und übrigens

Dienstag, 5. April 2011

ganz doll unpassend

Ich wünschte wirklich, Übersetzerinnen und Übersetzer würden auf der Stelle damit aufhören, den doch sehr ausschliesslich deutsch geprägten Ausdruck "doll" in Übersetzungen jeder Art zu verwenden. "Ich habe Dich eben ganz doll lieb" ruft bei mir beim Lesen eines aus einer Fremdsprache egal welcher Herkunft übersetzten Textes denselben Effekt hervor, wie Fingernägel auf einer Wandtafel. Schauderhaft. Deutsche Autoren, die diesen Ausdruck zu verwenden pflegen, lese ich in der Regel glücklicherweise nie.
hab_dich_ganz_doll_lieb_yj7fp

Montag, 28. März 2011

the show must go on

Auf die Gefahr hin, dass dieses Thema bereits gähnende Langweile auslöst: die Halbwertszeit von Katastrophenmeldungen ist wie bereits vermutet um ein vielfaches kleiner als die Strahldauer atomarer Brennelemente (drei Milliarden Jahre).
Bereits nach zehn Tagen sind Meldungen über Fukushima von der Frontseite unserer Tageszeitung nach hinten in den Auslandbund gewandert. Die Kernschmelze ist gerade noch einen täglichen Einspalter wert.
Bloss keinen Überdrussreflex auslösen. Nur ja niemanden langweilen. Niemand will verdächtigt werden, ein genuss- und konsumfeindlicher Umweltschutzfanatiker zu sein. Lieber schlürfen wir vor dem Schlafengehen ein paar dosierte Beruhigungsformeln von Strahlenexperten und Kernkraftspezialisten. Zum Beispiel solche: Viele Experten gehen davon aus, dass sich die Konzentration der radioaktiven Substanzen im Meer schnell verdünnt, so dass derzeit keine größere Gefahr für Mensch und Umwelt bestehe.
Denn uns geht es ja gut: "Es nützt ja nichts, wenn wir auch noch alle deprimiert sind", sagte unlängst eine Frau hinter mir an der Migros-Kasse. "Ich spüre, dass ich mich vor all diesen Katastrophenmeldungen schützen muss."
Ich finde diesen Verdrängungsmechanismus von uns Satten und Zufriedenen ganz schön gespenstisch.

Montag, 21. März 2011

fass ohne boden

"Warum", fragte der grosse Bär soeben, "warum gibt es Vollidioten, die sogar jetzt noch neue Atomkraftwerke bauen wollen?"

Weil ich darauf so was von keine Antwort wusste, warf ich ihm ein Gleichnis zu. "Jemand bietet Dir eine Million Franken bar auf die Hand", sagte ich, "wenn Du ein einziges Fass mit hoch radioaktivem Atommüll lebenslang in Deinem Keller aufbewahren würdest. Das Fass ist extrem gut versiegelt und würde einer kleinen Überschwemmung oder ähnlichem standhalten. Einem Brand, einem Meteoriteneinschlag, einem Flugzeugabsturz oder einem Erdbeben allerdings nicht."

Ohne zu überlegen rief der Bär: "Atomfass - nein danke!"

"Niemand von uns müsste je wieder arbeiten" lockte ich (obwohl ein einziges Milliönchen dafür zwar längst nicht mehr reicht und schon gar nicht für ein sorgenfreies Leben bürgen kann). Trotzdem: "Du könntest überall hin reisen und Dir eine Menge Dinge leisten." lobbyierte ich für das Fass. "Eine Million - ohne dass Du dafür einen Finger rühren müsstest. Bloss so ein Fässchen..wir würden es neben den Öltank stellen und mit der zeit ganz vergessen, dass es überhaupt da ist. Ein Risiko ist zwar da, aber es ist klein. Unser Haus ist hundert Jahre alt und steht unbeschädigt - warum sollte es nicht weitere hundert Jahre sicher sein für so ein kleines Fass. Wann schlägt schon ein Meteorit ausgerechnet auf ein Haus? Und Erdbeben gibt es anderswo! Das letzte grosse hierzulande ist 700 Jahre her, da wird es wohl nicht gerade jetzt.. Eine M i l l i o n!"

"Hmmm." , sagte der Bär. Er hat sich noch nicht entschieden.

Dienstag, 7. Dezember 2010

und übrigens...

...soll man eigentlich im Januar nach Nizza reisen?

(ich will den Liebsten überraschen. Nein, er liest hier nicht mit. Keine Ahnung, warum nicht.)

Mittwoch, 17. November 2010

in kraft

Ausländerrecht
Gegenvorschlag
Von Franz Hohler
Die Bundesverfassung wird wie folgt geändert:
Art. 121 Abs. 3–5 (neu)
I
3 Im Wissen darum, dass ohne sie a. weder
Häuser, Strassen noch Tunnels gebaut
würden, b. weder Spitäler, Alters- und Pflegeheime,
Hotels und Restaurants betrieben
würden, c. weder Abfall, Reinigung, Verkehr
und Informatik bewältigt würden, bedankt
sich die Schweizerische Eidgenossenschaft
bei allen Ausländerinnen und Ausländern,
die hier arbeiten. Sie gibt ihrer Freude darüber
Ausdruck, dass sie mit ihrer Tätigkeit das
Leben in unserem Lande ermöglichen, und
heisst sie als Teilnehmer dieses Lebens
willkommen.
4 Sie hofft, dass es ihnen gelingt, sich mit
den hiesigen Gebräuchen vertraut zu machen,
ohne dass sie ihre Herkunft verleugnen
müssen.
5 Sollten sie straffällig werden, unterliegen
sie denselben gesetzlichen Bestimmungen
wie die Schweizer Bürgerinnen und Bürger.
II
Übergangsbestimmungen: Dieser Gegenvorschlag
bedarf nicht der Volksabstimmung.
Er tritt für jedermann vom Moment an in
Kraft, da er dessen Richtigkeit erkannt hat.

Mittwoch, 10. November 2010

nur so

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Montag, 18. Oktober 2010

so Fragen

"Verwest man eigentlich auch im Weltall?" fragt der Bär interessiert, als Mr. Drax bei "Moonraker" in den Orbit geschleudert wird.

009

Sonntag, 29. August 2010

kritisch betrachtet

Ich ertrage keine Kritik. Ich kann sie nicht einstecken, nicht wegstecken, nicht verinnerlichen. Ehrlich, ich weiss, dass man das lernen sollte, unbedingt, weil man sich dann weiterentwickeln kann und das ist natürlich wichtig. Aber ich bin eine Diva, ich schäume vor Wut, insgeheim, während ich beherrscht lächle und Dinge sage wie: "Du hast recht, ich werde das ändern." Dabei denke ich Übles über den Kritiker und die nächsten drei Tage wälze ich jedes kritische Wort hin und her, ob sich nicht vielleicht noch eine zusätzliche, bisher verborgene, aber sehr grundsätzliche Kritik dahinter verbergen könnte.

Kritisieren darf eigentlich nur ich mich und zum Ausgleich tue ich das unaufhörlich, sogar im Schlaf. Es ist also nicht so, dass ich selbstgerecht wäre oder meinte, ich könne alles perfekt. Ja, vielleicht reagiere ich deshalb so pikiert über Kritik, weil etwas, das ich nach 876348716238 internen Kritikinstanzen für akzeptabel befunden habe, doch nicht so schlecht sein kann? Das wiederum liesse auf eine immense Überheblichkeit meinerseits schliessen, denn: bin ich etwa eine Meisterin meines Faches, dass ich beurteilen könnte, was gut ist und was nicht? Dazu kommt natürlich die Frage des jeweiligen Standpunktes und jene des Geschmacks.

Aber trotzdem reagiere ich jedesmal wie zum Beispiel ein Schreiner, der einen Schrank getreu nach Bestellung angefertigt hat und dann pikiert ist, wenn der Auftraggeber nun doch lieber einen gedrechselten Rahmen haben möchte als einen geschliffenen oder Ornamente in den Türen. Ich bin beleidigt und gleichzeitig stelle ich mein Talent in Frage. Habe ich überhaupt welches? Warum tue ich, was ich da tue? Sollte ich nicht lieber etwas ganz anderes machen? Aber was? Denn ich kann sonst nicht gerade viel ausser schnell lesen und damit lässt sich kein Geld verdienen.

Dabei ist es nicht so, dass ich nicht selber ein leidenschaftlicher Kritiker wäre. Ich mäkle am Liebsten herum, wenn er zuviel fernsehguckt und zu lange an Parties bleibt. Ich kritisiere die Haarpracht des Bären (fettig) und das Naschverhalten des Wölfchens (zügellos). Und natürlich lasse ich keinen guten Faden an mir selbst - es ist ein reines Wunder, dass ich überhaupt noch zu etwas anderem komme neben dieser Dauerkritisiererei. Wenn Wolf und Bär sich nächstes Mal bitter über meinen kritischen Charakter beklagen, werde ich deshalb lammfromm sagen: "Ihr habt recht. Ich werde das ändern."

Dienstag, 20. Juli 2010

trost

Das Wiederaufnehmen des Alltags nach der Nordlandexpedition erweist sich als schwer. Träge sitzt man herum, die Hitze! stöhnen alle und wir erinnern uns an die kühle Brise und an das Schaudern beim Anblick des Thermometers um sieben Uhr morgens: 11,5 Grad - im Juli. Eine Woche gilt noch Gnadenfrist: lesen unter dem Kirschenbaum, schlafen unter dem Apfelbaum, Weisswein trinken unter dem Nussbaum. Bäumig.
Dann ein leichtes Schaudern beim Gedanken an Arbeit 2. Arbeit 3 dagegen tut sich fast wie von selbst und Arbeit 1 mit der frisch aufgestockten Gelassenheit sowieso.
Aber schaudern hilft rein gar nichts, man muss sich eben drauf konzentrieren, dass man auch Arbeit 2 im Grunde mit grosser Leidenschaft betreibt, auch wenn die Passion ab und zu gehörig verschüttet wird. Also abschütteln. Und los. Es ist, als müsse ein sehr grosses mechanisches Getriebe langsam wieder in Gang gesetzt werden. Der Nordlandstaub knirscht zwischen den Zahnrädern, nur zögerlich kommt die ganze Apparatur in Schwung. Lieber sässe man unter dem Kirschbaum. Oder sähe den Äpfeln beim Wachsen zu.

Modern_times2

Sonntag, 18. Juli 2010

...den Stock, den Stock!*

*Asterix bei den Schweizern

Was finde ich bei Rückkehr aus der nordischen Wildnis vor? Ein Sommer-Stöckchen von Frau Sozusagen. Wohlan denn:

1. dein lieblingssommer-kleidungsstück (warum?)
Och. Irgendwas bequemes, egal.
2. gibt es für dich eine stamm-veranstaltung, die du im sommer besuchst? wenn ja, welche?
Ich meide tunlichst alles, was auch nur annähernd nach Regelmässigkeit und/oder Terminplanung aussieht. Ausser regelmässiger Flüssigkeitszufuhr und ähnlichem Unabdingbaren.
3. wo würdest du am liebsten deinen sommer verbringen?
Am Nordkap wäre nett...
4. der letzte sommerflirt war.....?
Anno 1985? Ich flirte aber regelmässig und ganzjährig mit dem Liebsten.
5. thema sonnenschutz: creme, spray o gar keiner (alternativen natürlich erlaubt)
Was grad am günstigsten ist...
6. bei welchem song, egal zu welcher jahreszeit gehört, denkst du automatisch an sommer?
Summertime... oder bei ihr, natürlich
7. welche freizeitalternativen sind dir, trotz der derzeitigen affenhitze (zumindest bei uns), nebst schwimmen gehen am liebsten?
Lesen, lesen, mit Wölfen und Bären heulen, in die Wolken gucken.
8. erzähl mal, in welches "schwimm-häutl" du dich schälst (=badebekleidung)
Na, in einen Badeanzug halt. Wir Schweizerinnen sagen "Badkleid". Schwarz. Ohne Schnällchen und Blümchen.




Und die Fragen:
1. Die Gretchenfrage der Ferienplanung: Nordwärts oder südwärts?
2. Unvergesslich: Der Ferien-Supergau. Wo war's und was ging schief?
3. Das schrägste Reisesouvenir?
4. Und der schönste Sonnenaufgang?
5. Mehr Meer oder herrliche Bergluft?
6. Waren Sommer eigentlich früher verheissungsvoller?
7. Sachbuch oder Krimi?
8. Gibt es manchmal einen Hauch von Sommersonnentageüberdruss? Oder herrscht genüssliche Sonnenunersättlichkeit?


gelesen:


Michael Robotham
Sag, es tut dir leid


Simone Buchholz
Bullenpeitsche


John Williams
Stoner


Stephen King
Doctor Sleep


Paul Auster
Winter Journal

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Das CHAMÄLEON wechselt natürlich ständig die Farbe. Es läuft öfters rot an vor Wut wenn es wieder einmal an allem schuld sein soll, wird höchstens gelb vor Neid wenn es Reiseberichten anderer Leute zuhört oder ist ab und zu blau, weil es immer mal wieder die Luft anhalten soll. Der KLEINE BÄR ist mittlerweile gar nicht mehr sooo klein und muss derzeit hauptsächlich mit List und allerlei Tücke von seinem Nintendo Wii weg und zu den übrigen Freuden des Lebens hingeführt werden. Er verbringt gerne viel Zeit in seiner kuschligen Bärenhöhle und hält Schule für eine schlimme Verschwendung seiner Zeit. Der Bär ist von sanftem Charakter, aber ausserdordentlich eigensinnig. Und manchmal brummt er gehörig. Der KLEINE WOLF ist für jede Aktivität zu haben - ausser manchmal für Geschirrspülmaschine ausräumen. Er legt gerne weite Strecken zurück, auch in Wander- oder Schlittschuhen - und jagt unermüdlich nach süssem Naschwerk. Ab und zu knurrt er grimmig, heult wild und zeigt die Zähne. Macht aber gar nichts. Der LIEBSTE schliesslich ist eben einfach der Liebste. Meistens jedenfalls. Ferner wären da noch das überaus treue SCHLECHTE GEWISSEN. Und natürlich ERNST...

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