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Samstag, 2. Juni 2007

Desillusion

Von wegen Rebellion. Sex-Pistols-Manager Malcolm McLaren heute in der Basler Zeitung über das Marketing-Lehrstück Punk:

Ich liebte die Idee, zu einer Plattenfirma zu gehen und ihnen eine Band aufzuschwatzen, die nicht spielen konnte. Die Leute in den Companys verstanden das natürlich nicht und fürchteten die Sex Pistols, aber sie kauften sie - wegen der Schlagzeilen. Das war eine sehr clevere Manipulation. Es war fantastisch, mit dieser Gruppe zu arbeiten, die ich da ausgewählt hatte, denn zum Glück besassen sie irgendwie die Gabe, aus all diesen situationistischen Ideen, die ich ihnen einimpfte, Texte und Worte herzustellen, die in einem Rock-`n`-Roll-Song funktionierten.

Heute ist Herr McLaren (61) Gast am Panelgespräch "The spectacle of globalisation. Detournement in media and advertising" im Museum Tinguely zu Basel um 16 Uhr.

Panelgespräch. Hmm.

Dienstag, 1. Mai 2007

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zadie Kunsthistorik-Dozent Howard Belsley ist entsetzt: sein Sohn Jerome will ausgerechnet die Tochter seines Erzrivalen Monty Kipps heiraten. Und fast noch schlimmer: Kipps, ebenfalls Kunsthysterikerhistoriker und Autor eines Buches über Rembrandt, der zufällig auch Howards Spezialgebiet ist, unterrichtet plötzlich an derselben amerikanischen Uni wie er. Und seine Frau Kiki freundet sich auch noch mit Montys Gattin an. Die Irrungen und Wirrungen auf dem Campus spiralen sich ins scheinbar Unendliche und die liberale Intellektuellenwelt von Howards Familie prallt auf die erzkonservative Haltung des Kippschen Familienoberhautes.

Zadie Smith hat mich ratlos zurückgelassen: was wollte sie mir in diesem Buch eigentlich erzählen? Etwas über die weltfremde Abgehobenheit der Akademikerszene? Oder über die Treuelabilität von Ehemännern? Die Problematik von Mischehen? Was? Was?
Wohl ist die Sprache sozusagen wohlproportioniert, die Sätze elegant und das Spiel mit der Sprache lustvoll. Aber die Geschichte bleibt vor lauter Freude am Erzählen auf der Strecke.

Dienstag, 13. Februar 2007

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Ruth Rendell: Der Duft des Bösen

rendell

Sonntag, 4. Februar 2007

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Christine Grän: Feuer bitte

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Die rothaarige Berliner Privatdetektivin Anna Marx ist diesmal nicht nur einem Heirasschwindler auf der Spur, sondern fährt ihren alten Jaguar zu Schrott. Der Lenker, mit dem sie zusammenstösst, macht seinem Namen Ehre: Martin Liebling ist aber ein undurchsichtiger Lobbyist mitten in der Europaregierungsmetropole Brüssel. Und als eine Diskette verschwindet, auf der er brisante Informationen über Abgeordnete und Ratsmitglieder notiert hat, strudeln Marx und ihr neuer Liebling im Sog krimineller Machenschaften.

Oh, wie ich Anna Marx mag! Mit Ausnahme ihrer Vorliebe für zehenquetschende Stöckelschuhe vielleicht, was ich nicht ganz nachvollziehen kann. Aber gäbe es sie in echt, würde ich gerne mal ein Bier mit ihr trinken im Berliner Scheunenviertel. So trinke ich das Bier eben alleine. Und lese die Marx-Krimis jedesmal in einem Zug.

Donnerstag, 11. Januar 2007

zen

Nach der Lektüre dieses Buches hat sich folgende Frage in mein Unterbewusstsein gebohrt:

"Du weisst, welches Geräusch entsteht, wenn Du in die Hände klatschst. Welches Geräusch macht dabei deine linke Hand?"

Freitag, 25. August 2006

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Anne Holt: Mea Culpa

Synne verliebt sich sehr: in ihre um 15 Jahre ältere Bürokollegin Rebecca. Leider ist diese aber Mutter von 4 Kindern und verheiratet, wenn auch nicht sehr glücklich. Synne und Rebekka werden ein Paar , die Ehe geht in die Brüche und die pupertierende Tochter der Geliebten stellt sich quer. Was zum siebten Himmel werden sollte, gerät zur Katastrophe.
kitsch
Ihre Krimis sind ausgezeichnet. Dieses Buch hier ist es nicht und es lässt sich ohne Gewissensbisse mit dem wirklich üblen Schutzumschlag vergleichen, den der Piper-Verlag dazu wohl in spontaner Anbiederung an die momentane Lesben-Trend-Welle auf den Dumpfbacken-TV-Sendern ("The L-Word") ausgewählt hat. Die Story bleibt oberflächlich, die Botschaft rätselhaft. Was eigentlich interessant wäre - nämlich der innere Kampf einer bislang heterosexuellen Frau, die sich in eine Frau verliebt - wird in ein paar Sätzen abgehandelt. Der Verdacht liegt nahe, dass eine gute Autorin hier das Schreiben als Verarbeitungspsychotherapie eigener Erlebnisse verwendet hat. Dagegen ist nichts einzuwenden - aber bitte nicht zwischen zwei Buchdeckeln.
Dafür gibts doch Weblogs ;-)=

*

Montag, 21. August 2006

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Joe Meno: Verdammte Helden

menoGretchen ist cool. Ihre Haare sind knallpink gefärbt und sie macht Mixkassetten auf denen die Ramones , The Clash und the dead milkmen von Aufstand und Verweigerung singen. Klar ist Gretchen Punk, der erste richtige Punk an der katholischen Schule in einem Vorort von Chicago. Weniger cool an Gretchen ist, dass sie gerne andere Mädchen verprügelt, weil diese hübscher sind als sie selber. Gretchen ist nämlich fett. Trotzdem ist Brian in sie verliebt, die ganze Zeit über, auch wenn er über 400 Seiten lang versucht, weniger fette Mädchen von der Couch ins Bett zu kriegen. Gibt es dringendere Probleme, wenn man 17 ist - ausser vielleicht dem, dass die Eltern sich scheiden lassen und die heile Welt der Kindheit langsam in Scherben zerfällt?

17, schüchtern, Aussenseiter. Das ist die Geschichte und auch wenn man am Anfang locker über Brians Liebeskummer wegliest, so packt die Story schon nach wenigen Seiten und es ist, als ob ein pickliger Teenager einem seine Lebensgeschichte erzählen würde. Alles ist unspektakulär und irgendwoher kennt man das ja alles noch , aber man will trotzdem oder vielleicht gerade deswegen immerzu wissen, wie es weitergeht und ob er sein Gretchen doch noch kriegt, am Schluss. Und Gretchen ihn, natürlich.
Unbezahlbar: die Ratschläge von Brians Freund Mike, 8 Regeln dazu, wie man Mädchen rumkriegt:
2. Musik, etwa "Wish you were here" oder "Stairways to Heaven" oder etwas von den Doors. 2. Rauch sie willenlos 3. Geh mit ihr Essen, aber iss keine Zwiebeln 7. Putz Dir die Zähne, bevor du sie abholst 8. Schreib ihren namen mit einem Filzstift auf deine Hand. Sie wird es bemerken und die ganze Nacht darüber nachdenken.

Sonntag, 13. August 2006

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Ingrid Noll: Ladylike

noll Nackt baden in der Nordsee, berauschendes Kraut rauchen und sich so richtig verlieben - das wollen sich Lore und Anneliese mit 73 erst recht nicht verbieten lassen. Auch wenn es schwer ist, sich über Konventionen hinwegzusetzen und Hemmschwellen mit einem jugendlichen Hopser zu überwinden. Aber die aktiven Seniorinnen scheuen sich nicht davor, dem Glück auch mal mit unkonventionellen Methoden nachzuhelfen.

Ich bin kein Fan von Frau Noll - daran hat auch dieses Buch nichts geändert. Sie ist zwar durchaus eine gute Erzählerin und streut auch so manchen bissigen Seitenhieb in ihre Texte ein: Wir könnten schmuggeln, stehlen, dealen, morden, einbrechen, erpressen und kidnappen, soviel wir wollten, keiner hätte uns je in Verdacht. Niemand könnte eine Personenbeschreibung abgeben, denn man schaut uns seit Jahren nicht mehr an. Wir grauen Panther sind die unsichtbare Geisterarmee der Nation. Aber die Story plätschert ohne wirkliche Höhepunkte dahin und die Pointen wölben sich wie in einer Dünenlandschaft: angenehm fürs Auge, aber flach und ohne dramatische Spitzen.

***

Freitag, 11. August 2006

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Henning Mankell: "Kennedys Hirn"

mankell

Die Archäologin Louise Cantor will ihren Sohn in Stockholm besuchen und findet ihn tot in seiner Wohnung vor. Die Autopsie ergibt als Todesursache eine Überdosis Schlaftabletten, die Polizei schliesst auf Selbstmord. Aber das will Louise nicht glauben und sie macht sich auf die Suche nach der Wahrheit. Fragmente davon findet sie schliesslich in Afrika, wo skrupellose Pharmaforscher Medikamente und Impfstoffe an aidskranken Patienten ausprobieren - getarnt als selbstlose Hilfe idealistischer Menschenfreunde.

Wie alle Afrika-Romane Mankells ist auch "Kennedys Hirn" voller Wut über eine Gesellschaftsordnung, in der die Armen auf der einen Seite der Mauer jämmerlich verrecken müssen während sich die Reichen auf der anderen Seite Sorgen über die Farbnuancen ihrer Sommergarderobe machen. Eigentlich sollte es einem zu denken geben, dass die Wallander-Romane ungleich erfolgreicher sind als seine gut recherchierten Anklageschriften, die alle in Afrika spielen. Wer spannende Unterhaltung sucht, will sich eben nicht noch unangenehme Gedanken über den Zustand der Welt machen müssen.

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Michael Robotham
Sag, es tut dir leid


Simone Buchholz
Bullenpeitsche


John Williams
Stoner


Stephen King
Doctor Sleep


Paul Auster
Winter Journal

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Das CHAMÄLEON wechselt natürlich ständig die Farbe. Es läuft öfters rot an vor Wut wenn es wieder einmal an allem schuld sein soll, wird höchstens gelb vor Neid wenn es Reiseberichten anderer Leute zuhört oder ist ab und zu blau, weil es immer mal wieder die Luft anhalten soll. Der KLEINE BÄR ist mittlerweile gar nicht mehr sooo klein und muss derzeit hauptsächlich mit List und allerlei Tücke von seinem Nintendo Wii weg und zu den übrigen Freuden des Lebens hingeführt werden. Er verbringt gerne viel Zeit in seiner kuschligen Bärenhöhle und hält Schule für eine schlimme Verschwendung seiner Zeit. Der Bär ist von sanftem Charakter, aber ausserdordentlich eigensinnig. Und manchmal brummt er gehörig. Der KLEINE WOLF ist für jede Aktivität zu haben - ausser manchmal für Geschirrspülmaschine ausräumen. Er legt gerne weite Strecken zurück, auch in Wander- oder Schlittschuhen - und jagt unermüdlich nach süssem Naschwerk. Ab und zu knurrt er grimmig, heult wild und zeigt die Zähne. Macht aber gar nichts. Der LIEBSTE schliesslich ist eben einfach der Liebste. Meistens jedenfalls. Ferner wären da noch das überaus treue SCHLECHTE GEWISSEN. Und natürlich ERNST...

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