., zischte der Sohn entnervt und die Mutter zuckte zusammen und deutete auf ein Stück Quarktorte, in dem sie später lustlos herumstocherte. Der Sohn schwieg. Die Mutter auch.
Und Trinkgeld gab er auch keins, der Tortendiktator.

Mittwoch, 30. April 2008

Müllerwagen

playmo
Kindergartenknirps, mich beim an-die-Strasse-Stellen des Abfallsacks beobachtend: "Der Müller war schon da. Im Fall."

Freitag, 4. Januar 2008

...

Das mit dem Senf klappt überraschend gut. Ist ja auch erst vier Tage her. Aber: einfach mal nichts sagen, statt sich überall einzumischen - das geht, und die Welt dreht sich weiter, als ob gar nichts geschehen wäre. Was ja stimmt.
Ich erlaube mir sogar, ab und zu nicht einmal das Telefon abzunehmen und stoisch zu sagen: Ich will jetzt nicht. Eine Angewohnheit, die den Liebsten rasend macht. Pha, sage ich dann, bin ich etwa die Sklavin dieses Apparates? Das ist etwas pathetisch, ich weiss und ich muss dazu auch sagen, dass das Opfer leicht fällt: ich telefoniere zunehmend ungern.

Dienstag, 1. Januar 2008

hallo, du Jahr.

Definitiv eine gute Art, das neue Jahr zu begrüssen. Mit:
  • einem Theaterstück, in dem sowohl ein Wolf, wie auch ein Bär vorkommen.
  • einem grossen Fluss, der einerseits verheissungsvoll das leise pochende Fernweh umplätschert und einen andererseits daran erinnert, dass auch Unangenehmes immer irgendwann den Bach runtergeht und - panta rhei - einfach weggeschwemmt wird . Was bleibt, ist das Treibgut, das man selbst herausfischt und behält.
  • guten Freunden und sehr vielen anderen Menschen, diese aber in durchaus angenehmer Distanz (die Menschenmenge, nicht die Freunde)
  • Wolf und Bär
  • ohne SMS
  • Glockenklängen und Feuerwerk (das so lang war, dass der Bär ermattet auf eine Bank sank und flüsterte: "Das ist jetzt also wirklich des Guten zuviel!" - er drückt sich zur Zeit sehr gewählt aus.)
  • Winterkälte in den Knochen und sich deshalb sehr auf die wohlige Wärme im alten Haus freuend, ohne auch nur einen Moment an die Heizkosten zu denken diesmal.
  • einer Piratentischbombe mit hühnereigrossen (na ja: fast) Diamantklunkern und lauter Golddublonen.
  • - nein, nicht mit, sondern ganz ohne ekligen Brummschädel am Neujahrsmorgen.

Freitag, 28. Dezember 2007

höchste Zeit

In einer Gesellschaft ordentlicher Frühaufsteher dazu verdammt, mich morgens aus dem Bett zu quälen und zu unmenschlichen Zeiten produktiv zu sein, laufe ich nach ein paar Tagen ohne Stundenplan, Wecker und Termine langsam zur Eulen-Hochform auf: morgens um drei räume ich Regale aus und wieder ordentlich ein, blättere lesend in verstaubten Büchern und entwerfe kühne Projekte für das nahende neue Jahr. Dafür schlafe ich bis elf Uhr morgens und die Nachbarin schüttelt missbilligend den sorgfältig frisierten Kopf, wenn ich mittags gänzlich ungestylt zum Briefkasten schlurfe und die Zeitung hole.
uhr
Ich weiss nicht, welcher Wochentag gerade ist - ist ja auch egal - und kümmere mich einen Deut um ordinäre Verpflichtungen wie Milch- und Broteinkaufen (das macht der Liebste) oder das angetragene Hüten anderer Kinder (will nicht). Bär und Wolf traben an meiner Seite durch die Wälder und wir denken uns, wir wären in Kanada und die Schlittschuhbahn ein zugefrorener Bergsee.

Freitag, 14. Dezember 2007

Danke, Ernst!

Als etwas verfrühtes Weihnachtsgeschenk von Ernst erhalten wir jetzt eine neue Waschmaschine. Nur zahlen müssen wir sie selber, alles andere hat Ernst in bewährter Zusammenarbeit mit seinem guten Freund Murphy spassig und perfekt organisiert: ein dumpfer Ton beim Starten des 76587sten Waschgangs in diesem seltsamen Jahr, ein "Zack", als die Sicherung hysterisch ausklinkte und Stunden später die düstere Bilanz des Haushaltgeräteservicetechnikers: Elektronik kaputt, Kostenpunkt 600 Franken. Das sagen sie ja immer, die Techniker, man will auch nicht bloss ein Teilchen für 23 Franken auswechseln müssen und ich bin mittlerweile sicher, sie spannen hier perfekt mit den Automechanikern zusammen: auch dort erscheint man genervt wegen eines defekten Scheibenwischerblattes und blättert geschockt Hunderte von Franken für eine neue Schweibenwischermotorik hin. Oder so.

Aber Ernst wird sich wundern, wie wenig ich mich über seine Überraschung ärgere. Gelassen werde ich in ein paar Tagen den ultramodernen Touch-Sensor des neuen Waschautomaten mit Tip and go Bedienung und Klartextanzeige anhauchen und vor der mit Trübungssensor beschützten Trommeleinsicht dem meditativen Kreisen der Wäsche im Biowaschgang zusehen - was für ein Weihnachts-Event!


gelesen:


Michael Robotham
Sag, es tut dir leid


Simone Buchholz
Bullenpeitsche


John Williams
Stoner


Stephen King
Doctor Sleep


Paul Auster
Winter Journal

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Das CHAMÄLEON wechselt natürlich ständig die Farbe. Es läuft öfters rot an vor Wut wenn es wieder einmal an allem schuld sein soll, wird höchstens gelb vor Neid wenn es Reiseberichten anderer Leute zuhört oder ist ab und zu blau, weil es immer mal wieder die Luft anhalten soll. Der KLEINE BÄR ist mittlerweile gar nicht mehr sooo klein und muss derzeit hauptsächlich mit List und allerlei Tücke von seinem Nintendo Wii weg und zu den übrigen Freuden des Lebens hingeführt werden. Er verbringt gerne viel Zeit in seiner kuschligen Bärenhöhle und hält Schule für eine schlimme Verschwendung seiner Zeit. Der Bär ist von sanftem Charakter, aber ausserdordentlich eigensinnig. Und manchmal brummt er gehörig. Der KLEINE WOLF ist für jede Aktivität zu haben - ausser manchmal für Geschirrspülmaschine ausräumen. Er legt gerne weite Strecken zurück, auch in Wander- oder Schlittschuhen - und jagt unermüdlich nach süssem Naschwerk. Ab und zu knurrt er grimmig, heult wild und zeigt die Zähne. Macht aber gar nichts. Der LIEBSTE schliesslich ist eben einfach der Liebste. Meistens jedenfalls. Ferner wären da noch das überaus treue SCHLECHTE GEWISSEN. Und natürlich ERNST...

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