daily soap

Mittwoch, 22. Dezember 2010

boooooring; part I

"Was findest Du langweilig" fragte der kleine Wolf vor ein paar Tagen. Ich erbat mir Bedenkzeit, denn ich wusste: die Liste könnte lang werden:

Langweilig finde ich...

...„wie geht’s denn so“-Gespräche in Bars, Pubs, in der Migros. Erzählte Träume. Elternsprechstunden. Horrorfilme (weil ich immer die Augen zuhalte). Wenn der Liebste von seiner Glanzzeit als Fussballspieler erzählt. Wenn der Wolf in epischer Länge den Inhalt einer (doofen) TV-Serie rapportiert. Wenn der Bär länger als 19 Minuten lang das Drehbuch seines siebenunddreissigsten Horrorfilms zusammenfasst. Menschen, vor allem Frauen, die die Geburt ihrer Kinder schildern. Leute, die ganze Gespräche wiedergeben und immer wieder sagen „und dann sagte er...“, „und dann sagte sie...“, Basteln, Gesellschaftsspiele, bei denen man eine Viertelstunde braucht, um die Spielanleitung auch nur ansatzweise zu verstehen, ok: Gesellschaftsspiele, die meisten. Reden und Ankündigungen von schlechten Politikern, Dünkel, den Wetterbericht nach der Tagesschau. Fussballspiele, Tennisübertragungen, Science-Fiction, ,Planungssitzungen, Pause im Kino, den Wirtschaftsteil der Zeitung, den Sportteil sowieso, Einkaufen (Lebensmittel), Kochen - wenns schnell gehen muss, fast immer:Telefongespräche (meistens kann alles in einem Viertel der verplapperten Zeit gesagt werden), Floskeln, Filme, deren Ende man schon nach 29 Sekunden voraussagen kann und die dann auch tatsächlich so enden, die Wii-Games von Wolf und Bär, plakative Frömmigkeit, Rechenaufgaben mit dem Wolf, warten auf Leute, die immer zu spät kommen, You-Tube-Filmchen (die meisten), Kolumnen von Leuten, die vor allem davon erzählen, welche berühmten Leute die Kolumnisten getroffen haben, die Scheidungen und anderen Aktivitäten von Filmstars und anderen Promis, liebevoll gehätschelte Vorurteile, Autofahren, Autowaschen, Autoputzen, Abstauben (weil alle Oberflächen im sehr alten Haus nur 0,8726 Minuten staubfrei bleiben), PC-Probleme, Haustiergeschichten, in epischer Länge (länger als 17 Minuten) geschilderte Zipperlein auf die Frage „wie geht es Dir/Ihnen?“, Esoterik, Hotelbeschreibungen, Labels, Leute, die auf Labels grossen Wert legen, überhaupt: Mode, irgendwie. Architektur, ausser vor Ort in Städten, Klatschhefte, Adlige, Jahresgespräche, Hörbücher, Wirtschaftsaufschwungparolen,

Mittwoch, 8. Dezember 2010

daily soap

04-10-08-zits

Sonntag, 21. November 2010

prosit wildes leben

Es ist noch nicht einmal Weihnachten und bereits bahnt sich eine Silvesterkrise an. Bei uns alten Hasen ist es nämlich seit etlichen Jahren an Silvester so: gezeichnet von der Weihnachtsfeiertagen (zuviel Essen, sehr viele Besuche von und bei Verwandten, Gottikindern, Freunden, zuviel Rotwein und spritzige Apérogetränke - wir sind das einfach nicht mehr so gewohnt!) rufen wir einander zwei Tage vor Silvester müde an und fragen: Was machen wir?
Meistens wissen wir es nicht so recht. Da gibt es gute Ansätze und auch weniger gute. Egal. Das neue Jahr kommt und wir sind nicht unglücklich, wenn wir es statt mit Pauken und Trompeten mit Tischbomben, Dinner for one und Kinderwein begrüssen.

Trotzdem. Wir alten Hasen könnten jetzt wieder feiern, theoretisch, bevor die Kinder in sehr absehbarer Zeit selber auf die Piste gehen und wir dann bange zuhause sitzen, nichts trinken, weil wir vermutlich morgens um 4 angetrunkene Teenager sicher von irgendeiner wilden Party nach Hause chauffieren werden und bis dahin nicht schlafen können vor lauter Sorge, dass sie doch selber nach Hause fahren oder sich zu einem betrunkenen Fahrer ins Auto setzen.

Wir könnten, wenn wir wollten, also heuer feiern, so richtig irgendwie, wie in früheren Zeiten, mit Musik, Drinks und ohne Kinder, die um 11 Uhr müde werden oder heimlich die Reste aus den Champagnerflaschen schlürfen. Eine wilde Party in einem stillgelegten Industriegebäude, coole Leute, gute Stimmung - das schwebt uns vor. Leider sind die stillgelegten Industrielofts wahrscheinlich schon besetzt - so genau wissen wir gar nicht mehr, ob es überhaupt noch welche gibt. Musik und Drinks liessen sich organisieren, und coole Leute kennen wir zwar ein paar, aber die wollen nicht in der sehr kleinen Stadt feiern, sondern downtown irgendwo. Und überhaupt. Auch nach 14 Jahren ohne die geringste wilde Party wissen wir noch glasklar, dass man nach dem Feiern grässliche Kopschmerzen hat und einen wüsten Klumpen in der Magengegend. Und man zerbricht sich den Kopf darüber, ob man tatsächlich morgens um drei auf dem Tisch getanzt hat - und mit wem. Vor allem aber weiss man: man muss trotzdem aufräumen, putzen, Aschenbecher leeren und Rückstände aller Art wegwischen. Zudem wären wir wahrscheinlich um 11 Uhr müde und würden keinen Champagner mehr trinken, weil wir wüssten, dass wir davon Magenbrennen bekämen. Unter anderem.

Wir sind, könnte man sagen, im Moment eher auf der vernünftigen Seite. Warum nicht ein paar Tischbomben kaufen und Dinner for one? fragen wir einander mit hochgezogenen Augenbrauen. Demnächst wollen, murmeln wir, die Kinder sowieso ohne uns feiern und wir sind allein zu Hause. Dann, beteuern wir und prosten uns mit Resten von Glühwein milde zu, können wir endlich wieder wilde Parties feiern, wie früher.

Mittwoch, 10. November 2010

Wolfsbrücke

"Ist das nicht Denzel Rohschinken?", fragt der kleine Wolf, als er Denzel im Fernsehen sieht.

Sonntag, 17. Oktober 2010

...

Mit weinerlicher Wehmut erinnerte ich mich heute an die Zeit, als Wolf und Bär noch winzig waren und mir auf Schritt und Tritt nachtappsten. Natürlich jammerte ich damals darüber, ich verdrehte die Augen und sagte theatralisch, ich hätte keine Minute mehr für mich alleine undsoweiter. Wenn ich mich heute auf die Couch setze, wo die beiden gerade "iCarly" schauen oder heimlich MTV, schauen sie mich mit diesem Blick an und fragen nach 2 Sekunden Warst du nicht am lesen? Ist das Buch nicht waaahnsinnig spannend?. Kurz: ich bin unerwünscht. Ich bin von Zeit zu Zeit sowas von extrem unerwünscht und das ist ja halt einfach so, wenn die wilden Kerle grösser werden und mit tiefer Stimme seltsame Witze erzählen (und der mittelkleine Wolf wähnt sich auch schon kurz vor der Pubertät, wegen grosser Bruder und so). Ich also seufzend hoch von der Couch und ab.
Wenn ich nun weinerlicher Stimmung bin wie gerade eben denke ich weinerlich: "It's a dirty job - but somebody has to do it" (John Wayne). Denn sie haben ja auch Gründe, mich weit weg zu wünschen, ausser Abnabelung und ähnlichem Unausweichlichem: Ich reisse den kleinen Wolf im Morgengrauen aus dem Schlaf (weil das der Wecker einfach nie schafft), liege dem Bären schon frühmorgens mit der Ordnung im Schulsack in den Ohren, frage lästig nach Schule und Noten nach dem Mittagessen, schwinge die Peitsche zu den Hausaufgaben, zwinge sie zum Schlagzeugüben, Duschen, Geschirrspülmaschineausräumen und Zähneputzen, erinnere unerbittlich an Turnzeug und Schlittschuhe. Ein Grauen. Wenn sie könnten, würden sie mir eine lange, lange Reise schenken, einfach so.
Nur eben: manchmal bin ich halt eben wieder persona gratissima; zum Zuhören, wenn der Lehrer fies war, zum Loben, wenn der Aufsatz Spitzenklasse war, zum Staunen über die Zeichnung, zu entzückten Rufen über die besten wilden Kerle der Welt, zum Diskutieren über alles mögliche, zum Fragen beantworten, zum Staunen. Undsoweiter. Und das ist halt auch einfach so und schon richtig. (Falsch ist die weinerliche Stimmung, aber das ist nur das Schlechte Gewissen nach einem verfaulenzten Tag).
Wolf und Bär und ich sind, denke ich ob dieser Selbsterkenntnis getröstet, im Grund wie Magnete. Ich erkenne nur nicht immer, welcher Pol gerade aktiv ist.

Mittwoch, 13. Oktober 2010

...

Faultiere_02

Freitag, 24. September 2010

new wave

Im Bekanntenkreis - jene Leute, die man gerade mal so kennt und meist im Abstand von genau einem Jahr an Geburtstagsfesten von Freunden trifft - im Bekanntenkreis gibt es zur Zeit einen neuen Babyboom. Wir alten Hasen sitzen mitterweile gelassen am Tisch, trinken Rotwein und reden minutenlang mit den Freunden, ohne unterbrochen zu werden. Nur manchmal kommen der Bär, der Wolf oder andere mittelgrosse Raubtiere vorbei und fragen abwechslungsweise nach Essen, Trinken oder wie lange man eigentlich noch bleibe.

Die Bekannten ihrerseits stehen sozusagen kurz vor den Wehen oder verbringen die Party damit, umherdackelnden Anderthalbjährigen hinterherzudackeln und sie vor Unglück und Verderben (auf dem Herd blubbernde Suppentöpfe! giftige Beeren! knurrende Hunde! Plattensammlungen in weniger als 50 cm Höhe!) zu bewahren. Wir schauen gelassen zu und wenn uns danach ist, nehmen wir so einen Kleinen an die Hand und führen ihn zur Kuchentheke. Genau wissen wir nicht mehr, ob sie in dem Alter schon Kuchen essen sollten, aber das Kind wirds schon wissen, denken wir.

Natürlich hüten wir uns davor, weise Ratschläge zu geben oder gar über Wehen zu reden. Wir wollen ja schliesslich nicht rüberkommen wie Tante Margrith mit ihren Haushalttipps, sondern wie entspannte Frauen, die ihre Aufmerksamkeit zumindest an Festen wieder interessanteren Dingen widmen können als vollen Windeln, Znüniböxli oder Geburtsvorbereitungskursen. Darüber wollen wir auch nicht reden, sondern über andere Dinge: Bücher. Reisen. Arbeit. Oder vielleicht über Schulnoten oder die Pubertät, die heutzutage immer früher...aber das bereden wir alten Hasen bilateral, unter uns. Also debattieren wir über die Warhol-Ausstellung oder das Engadin und lächeln aus der Ferne, wenn der Knirps seine Schwester haut oder sich der Katze nähert. Wir können, wie gesagt, auch wieder aufmerksam zuhören, wenn jemand uns etwas fragt. "Frau Chamäleon", wandte sich also eine der Bekannten unlängst vertrauensvoll an mich, "sicher weisst Du in diesem Themenbereich Rat." Ich lauschte, verständnisvoll nickend.

"Wie", raunte die Bekannte, "bringe ich verflucht nochmal meine Muffins aus den Förmchen, ohne dass sie zerbröckeln?"

Montag, 23. August 2010

Schon sehr seltsam

Im Stauffacher zu Bern auf ein sehr schönes Buch über Island stossen und sofort an Herrn a.more denken, den ich ja aber überhaupt nicht kenne und meiner Lebtag noch nie gesehen habe.
Tststs. Internet.

Freitag, 5. März 2010

by the way

dada


Dada! Hugo Ball - Bild: wikipedia

Sonntag, 3. Januar 2010

augenblick mal!

Mit Mascara habe ich bisher nur wenige Erfahrungen gesammelt. Ohnehin schminke ich mich nur wenig, seit langem gänzlich ohne Wimperntusche, weil mir diese bereits nach wenigen Sekunden statt betörende Augenblicke Fliegenbeine und Waschbärenaugen bescherte (Fliegenbeine, so las ich wiederholt in Zeitschriften, nennt man die kleinen schwarzen Strichlein, die sich nach dem ersten Blinzeln mit vertuschten Wimpern auf den Wangen abzeichnen und dann zu schwarzen, hässlichen Flecken verschmelzen.) Keine Wimperntusche also, all die Jahre.

Gestern aber wollte ich Glamour in meinem Leben haben. Vielleicht ein irregeleiteter Neujahrsvorsatz? Lidschatten und ein glamouröses Lächeln hatte ich heimlich jeweils nach dem Lavaboputzen im Badezimmerspiegel geübt, jetzt musste bloss noch ein neuer Lippenstift her. Und Wimperntusche. Keine Drogerieberatung, beschloss ich, keine Dame, die mir nicht nur eine geeignete Mascara empfehlen, sondern mich auch noch auf die Segnungen von Faltencreme, Augenringabdeckstift und straffenden Lotionen für reife Haut hinweisen würde. Ich wagte es als Autodidaktin. Ich hatte ja keine Ahnung.

Wimperntusche, so lernte ich nach 2,1 Sekunden, war gestern. Heute gibt es lauter ultimative Produkte, High-Tech in kleinen Kunststoff-Fläschchen, mit deren Entwicklung Heerscharen von Forschern, Kosmetikern und Werbefachleuten ihr Einkommen fristen. Die Preise der schwarzen Augenpampe waren entsprechend. Es gab, so lernte ich weiter, tränen- und wasserfeste Mascara, die garantiert 24 Stunden auf meinen Wimpern haften würde. Für die Entfernung der Schminke – denn ich bleibe heutzutage eher selten 24 Stunden am Stück wach und glamourös - bräuchte ich also 2 Stunden und mindestens fünf Abschminkprodukte plus neue Kontaktlinsen. Also lieber die vibrierende Mascara? Nach über 5 Jahren Forschung, 7 Patenten (Konzept, Applikator, Formel, Abstreifsystem und Motor) über 1000 Tests auf 5 Kontinenten ist Pulse Perfection die ultimative technologische Lösung für Wimpern, die einfach alles wollen!, hiess es auf der Verpackung.

"Wollt ihr alles haben?“, flüsterte ich meinen Wimpern zu. Sie klimperten nur affektiert. Ich las weiter auf den Fläschchen: Long & Sensitive? Oder lieber Ultimate Boosting? Und dann die Farbe, verdammt. Fascinating Violet? Extreme Blue? Oder Curved - Ultra Black - 3 Style? "Wenn schon, dann gleich Lash Queen", kicherte ich hysterisch und die beiden Teenies neben mir beim Lipgloss warfen mir verstörte Blicke zu. "Black - Ideal Revolution!",sagte ich, ziemlich laut, und die Teenager entfernten sich eilig. Ich rief: "Recourbe Cils Chauffant – Thermo-Wimpernbürste? Volume Nanodefinition?", und fegte ein paar Parfümfläschchen vom Regal nebenan. Eine Dame im weissen Kittel kam auf mich zu. "Telescopic Explosion?!", schrie ich, "oder Navy Mistake Proof Mascara?"

Die Dame hielt, so sah ich jetzt, eine Spritze in der Hand und sprach mit sanfter Stimme auf mich ein. Ich brach in Tränen aus. Volcano Mascara, unbedingt waterproof , dachte ich. Und hielt der Dame meinen Arm hin.


gelesen:


Michael Robotham
Sag, es tut dir leid


Simone Buchholz
Bullenpeitsche


John Williams
Stoner


Stephen King
Doctor Sleep


Paul Auster
Winter Journal

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Das CHAMÄLEON wechselt natürlich ständig die Farbe. Es läuft öfters rot an vor Wut wenn es wieder einmal an allem schuld sein soll, wird höchstens gelb vor Neid wenn es Reiseberichten anderer Leute zuhört oder ist ab und zu blau, weil es immer mal wieder die Luft anhalten soll. Der KLEINE BÄR ist mittlerweile gar nicht mehr sooo klein und muss derzeit hauptsächlich mit List und allerlei Tücke von seinem Nintendo Wii weg und zu den übrigen Freuden des Lebens hingeführt werden. Er verbringt gerne viel Zeit in seiner kuschligen Bärenhöhle und hält Schule für eine schlimme Verschwendung seiner Zeit. Der Bär ist von sanftem Charakter, aber ausserdordentlich eigensinnig. Und manchmal brummt er gehörig. Der KLEINE WOLF ist für jede Aktivität zu haben - ausser manchmal für Geschirrspülmaschine ausräumen. Er legt gerne weite Strecken zurück, auch in Wander- oder Schlittschuhen - und jagt unermüdlich nach süssem Naschwerk. Ab und zu knurrt er grimmig, heult wild und zeigt die Zähne. Macht aber gar nichts. Der LIEBSTE schliesslich ist eben einfach der Liebste. Meistens jedenfalls. Ferner wären da noch das überaus treue SCHLECHTE GEWISSEN. Und natürlich ERNST...

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